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Böttner, Kaspar Damian: Spititualis nobilitatis insigna. Zittau, 1673.

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Leich-Predigt.
und Tod/ nicht mehr zu fürchten haben; sintemahl uns GOtt
den Sieg über sie gegeben hat durch unsern HERRN JE-
sum CHrist/ 1. Cor. 15. Ja wir haben uns sicher zuver-1. Cor.
15, 57.

lassen/ daß Er in seiner Himmelfarth unsere Natur erhöhet
und zu der allerhöchsten Herrligkeit versetzet habe/ in dem Er
zu seiner Herrligkeit eingegangen/ und wir dermahl eins nach-
folgen werden. Er hat das Pfand unsers Fleisches empfan-
gen und mit sich in den Himmel geführet/ zur versicherung/
daß die gantze Summ auch soll dahin geliefert werden/ schreibt
Tertullianus.

Wenn wir aber

2. Ratione temporis & hujus Loci, der Zeit und
Orts wegen, Dieses Fest und Gedächtnüß der Himmelfahrt
CHristi bedencken/ so müssen wir sagen/ das es ein schmertz-
licher Betrübnüß Tag
worden/ in dem an demselbigen zwi-
schen 9. und 10. vor Mittage der Allgewaltige GOTT Den
Hoch-Edelgebohrnen Herrn/ Herrn Hanß Siege-
mund von Festenberg Packisch genant/ Erbherrn auf
Wiesenthal/ Ludwigsdorff/ Johnsdorff/ Frieders-
dorff/ Güßhübel/ Vogelsdorff und Neu-Warns-
dorff/ unsern gewesenen Lehns-Herrn und Regenten
von dieser Welt abgefordert hat.

Haben dir Jünger JEsu jhrem' HErrn und Meister/
dessen Gegenwart jhnen hochtröstlich und erfreulich war/ bey
seiner Auffarth betrübt und traurig nachgesehen; so ist auch
leicht zu erachten/ daß die Hoch-Adelichen hinterbliebenen/
liebster Herr Eydam/ Frau und Jungfrau Tochter jhrem
hertzliebsten Herrn Vater/ dessen Gegenwart jhnen allwege
erfreulich gewesen/ mit betrübtem Hertzen und nassen Augen
nachgesehen haben. Es hat der Allerhöchste leider! Unser

Frie-
E

Leich-Predigt.
und Tod/ nicht mehr zu fuͤrchten haben; ſintemahl uns GOtt
den Sieg uͤber ſie gegeben hat durch unſern HERRN JE-
ſum CHriſt/ 1. Cor. 15. Ja wir haben uns ſicher zuver-1. Cor.
15, 57.

laſſen/ daß Er in ſeiner Himmelfarth unſere Natur erhoͤhet
und zu der allerhoͤchſten Herꝛligkeit verſetzet habe/ in dem Er
zu ſeiner Herꝛligkeit eingegangen/ und wir dermahl eins nach-
folgen werden. Er hat das Pfand unſers Fleiſches empfan-
gen und mit ſich in den Himmel gefuͤhret/ zur verſicherung/
daß die gantze Summ auch ſoll dahin geliefert werden/ ſchreibt
Tertullianus.

Wenn wir aber

2. Ratione temporis & hujus Loci, der Zeit und
Orts wegen, Dieſes Feſt und Gedaͤchtnuͤß der Himmelfahrt
CHriſti bedencken/ ſo muͤſſen wir ſagen/ das es ein ſchmertz-
licher Betruͤbnuͤß Tag
worden/ in dem an demſelbigen zwi-
ſchen 9. und 10. vor Mittage der Allgewaltige GOTT Den
Hoch-Edelgebohrnen Herrn/ Herrn Hanß Siege-
mund von Feſtenberg Packiſch genant/ Erbherrn auf
Wieſenthal/ Ludwigsdorff/ Johnsdorff/ Frieders-
dorff/ Guͤßhuͤbel/ Vogelsdorff und Neu-Warns-
dorff/ unſern geweſenen Lehns-Herrn und Regenten
von dieſer Welt abgefordert hat.

Haben dir Juͤnger JEſu jhrem’ HErrn und Meiſter/
deſſen Gegenwart jhnen hochtroͤſtlich und erfreulich war/ bey
ſeiner Auffarth betruͤbt und traurig nachgeſehen; ſo iſt auch
leicht zu erachten/ daß die Hoch-Adelichen hinterbliebenen/
liebſter Herr Eydam/ Frau und Jungfrau Tochter jhrem
hertzliebſten Herrn Vater/ deſſen Gegenwart jhnen allwege
erfreulich geweſen/ mit betruͤbtem Hertzen und naſſen Augen
nachgeſehen haben. Es hat der Allerhoͤchſte leider! Unſer

Frie-
E
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[33/0005] Leich-Predigt. und Tod/ nicht mehr zu fuͤrchten haben; ſintemahl uns GOtt den Sieg uͤber ſie gegeben hat durch unſern HERRN JE- ſum CHriſt/ 1. Cor. 15. Ja wir haben uns ſicher zuver- laſſen/ daß Er in ſeiner Himmelfarth unſere Natur erhoͤhet und zu der allerhoͤchſten Herꝛligkeit verſetzet habe/ in dem Er zu ſeiner Herꝛligkeit eingegangen/ und wir dermahl eins nach- folgen werden. Er hat das Pfand unſers Fleiſches empfan- gen und mit ſich in den Himmel gefuͤhret/ zur verſicherung/ daß die gantze Summ auch ſoll dahin geliefert werden/ ſchreibt Tertullianus. 1. Cor. 15, 57. Wenn wir aber 2. Ratione temporis & hujus Loci, der Zeit und Orts wegen, Dieſes Feſt und Gedaͤchtnuͤß der Himmelfahrt CHriſti bedencken/ ſo muͤſſen wir ſagen/ das es ein ſchmertz- licher Betruͤbnuͤß Tag worden/ in dem an demſelbigen zwi- ſchen 9. und 10. vor Mittage der Allgewaltige GOTT Den Hoch-Edelgebohrnen Herrn/ Herrn Hanß Siege- mund von Feſtenberg Packiſch genant/ Erbherrn auf Wieſenthal/ Ludwigsdorff/ Johnsdorff/ Frieders- dorff/ Guͤßhuͤbel/ Vogelsdorff und Neu-Warns- dorff/ unſern geweſenen Lehns-Herrn und Regenten von dieſer Welt abgefordert hat. Haben dir Juͤnger JEſu jhrem’ HErrn und Meiſter/ deſſen Gegenwart jhnen hochtroͤſtlich und erfreulich war/ bey ſeiner Auffarth betruͤbt und traurig nachgeſehen; ſo iſt auch leicht zu erachten/ daß die Hoch-Adelichen hinterbliebenen/ liebſter Herr Eydam/ Frau und Jungfrau Tochter jhrem hertzliebſten Herrn Vater/ deſſen Gegenwart jhnen allwege erfreulich geweſen/ mit betruͤbtem Hertzen und naſſen Augen nachgeſehen haben. Es hat der Allerhoͤchſte leider! Unſer Frie- E

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Zitationshilfe: Böttner, Kaspar Damian: Spititualis nobilitatis insigna. Zittau, 1673, S. 33. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/354492a/5>, abgerufen am 24.11.2024.