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Francke, Melchior: Kind- und Erbschafft der Gläubigen. Liegnitz, 1678.

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tronen/ einem Edlen/ WohlEhrenVesten/ und hochweisen Rath
in Liegnitz recommendiret, und die vacante Catecheten Stel-
le ihme versprochen/ die Er auch den 5. Mattii des 1668sten Jahres
angetreten und bezogen/ in welcher Er gearbeitet 2. Jahr/ 13. Wo-
chen/ von vielen Wohlthätern manche Wolthat und Guttes genos-
sen.

Jn wehrendem seinem Catecheten-Ampt liß Er ihm horis
subcisivis Lectionem Bibliorum accuratam,
und das Studi-
um Theologicum
befohlen seyn/ allermeist/ weil Er zu unter-
schiedenen mahlen von den Herrn Geistlichen daselbst die Cantzel vor
Sie zu beschreiten/ angesprochen ward. Solches geschahe so lange/
biß auf vorhergehendes/ doch Jhme gantz unentdecktes rccommen-
di
ren an den Weil. HochEdelgebohrnen Gestr. Herrn GeorgeAß-
man von Abschatz auf Koßkau etc Er Anno 1670. den 18.
May am Sontage Rogate auf Koßkau und Kamper zu einem
PfarrEr und Seel-Sorger beruffen ward.

Weil Er denn diese abermalige Göttliche Vocation seinem
Scopo gemäß zu seyn empfand/ in dem sein Wuntsch von Jugend
auf gewesen/ GOtt dem HErrn auf der Cantzel zu dienen/ acee-
ptirte
Er solchen Beruff im Nahmen GOttes.

Welchem Ampte und Lehr-Stande Er auch durch GOttes Gnade
treufleissig/ rühmlich und löblich vorgestanden in die 8. Jahr/ ausser
den wenig restirenden Wochen.

Die Predigten/ so Er gehalten/ hat Er mit Fleiß elaboriret/
fleissig nachgelesen/ viel schöne und nützliche Autores erkaufft/ und
sich in seinem Theologischem Leben/ der reinen und heilsamen Lehre
befliessen/ auch der rechtschaffenen Evangelischen Lutherischen Re-
ligion
beigethan gewesen/ wie denn auch iederman bei der gantzen
Christlichen Gemeinde bewust/ daß Er alle Falschheit/ Gleißnerey
und Heuchtley ernstlich vermieden; dargegen

Fürsichtig seine anvertraute Schäflein geweidet:

Treulich

tronen/ einem Edlen/ WohlEhrenVeſten/ und hochweiſen Rath
in Liegnitz recommendiret, und die vacante Catecheten Stel-
le ihme verſprochen/ die Er auch den 5. Mattii des 1668ſten Jahres
angetreten und bezogen/ in welcher Er gearbeitet 2. Jahr/ 13. Wo-
chen/ von vielen Wohlthaͤtern manche Wolthat und Guttes genoſ-
ſen.

Jn wehrendem ſeinem Catecheten-Ampt liß Er ihm horis
ſubciſivis Lectionem Bibliorum accuratam,
und das Studi-
um Theologicum
befohlen ſeyn/ allermeiſt/ weil Er zu unter-
ſchiedenen mahlen von den Herrn Geiſtlichen daſelbſt die Cantzel vor
Sie zu beſchreiten/ angeſprochen ward. Solches geſchahe ſo lange/
biß auf vorhergehendes/ doch Jhme gantz unentdecktes rccom̃en-
di
ren an den Weil. HochEdelgebohrnen Geſtr. Herꝛn GeorgeAß-
man von Abſchatz auf Koßkau etc Er Anno 1670. den 18.
May am Sontage Rogate auf Koßkau und Kamper zu einem
PfarrEr und Seel-Sorger beruffen ward.

Weil Er denn dieſe abermalige Goͤttliche Vocation ſeinem
Scopo gemaͤß zu ſeyn empfand/ in dem ſein Wuntſch von Jugend
auf geweſen/ GOtt dem HErrn auf der Cantzel zu dienen/ acee-
ptirte
Er ſolchen Beruff im Nahmen GOttes.

Welchem Ampte und Lehr-Stande Er auch durch GOttes Gnade
treufleisſig/ ruͤhmlich und loͤblich vorgeſtanden in die 8. Jahr/ auſſer
den wenig reſtirenden Wochen.

Die Predigten/ ſo Er gehalten/ hat Er mit Fleiß elaboriret/
fleisſig nachgeleſen/ viel ſchoͤne und nuͤtzliche Autores erkaufft/ und
ſich in ſeinem Theologiſchem Leben/ der reinen und heilſamen Lehre
beflieſſen/ auch der rechtſchaffenen Evangeliſchen Lutheriſchen Re-
ligion
beigethan geweſen/ wie denn auch iederman bei der gantzen
Chriſtlichen Gemeinde bewuſt/ daß Er alle Falſchheit/ Gleißnerey
und Heuchtley ernſtlich vermieden; dargegen

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Zitationshilfe: Francke, Melchior: Kind- und Erbschafft der Gläubigen. Liegnitz, 1678, S. [39]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/353338/39>, abgerufen am 27.04.2024.