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Schweinitz, Georg Hermann von: Auß Gottes Heiligem Rath und Willen Entspringende Ursprungs-Quelle/ Des Endziehls Menschlichen Lebens. Zittau, 1673.

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So spart Er keinen Fleiß demselben nach zugehn/
Sein Sinn/ sein edler Sinn/ muß niemals müssig stehn.
Erreicht Er seinen Zweck? Wol! Dieses sein Begehren
Von C Hristo ferner ist/ Jhm so viel zugewehren/
Daß Sein behertzter Geist mit Annae Geist vermählt
Zu den Gesegneten des HERREN sey gezehlt?
Daß Er in seinem Hauß ein Christlich Leben führe/
Dasselbe durch und durch mit Witz und Tugend ziehre/
Daß Er von GOTT erhöht Ruhmwürdigst einhergeh/
Und mit Gerechtigkeit und Rath gerüstet steh.
Erreicht Er seinen Zweck? Sein sehnliches Begehren
Von CHristo endlich ist/ Jhm diß noch zugewehren
Daß Er nun wol vergnügt mög['] in gewüntschter Ruh/
Jm Glauben fest gegründt sein Leben bringen zu
Naht sich sein Lebens-Ziel? Wird Jhm von GOTT ge-
sendet
Gewisse Todes-Post: Zu CHristo Er sich wendet/
Bitt umb Beständigkeit im Glauben/ umb Gedult
Beweinet bitterlich/ was Er jemals verschuld.
Sieht Er die Seinigen betrübet vor Jhm stehen/
Jhr Augen mildiglich mit Thränen übergehen/
So redt sein Matter Mund nichts als was frölich macht/
Er muntert Jhren Sinn/ und giebet gutte Nacht.
Ruft: JESU komm! Ach komm! Auß diesem Welt Ge-
tümmel
Erlöse meinen Geist/ laß Jhn mit dir im Himmel
Vor deinem Vater stehn! Wer so mit CHristo lebt
Von Kindesbeinen an; Wer so nach Tugend strebt/
So viel Jhm möglich ist; Wer so mit CHristo endet
Gesetzte Lebens-Zeit und sich gen Himmel wendet/
Wo
So ſpart Er keinen Fleiß demſelben nach zugehn/
Sein Sinn/ ſein edler Sinn/ muß niemals muͤſſig ſtehn.
Erreicht Er ſeinen Zweck? Wol! Dieſes ſein Begehren
Von C Hriſto ferner iſt/ Jhm ſo viel zugewehren/
Daß Sein behertzter Geiſt mit Annæ Geiſt vermaͤhlt
Zu den Geſegneten des HERREN ſey gezehlt?
Daß Er in ſeinem Hauß ein Chriſtlich Leben fuͤhre/
Daſſelbe durch und durch mit Witz und Tugend ziehre/
Daß Er von GOTT erhoͤht Ruhmwuͤrdigſt einhergeh/
Und mit Gerechtigkeit und Rath geruͤſtet ſteh.
Erreicht Er ſeinen Zweck? Sein ſehnliches Begehren
Von CHriſto endlich iſt/ Jhm diß noch zugewehren
Daß Er nun wol vergnuͤgt moͤg['] in gewuͤntſchter Ruh/
Jm Glauben feſt gegruͤndt ſein Leben bringen zu
Naht ſich ſein Lebens-Ziel? Wird Jhm von GOTT ge-
ſendet
Gewiſſe Todes-Poſt: Zu CHriſto Er ſich wendet/
Bitt umb Beſtaͤndigkeit im Glauben/ umb Gedult
Beweinet bitterlich/ was Er jemals verſchuld.
Sieht Er die Seinigen betruͤbet vor Jhm ſtehen/
Jhr Augen mildiglich mit Thraͤnen uͤbergehen/
So redt ſein Matter Mund nichts als was froͤlich macht/
Er muntert Jhren Sinn/ und giebet gutte Nacht.
Ruft: JESU komm! Ach komm! Auß dieſem Welt Ge-
tuͤmmel
Erloͤſe meinen Geiſt/ laß Jhn mit dir im Himmel
Vor deinem Vater ſtehn! Wer ſo mit CHriſto lebt
Von Kindesbeinen an; Wer ſo nach Tugend ſtrebt/
So viel Jhm moͤglich iſt; Wer ſo mit CHriſto endet
Geſetzte Lebens-Zeit und ſich gen Himmel wendet/
Wo
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[[92]/0018] So ſpart Er keinen Fleiß demſelben nach zugehn/ Sein Sinn/ ſein edler Sinn/ muß niemals muͤſſig ſtehn. Erreicht Er ſeinen Zweck? Wol! Dieſes ſein Begehren Von C Hriſto ferner iſt/ Jhm ſo viel zugewehren/ Daß Sein behertzter Geiſt mit Annæ Geiſt vermaͤhlt Zu den Geſegneten des HERREN ſey gezehlt? Daß Er in ſeinem Hauß ein Chriſtlich Leben fuͤhre/ Daſſelbe durch und durch mit Witz und Tugend ziehre/ Daß Er von GOTT erhoͤht Ruhmwuͤrdigſt einhergeh/ Und mit Gerechtigkeit und Rath geruͤſtet ſteh. Erreicht Er ſeinen Zweck? Sein ſehnliches Begehren Von CHriſto endlich iſt/ Jhm diß noch zugewehren Daß Er nun wol vergnuͤgt moͤg' in gewuͤntſchter Ruh/ Jm Glauben feſt gegruͤndt ſein Leben bringen zu Naht ſich ſein Lebens-Ziel? Wird Jhm von GOTT ge- ſendet Gewiſſe Todes-Poſt: Zu CHriſto Er ſich wendet/ Bitt umb Beſtaͤndigkeit im Glauben/ umb Gedult Beweinet bitterlich/ was Er jemals verſchuld. Sieht Er die Seinigen betruͤbet vor Jhm ſtehen/ Jhr Augen mildiglich mit Thraͤnen uͤbergehen/ So redt ſein Matter Mund nichts als was froͤlich macht/ Er muntert Jhren Sinn/ und giebet gutte Nacht. Ruft: JESU komm! Ach komm! Auß dieſem Welt Ge- tuͤmmel Erloͤſe meinen Geiſt/ laß Jhn mit dir im Himmel Vor deinem Vater ſtehn! Wer ſo mit CHriſto lebt Von Kindesbeinen an; Wer ſo nach Tugend ſtrebt/ So viel Jhm moͤglich iſt; Wer ſo mit CHriſto endet Geſetzte Lebens-Zeit und ſich gen Himmel wendet/ Wo

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Zitationshilfe: Schweinitz, Georg Hermann von: Auß Gottes Heiligem Rath und Willen Entspringende Ursprungs-Quelle/ Des Endziehls Menschlichen Lebens. Zittau, 1673, S. [92]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/354492b/18>, abgerufen am 21.11.2024.