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Weber, Michael: Christliche Trawr- und Leichpredigt. [Nürnberg], 1647.

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Jch meinte ja/ der selige Herr hätte in dieser Welt viel
Vnruhe gehabt.

Mit vielen Predigen/ welche er/ nach seinen jhme von
Gott verliehenen hohen Gaben/ dermassen elaborirt vnd auß-
gearbeitet/ daß sich männiglichen darüber verwundern müssen/
vnd jhme/ als einem recht Geistreichen Lehrer/ mit grosser Her-
tzensandacht zugehöret.

Mit vielem Bücherschreiben/ die nicht etwan nur bey
vns/ sondern fast in gantz Europa rühmlich bekand sind/ vnd er
daher einen vnsterblichen Namen erlangt.

Mit Wachen vnd Sorgen für die Kirch/ damit nicht
jrrige Lehr oder ärgerlich Leben einreissen möchte/ darinn hat
sich der selige Herr einmal sehr getrew erzeiget.

Mit vielem Haußereutz/ da eines dem andern fast die
Hand geboten.

Mit schweren vielfältigen Kranckheiten/ die jhn
offt vnd vielfältig überfallen/ heist das nicht Vnruhe? Aber si-
he/ der liebe Gott hat nach seinem allein weisen vnd vnerforsch-
lichen Willen den seligen Herrn durch den zeitlichen Tod auß
der Vnruhe in die Ruhe gebracht/ nun hat er ein selige/ fröliche
vnd ewige Ruhe.

Wen wolte nicht ahnden/ daß groß Vnglück für der Thür?
Es were dann/ daß Gottes Wort fehlen solte/ darüber ehe Him-
mel vnd Erden vergehen müsten/ Luc. 21. Dann auff Sünd vnd
Bubenstück folget auch Straff vnd Vnglück. Dem seligen
Herrn ist solch bevorstehend Vnglück gewiß fürkommen/ Gott
hat jhn warhafftig etwas davon sehen lassen/ wie er dann in sei-
ner höchsten vnd eussersten Schwachheit einmal auffgefahren/
vnd mit vernemlichen Worten gesagt: O ein Wetter! O
ein Wetter ist für der Thür! GOtt verhüte es: Darumb
hat Gott diesen Gerechten weggerafft für dem Vnglück/ wie
den König Josiam/ 2. Reg. 22.

War-

Jch meinte ja/ der ſelige Herr haͤtte in dieſer Welt viel
Vnruhe gehabt.

Mit vielen Predigen/ welche er/ nach ſeinen jhme von
Gott verliehenen hohen Gaben/ dermaſſen elaborirt vñ auß-
gearbeitet/ daß ſich maͤnniglichen daruͤber verwundern muͤſſen/
vnd jhme/ als einem recht Geiſtreichen Lehrer/ mit groſſer Her-
tzensandacht zugehoͤret.

Mit vielem Buͤcherſchreiben/ die nicht etwan nur bey
vns/ ſondern faſt in gantz Europa ruͤhmlich bekand ſind/ vnd er
daher einen vnſterblichen Namen erlangt.

Mit Wachen vnd Sorgen fuͤr die Kirch/ damit nicht
jrrige Lehr oder aͤrgerlich Leben einreiſſen moͤchte/ darinn hat
ſich der ſelige Herr einmal ſehr getrew erzeiget.

Mit vielem Haußereutz/ da eines dem andern faſt die
Hand geboten.

Mit ſchweren vielfaͤltigen Kranckheiten/ die jhn
offt vnd vielfaͤltig uͤberfallen/ heiſt das nicht Vnruhe? Aber ſi-
he/ der liebe Gott hat nach ſeinem allein weiſen vnd vnerforſch-
lichen Willen den ſeligen Herrn durch den zeitlichen Tod auß
der Vnruhe in die Ruhe gebracht/ nun hat er ein ſelige/ froͤliche
vnd ewige Ruhe.

Wen wolte nicht ahnden/ daß groß Vngluͤck fuͤr der Thuͤr?
Es were dañ/ daß Gottes Wort fehlen ſolte/ daruͤber ehe Him-
mel vnd Erden vergehen muͤſten/ Luc. 21. Dañ auff Suͤnd vnd
Bubenſtuͤck folget auch Straff vnd Vngluͤck. Dem ſeligen
Herrn iſt ſolch bevorſtehend Vngluͤck gewiß fuͤrkommen/ Gott
hat jhn warhafftig etwas davon ſehen laſſen/ wie er dann in ſei-
ner hoͤchſten vnd euſſerſten Schwachheit einmal auffgefahren/
vnd mit vernemlichen Worten geſagt: O ein Wetter! O
ein Wetter iſt fuͤr der Thuͤr! GOtt verhuͤte es: Darumb
hat Gott dieſen Gerechten weggerafft fuͤr dem Vngluͤck/ wie
den Koͤnig Joſiam/ 2. Reg. 22.

War-

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[74/0083] Jch meinte ja/ der ſelige Herr haͤtte in dieſer Welt viel Vnruhe gehabt. Mit vielen Predigen/ welche er/ nach ſeinen jhme von Gott verliehenen hohen Gaben/ dermaſſen elaborirt vñ auß- gearbeitet/ daß ſich maͤnniglichen daruͤber verwundern muͤſſen/ vnd jhme/ als einem recht Geiſtreichen Lehrer/ mit groſſer Her- tzensandacht zugehoͤret. Mit vielem Buͤcherſchreiben/ die nicht etwan nur bey vns/ ſondern faſt in gantz Europa ruͤhmlich bekand ſind/ vnd er daher einen vnſterblichen Namen erlangt. Mit Wachen vnd Sorgen fuͤr die Kirch/ damit nicht jrrige Lehr oder aͤrgerlich Leben einreiſſen moͤchte/ darinn hat ſich der ſelige Herr einmal ſehr getrew erzeiget. Mit vielem Haußereutz/ da eines dem andern faſt die Hand geboten. Mit ſchweren vielfaͤltigen Kranckheiten/ die jhn offt vnd vielfaͤltig uͤberfallen/ heiſt das nicht Vnruhe? Aber ſi- he/ der liebe Gott hat nach ſeinem allein weiſen vnd vnerforſch- lichen Willen den ſeligen Herrn durch den zeitlichen Tod auß der Vnruhe in die Ruhe gebracht/ nun hat er ein ſelige/ froͤliche vnd ewige Ruhe. Wen wolte nicht anden/ daß groß Vngluͤck fuͤr der Thuͤr? Es were dañ/ daß Gottes Wort fehlen ſolte/ daruͤber ehe Him- mel vnd Erden vergehen muͤſten/ Luc. 21. Dañ auff Suͤnd vnd Bubenſtuͤck folget auch Straff vnd Vngluͤck. Dem ſeligen Herrn iſt ſolch bevorſtehend Vngluͤck gewiß fuͤrkommen/ Gott hat jhn warhafftig etwas davon ſehen laſſen/ wie er dann in ſei- ner hoͤchſten vnd euſſerſten Schwachheit einmal auffgefahren/ vnd mit vernemlichen Worten geſagt: O ein Wetter! O ein Wetter iſt fuͤr der Thuͤr! GOtt verhuͤte es: Darumb hat Gott dieſen Gerechten weggerafft fuͤr dem Vngluͤck/ wie den Koͤnig Joſiam/ 2. Reg. 22. War- L

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Zitationshilfe:	Weber, Michael: Christliche Trawr- und Leichpredigt. [Nürnberg], 1647, S. 74. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/346672/83>, abgerufen am 21.11.2024.

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