Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Hahnen, Gottfried: Das Abgewogene Leiden Gott-seliger Christen in der Welt. Breslau, [1669].

Bild:
<< vorherige Seite

Nehmet noch eine Probe seines guten Christen-
thums/ sein Creutz. Je länger es wehrete/ je gedulti-
ger erweisete er sich: Je hefftiger es drückete/ je an-
dächtiger und frölicher war er in seinem GOTT. Sei-
ne Seele war stille zu GOTT/ der jhm allzeit geholf-
Ps. 62. v. 2.fen. Er wuste/ daß es von seinem lieben GOTT kä-
Ebr. 12. v. 8.me/ dessen beständige Ordnung es wäre/ daß ein Kind
Luc. 14.
v.
27.
nicht ohne Züchtigung/ ein Christ nicht ohne Creutz/ ein
Diener GOTTES nicht ohne Anfechtung/ ein
Sir. 2. v. 1.Reichs-Genosse nicht ohne Trübsal in dieser Welt seyn
Actor. 14.
v.
22.
solle. Dabey hielt ers mit Paulo gäntzlich dafür/ daß
dieser Zeit Leiden der Herrligkeit nicht werth sey/ die
an uns soll offenbahret werden/ Rom. 8. v. 18. O du
seligster Mann/ der du alles Creutz und Anfechtung be-
ständigst erduldet! Denn nach dem du bewehret bist/
hast du (der Seelen nach) die Krone deß Lebens em-
pfahen/ welche GOTT dir verheissen hat/ und allen
denen/ die jhn lieb haben/ Jacob. 1. v. 12. Jn Be-
trachtung dieses/ haben ohne Zweifel die hinterbliebe-
nen Hoch-Adelichen Anverwandten einen solchen
Text zur Leich-Sermon mir an die Hand gegeben/
welcher/ wie von der Gottseligen Christen zeitlichem
Leiden und Trübseeligkeit/ also auch der darauff erfol-
genden Freude und grossen Herrligkeit in jenem Leben
handelt. Dieser stehet Rom. VIII. v. 18.

Textus.
Rom. 8. v.
18.
JCh halte es dafür/ daß dieser Zeit
Leiden der Herrligkeit nicht werth
sey/ die an uns soll offenbaret wer-
den.
Es

Nehmet noch eine Probe ſeines guten Chriſten-
thums/ ſein Creutz. Je laͤnger es wehrete/ je gedulti-
ger erweiſete er ſich: Je hefftiger es druͤckete/ je an-
daͤchtiger und froͤlicher war er in ſeinem GOTT. Sei-
ne Seele war ſtille zu GOTT/ der jhm allzeit geholf-
Pſ. 62. v. 2.fen. Er wuſte/ daß es von ſeinem lieben GOTT kaͤ-
Ebr. 12. v. 8.me/ deſſen beſtaͤndige Ordnung es waͤre/ daß ein Kind
Luc. 14.
v.
27.
nicht ohne Zuͤchtigung/ ein Chriſt nicht ohne Creutz/ ein
Diener GOTTES nicht ohne Anfechtung/ ein
Sir. 2. v. 1.Reichs-Genoſſe nicht ohne Truͤbſal in dieſer Welt ſeyn
Actor. 14.
v.
22.
ſolle. Dabey hielt ers mit Paulo gaͤntzlich dafuͤr/ daß
dieſer Zeit Leiden der Herꝛligkeit nicht werth ſey/ die
an uns ſoll offenbahret werden/ Rom. 8. v. 18. O du
ſeligſter Mann/ der du alles Creutz und Anfechtung be-
ſtaͤndigſt erduldet! Denn nach dem du bewehret biſt/
haſt du (der Seelen nach) die Krone deß Lebens em-
pfahen/ welche GOTT dir verheiſſen hat/ und allen
denen/ die jhn lieb haben/ Jacob. 1. v. 12. Jn Be-
trachtung dieſes/ haben ohne Zweifel die hinterbliebe-
nen Hoch-Adelichen Anverwandten einen ſolchen
Text zur Leich-Sermon mir an die Hand gegeben/
welcher/ wie von der Gottſeligen Chriſten zeitlichem
Leiden und Truͤbſeeligkeit/ alſo auch der darauff erfol-
genden Freude und groſſen Herꝛligkeit in jenem Leben
handelt. Dieſer ſtehet Rom. VIII. v. 18.

Textus.
Rom. 8. v.
18.
JCh halte es dafuͤr/ daß dieſer Zeit
Leiden der Herꝛligkeit nicht werth
ſey/ die an uns ſoll offenbaret wer-
den.
Es
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div type="fsThanks" n="1">
        <div type="preface" n="2">
          <pb facs="#f0006" n="[6]"/>
          <p>Nehmet noch eine Probe &#x017F;eines guten Chri&#x017F;ten-<lb/>
thums/ &#x017F;ein <hi rendition="#fr">Creutz.</hi> Je la&#x0364;nger es wehrete/ je gedulti-<lb/>
ger erwei&#x017F;ete er &#x017F;ich: Je hefftiger es dru&#x0364;ckete/ je an-<lb/>
da&#x0364;chtiger und fro&#x0364;licher war er in &#x017F;einem GOTT. Sei-<lb/>
ne Seele war &#x017F;tille zu GOTT/ der jhm allzeit geholf-<lb/><note place="left"><hi rendition="#i"><hi rendition="#aq">P&#x017F;. 62. v.</hi> 2.</hi></note>fen. Er wu&#x017F;te/ daß es von &#x017F;einem lieben GOTT ka&#x0364;-<lb/><note place="left"><hi rendition="#i"><hi rendition="#aq">Ebr. 12. v.</hi> 8.</hi></note>me/ de&#x017F;&#x017F;en be&#x017F;ta&#x0364;ndige Ordnung es wa&#x0364;re/ daß ein Kind<lb/><note place="left"><hi rendition="#i"><hi rendition="#aq">Luc. 14.<lb/>
v.</hi> 27.</hi></note>nicht ohne Zu&#x0364;chtigung/ ein Chri&#x017F;t nicht ohne Creutz/ ein<lb/>
Diener GOTTES nicht ohne Anfechtung/ ein<lb/><note place="left"><hi rendition="#i"><hi rendition="#aq">Sir. 2. v.</hi> 1.</hi></note>Reichs-Geno&#x017F;&#x017F;e nicht ohne Tru&#x0364;b&#x017F;al in die&#x017F;er Welt &#x017F;eyn<lb/><note place="left"><hi rendition="#i"><hi rendition="#aq">Actor. 14.<lb/>
v.</hi> 22.</hi></note>&#x017F;olle. Dabey hielt ers mit Paulo ga&#x0364;ntzlich dafu&#x0364;r/ daß<lb/>
die&#x017F;er Zeit Leiden der Her&#xA75B;ligkeit nicht werth &#x017F;ey/ die<lb/>
an uns &#x017F;oll offenbahret werden/ <hi rendition="#i"><hi rendition="#aq">Rom. 8. v.</hi> 18.</hi> O du<lb/>
&#x017F;elig&#x017F;ter Mann/ der du alles Creutz und Anfechtung be-<lb/>
&#x017F;ta&#x0364;ndig&#x017F;t erduldet! Denn nach dem du bewehret bi&#x017F;t/<lb/>
ha&#x017F;t du (der Seelen nach) die Krone deß Lebens em-<lb/>
pfahen/ welche GOTT dir verhei&#x017F;&#x017F;en hat/ und allen<lb/>
denen/ die jhn lieb haben/ <hi rendition="#i"><hi rendition="#aq">Jacob. 1. v.</hi> 12.</hi> Jn Be-<lb/>
trachtung die&#x017F;es/ haben ohne Zweifel die hinterbliebe-<lb/>
nen <hi rendition="#fr">Hoch-Adelichen Anverwandten</hi> einen &#x017F;olchen<lb/>
Text zur Leich-Sermon mir an die Hand gegeben/<lb/>
welcher/ wie von der Gott&#x017F;eligen Chri&#x017F;ten zeitlichem<lb/>
Leiden und Tru&#x0364;b&#x017F;eeligkeit/ al&#x017F;o auch der darauff erfol-<lb/>
genden Freude und gro&#x017F;&#x017F;en Her&#xA75B;ligkeit in jenem Leben<lb/>
handelt. Die&#x017F;er &#x017F;tehet <hi rendition="#i"><hi rendition="#aq">Rom. VIII. v.</hi> 18.</hi></p>
        </div><lb/>
        <div type="fsBibleVerse" n="2">
          <cit>
            <bibl>
              <note place="left"> <hi rendition="#i"><hi rendition="#aq">Textus.<lb/>
Rom. 8. v.</hi> 18.</hi> </note>
            </bibl>
            <quote> <hi rendition="#fr"><hi rendition="#in">J</hi>Ch halte es dafu&#x0364;r/ daß die&#x017F;er Zeit<lb/>
Leiden der Her&#xA75B;ligkeit nicht werth<lb/>
&#x017F;ey/ die an uns &#x017F;oll offenbaret wer-<lb/>
den.</hi> </quote>
          </cit>
        </div><lb/>
        <fw place="bottom" type="catch">Es</fw><lb/>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[[6]/0006] Nehmet noch eine Probe ſeines guten Chriſten- thums/ ſein Creutz. Je laͤnger es wehrete/ je gedulti- ger erweiſete er ſich: Je hefftiger es druͤckete/ je an- daͤchtiger und froͤlicher war er in ſeinem GOTT. Sei- ne Seele war ſtille zu GOTT/ der jhm allzeit geholf- fen. Er wuſte/ daß es von ſeinem lieben GOTT kaͤ- me/ deſſen beſtaͤndige Ordnung es waͤre/ daß ein Kind nicht ohne Zuͤchtigung/ ein Chriſt nicht ohne Creutz/ ein Diener GOTTES nicht ohne Anfechtung/ ein Reichs-Genoſſe nicht ohne Truͤbſal in dieſer Welt ſeyn ſolle. Dabey hielt ers mit Paulo gaͤntzlich dafuͤr/ daß dieſer Zeit Leiden der Herꝛligkeit nicht werth ſey/ die an uns ſoll offenbahret werden/ Rom. 8. v. 18. O du ſeligſter Mann/ der du alles Creutz und Anfechtung be- ſtaͤndigſt erduldet! Denn nach dem du bewehret biſt/ haſt du (der Seelen nach) die Krone deß Lebens em- pfahen/ welche GOTT dir verheiſſen hat/ und allen denen/ die jhn lieb haben/ Jacob. 1. v. 12. Jn Be- trachtung dieſes/ haben ohne Zweifel die hinterbliebe- nen Hoch-Adelichen Anverwandten einen ſolchen Text zur Leich-Sermon mir an die Hand gegeben/ welcher/ wie von der Gottſeligen Chriſten zeitlichem Leiden und Truͤbſeeligkeit/ alſo auch der darauff erfol- genden Freude und groſſen Herꝛligkeit in jenem Leben handelt. Dieſer ſtehet Rom. VIII. v. 18. Pſ. 62. v. 2. Ebr. 12. v. 8. Luc. 14. v. 27. Sir. 2. v. 1. Actor. 14. v. 22. JCh halte es dafuͤr/ daß dieſer Zeit Leiden der Herꝛligkeit nicht werth ſey/ die an uns ſoll offenbaret wer- den. Es

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/354494
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/354494/6
Zitationshilfe: Hahnen, Gottfried: Das Abgewogene Leiden Gott-seliger Christen in der Welt. Breslau, [1669], S. [6]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/354494/6>, abgerufen am 03.12.2024.