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Francke, Melchior: Kind- und Erbschafft der Gläubigen. Liegnitz, 1678.

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Als Er ein wenig anfangen zureden/ haben Jhn seine geliebte
Eltern zum Gebet/ und Gottseeligkeit angehalten. Weil aber sein
Seel. Herr Vater nach Freyberg unter dem Fürstenstein Vocation
zum Notariat bekommen/ so ist der Seel. noch ein Kind von 4. Jah-
ren/ als der Erstgebohrne Sohn daselbest zu Freyberg in die Schule
gethan worden.

Belangend nu weiter Seines mühseeligen Lebens Fort-
schritt/ hat der Seel. Herr Pfarrer in ietztgedachter Schule/ un-
ter der treuen Information der damahligen Herrn Praeceptorum
Tit.
weil. Herrn Eliae Eveleri, Rectoris, nachmals Pastoris zu
Groß-Wandrisch/ Herrn Christoph Keßlers/ Cantoris, nachmals
Pastoris zu Nickelstadt in hiefigem Kreiß/ sich als einen gehorsa-
men und fleissigen Discipel iederzeit erwiesen/ Und weil Er seine
Fundamenta in solcher Freybergischen Schule gelegt/ ist Er auf
guttbefinden seiner Herrn Praeceptorum, auf das Gymnasium
zu S. Mariae Madalenae in Breßlau verschickt worden/ da
verharrete Er 5. Jahr. Und nach dem Er in Lectionibus publi-
cis & privatis,
von Herrn M. Henrico Closio, Gymnasii
Rectore,
Herrn M. Valentino Kleinwächter/ Con. Rectore,
Herrn Wolffgango Stirio, Professore, fleissig aufgemerckt/
nachgeschrieben und unterrichtet worden/ begab Er sich mit Rath
und Einrahten seiner Eltern und Praeccptorum, auf die damals
berühmte Academie in Sachsen/ Wittenberg/ wo Er zwey Jahr
gewesen. Da Er nebst den Philosophicis insonderheit denen Stu-
diis Theologicis
fleissig obgelegen/ Collegia publica & priva-
ta
nützlich gehöret/ unter den weitberühmten Herrn Dd. Calovio,
Meisnero, Scharffio, Sperlingio,
und andern Magistris.
Weil aber die Mittel bey des Seel. Eltern nicht verhanden/ als ist er
auf Jhr Erfordern/ nach verfliessung der zweien Jahre/ wiederumb
in Patriam gereist/ da man gleich geschrieben Anno 1654. den 19.
Maii Styl. Ver.

Darauf

Als Er ein wenig anfangen zureden/ haben Jhn ſeine geliebte
Eltern zum Gebet/ und Gottſeeligkeit angehalten. Weil aber ſein
Seel. Herr Vater nach Freyberg unter dem Fuͤrſtenſtein Vocation
zum Notariat bekommen/ ſo iſt der Seel. noch ein Kind von 4. Jah-
ren/ als der Erſtgebohrne Sohn daſelbeſt zu Freyberg in die Schule
gethan worden.

Belangend nu weiter Seines muͤhſeeligen Lebens Fort-
ſchritt/ hat der Seel. Herꝛ Pfarrer in ietztgedachter Schule/ un-
ter der treuen Information der damahligen Herrn Præceptorum
Tit.
weil. Herrn Eliæ Eveleri, Rectoris, nachmals Paſtoris zu
Groß-Wandriſch/ Herrn Chriſtoph Keßlers/ Cantoris, nachmals
Paſtoris zu Nickelſtadt in hiefigem Kreiß/ ſich als einen gehorſa-
men und fleisſigen Diſcipel iederzeit erwieſen/ Und weil Er ſeine
Fundamenta in ſolcher Freybergiſchen Schule gelegt/ iſt Er auf
guttbefinden ſeiner Herrn Præceptorum, auf das Gymnaſium
zu S. Mariæ Madalenæ in Breßlau verſchickt worden/ da
verharrete Er 5. Jahr. Und nach dem Er in Lectionibus publi-
cis & privatis,
von Herrn M. Henrico Cloſio, Gymnaſii
Rectore,
Herrn M. Valentino Kleinwaͤchter/ Con. Rectore,
Herrn Wolffgango Stirio, Profesſore, fleisſig aufgemerckt/
nachgeſchrieben und unterrichtet worden/ begab Er ſich mit Rath
und Einrahten ſeiner Eltern und Præccptorum, auf die damals
berühmte Academie in Sachſen/ Wittenberg/ wo Er zwey Jahr
geweſen. Da Er nebſt den Philoſophicis inſonderheit denen Stu-
diis Theologicis
fleisſig obgelegen/ Collegia publica & priva-
ta
nützlich gehoͤret/ unter den weitberuͤhmten Herrn Dd. Calovio,
Meiſnero, Scharffio, Sperlingio,
und andern Magiſtris.
Weil aber die Mittel bey des Seel. Eltern nicht verhanden/ als iſt er
auf Jhr Erfordern/ nach verflieſſung der zweien Jahre/ wiederumb
in Patriam gereiſt/ da man gleich geſchrieben Anno 1654. den 19.
Maii Styl. Ver.

Darauf
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[[36]/0036] Als Er ein wenig anfangen zureden/ haben Jhn ſeine geliebte Eltern zum Gebet/ und Gottſeeligkeit angehalten. Weil aber ſein Seel. Herr Vater nach Freyberg unter dem Fuͤrſtenſtein Vocation zum Notariat bekommen/ ſo iſt der Seel. noch ein Kind von 4. Jah- ren/ als der Erſtgebohrne Sohn daſelbeſt zu Freyberg in die Schule gethan worden. Belangend nu weiter Seines muͤhſeeligen Lebens Fort- ſchritt/ hat der Seel. Herꝛ Pfarrer in ietztgedachter Schule/ un- ter der treuen Information der damahligen Herrn Præceptorum Tit. weil. Herrn Eliæ Eveleri, Rectoris, nachmals Paſtoris zu Groß-Wandriſch/ Herrn Chriſtoph Keßlers/ Cantoris, nachmals Paſtoris zu Nickelſtadt in hiefigem Kreiß/ ſich als einen gehorſa- men und fleisſigen Diſcipel iederzeit erwieſen/ Und weil Er ſeine Fundamenta in ſolcher Freybergiſchen Schule gelegt/ iſt Er auf guttbefinden ſeiner Herrn Præceptorum, auf das Gymnaſium zu S. Mariæ Madalenæ in Breßlau verſchickt worden/ da verharrete Er 5. Jahr. Und nach dem Er in Lectionibus publi- cis & privatis, von Herrn M. Henrico Cloſio, Gymnaſii Rectore, Herrn M. Valentino Kleinwaͤchter/ Con. Rectore, Herrn Wolffgango Stirio, Profesſore, fleisſig aufgemerckt/ nachgeſchrieben und unterrichtet worden/ begab Er ſich mit Rath und Einrahten ſeiner Eltern und Præccptorum, auf die damals berühmte Academie in Sachſen/ Wittenberg/ wo Er zwey Jahr geweſen. Da Er nebſt den Philoſophicis inſonderheit denen Stu- diis Theologicis fleisſig obgelegen/ Collegia publica & priva- ta nützlich gehoͤret/ unter den weitberuͤhmten Herrn Dd. Calovio, Meiſnero, Scharffio, Sperlingio, und andern Magiſtris. Weil aber die Mittel bey des Seel. Eltern nicht verhanden/ als iſt er auf Jhr Erfordern/ nach verflieſſung der zweien Jahre/ wiederumb in Patriam gereiſt/ da man gleich geſchrieben Anno 1654. den 19. Maii Styl. Ver. Darauf

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Zitationshilfe: Francke, Melchior: Kind- und Erbschafft der Gläubigen. Liegnitz, 1678, S. [36]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/353338/36>, abgerufen am 28.04.2024.