Böttner, Kaspar Damian: Geistliches SchlagWasser Wieder den Ewigen Todt. Zittau, [1671].Personalia. schenckten Ehe-Pfläntzlein nicht mehr als 2. Töchter/Deren die Eine an (Titul) Herrn Hanß Chri- stoph von Schweinitz/ auf Crain und Rudels- dorff verheyrathet/ übrig gelassen/ die andern aber alle/ und theils/ ehe Sie diese Welt begrüßet/ wieder zu sich genommen. So hat es auch nach der ge- meinen Regel der Kinder Gottes/ an Creutz und An- fechtung/ an Kranckheit und andern Zufällen/ beson- ders bey zunehmenden Jahren nicht gemangelt/ dergestalt/ daß man Sie zu weiln mehr vor todt als lebendig gehalten/ und ihr Hertz-Liebster nebenst Jh- ren lieben Kindern Sie mehrmahlen/ nicht anders/ als aufs neue von Gott wieder geschencket/ anneh- men können; Jn solches alles aber hat Sie sich mit Gott-ergebener Gedult wohl zu schicken wissen/ und können wir Sie also als eine Sonne auch im Absteigen ansehen/ mit dieser Uberschrifft: Nec declinando remittit. Dann obgleich die Kräffte nach und nach ab- Sie ließ nicht nach in guter Bestellung des Haus- sten
Perſonalia. ſchenckten Ehe-Pflaͤntzlein nicht mehr als 2. Toͤchter/Deren die Eine an (Titul) Herrn Hanß Chri- ſtoph von Schweinitz/ auf Crain und Rudels- dorff verheyrathet/ uͤbrig gelaſſen/ die andern aber alle/ und theils/ ehe Sie dieſe Welt begruͤßet/ wieder zu ſich genommen. So hat es auch nach der ge- meinen Regel der Kinder Gottes/ an Creutz und An- fechtung/ an Kranckheit und andern Zufaͤllen/ beſon- ders bey zunehmenden Jahren nicht gemangelt/ dergeſtalt/ daß man Sie zu weiln mehr vor todt als lebendig gehalten/ und ihr Hertz-Liebſter nebenſt Jh- ren lieben Kindern Sie mehrmahlen/ nicht anders/ als aufs neue von Gott wieder geſchencket/ anneh- men koͤnnen; Jn ſolches alles aber hat Sie ſich mit Gott-ergebener Gedult wohl zu ſchicken wiſſen/ und koͤnnen wir Sie alſo als eine Sonne auch im Abſteigen anſehen/ mit dieſer Uberſchrifft: Nec declinando remittit. Dann obgleich die Kraͤffte nach und nach ab- Sie ließ nicht nach in guter Beſtellung des Haus- ſten
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Perſonalia.
ſchenckten Ehe-Pflaͤntzlein nicht mehr als 2. Toͤchter/
Deren die Eine an (Titul) Herrn Hanß Chri-
ſtoph von Schweinitz/ auf Crain und Rudels-
dorff verheyrathet/ uͤbrig gelaſſen/ die andern aber
alle/ und theils/ ehe Sie dieſe Welt begruͤßet/ wieder
zu ſich genommen. So hat es auch nach der ge-
meinen Regel der Kinder Gottes/ an Creutz und An-
fechtung/ an Kranckheit und andern Zufaͤllen/ beſon-
ders bey zunehmenden Jahren nicht gemangelt/
dergeſtalt/ daß man Sie zu weiln mehr vor todt als
lebendig gehalten/ und ihr Hertz-Liebſter nebenſt Jh-
ren lieben Kindern Sie mehrmahlen/ nicht anders/
als aufs neue von Gott wieder geſchencket/ anneh-
men koͤnnen; Jn ſolches alles aber hat Sie ſich
mit Gott-ergebener Gedult wohl zu ſchicken wiſſen/
und koͤnnen wir Sie alſo als eine Sonne auch im
Abſteigen anſehen/ mit dieſer Uberſchrifft:
Nec declinando remittit.
Dann obgleich die Kraͤffte nach und nach ab-
zunehmen begonnen/ ließ Sie doch nichts von Jhrem
vorigen Tugend-Eifer nach; Sie fuhr ie laͤnger ie
mehr fort/ Jhrem Hertzliebſten Ehe-Schatz mit in-
niglicher Liebe und Treue zu begegnen/ und Jhn ab-
ſonderlich bey ſeiner langwuͤrigen Pfleg-und War-
tung ſorgfaͤltigſt in acht zu nehmen. Wie denn der
Hertz-ſchmertzlich betruͤbte Herr Wittiber umb
ſo vielmehr ihren Verluſt unaufhoͤrlich beklaget.
Sie ließ nicht nach in guter Beſtellung des Haus-
Regiments/ und der Aufferziehung ihrer Hertzlieb-
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