Böttner, Kaspar Damian: Geistliches SchlagWasser Wieder den Ewigen Todt. Zittau, [1671].TAntis malis repleta est haec vita, ut Wenn wir nachdencken/ was für Dingen der Mensch/ 1. Wegen des Sünden-übels/ weil auch unter den 2. Das Straff-Ubel/ Wenn Gott den Menschen züch- Dieses alles erreichet bey einem seeligen Abschiede aus Weil A ij
TAntis malis repleta eſt hæc vita, ut Wenn wir nachdencken/ was fuͤr Dingen der Menſch/ 1. Wegen des Suͤnden-uͤbels/ weil auch unter den 2. Das Straff-Ubel/ Wenn Gott den Menſchen zuͤch- Dieſes alles erreichet bey einem ſeeligen Abſchiede aus Weil A ij
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TAntis malis repleta eſt hæc vita, ut
mors, comparatione Ejus, remedium,
non pæna, putetur. Dieſes Leben iſt mit ſo
viel Ungluͤck und Elend uͤberhaͤuffet/ daß/ wenn man den Todt
dagegen anſiehet/ er nicht fuͤr eine Straffe/ ſondern fuͤr eine
Artzney zu halten/ ſchreibet der Meylaͤndiſche Biſchoff Am-
broſius.
Serm. de
Qvadra-
geſ.
Wenn wir nachdencken/ was fuͤr Dingen der Menſch/
weil er in dieſer Welt lebet/ unterworffen ſey/ muͤſſen wir beken-
nen/ daß dieſer heilige Lehrer recht geſaget habe. Sintemahl/
nach Sirachs Urthel/ es ein elend jaͤmmerlich Ding iſt umb
aller Menſchen Leben.
1. Wegen des Suͤnden-uͤbels/ weil auch unter den
Heiligen keiner ohn Tadel iſt/ Hiob. 15/ und iederman bekennen
muß/ daß er des Ruhms mangele/ den er an Gott haben ſol/
Rom. 3/ Welches heftige Ubel nach ſich zeucht
Hiob 15/ 15
Rom. 3/ 23
2. Das Straff-Ubel/ Wenn Gott den Menſchen zuͤch-
tiget umb der Suͤnde willen/ daß ſeine Schoͤne verzehret wird/
wie von Motten/ Pſalm. 39/ daß er ſich nicht unſchuldig hal-
te/ Jer. 30/ ſondern in hertzlicher Demuth ſich ſchuldig fuͤr Gott
gebe/ und umb Gnade anhalte.
Pſal. 39/ 12.
Jer. 30/ 11.
Dieſes alles erreichet bey einem ſeeligen Abſchiede aus
dieſem Leben ſeine Endſchafft/ ſintemahl der im Glauben ab-
geſchiedene Menſch aufhoͤret zu ſuͤndigen/ und wird verſamlet
zu der Schaar der Auserwehlten/ welche in him̃liſcher Voll-
kommenheit Gott dienen/ und weil ihm Gott hier aus Gnaden
die Suͤnde vergeben hat umb Chriſti willen/ ſo hat Er auch kei-
ne Straffe zu fuͤrchten/ ſondern Abwiſchung ſeiner Thraͤnen
von ſeinen Augen.
Weil
A ij
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