Weber, Michael: Christliche Trawr- und Leichpredigt. [Nürnberg], 1647.That beyspringen müssen; wann der HErr nur sein Macht- Bey diesem lasse ich es/ für dieses mal/ bewenden: vnd wende net)
That beyſpringen muͤſſen; wann der HErr nur ſein Macht- Bey dieſem laſſe ich es/ fuͤr dieſes mal/ bewenden: vñ wende net)
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <div n="3"> <p><pb facs="#f0066" n="57"/> That beyſpringen muͤſſen; wann der HErr nur ſein Macht-<lb/> wort jhnen ins Hertz redet: <hi rendition="#fr">Er bedarff dieſes.</hi></p><lb/> <p>Bey dieſem laſſe ich es/ fuͤr dieſes mal/ bewenden: vñ <hi rendition="#fr">wende<lb/> mein Hertz vnd Mund zu Dir/ allerliebſter HErr Je-</hi><lb/><note place="left">1. <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">P</hi>etr.</hi> 5, 4.</note><hi rendition="#fr">ſu Chriſte! Du Ertzhirte deiner Herde! vnd bitte Dich</hi><lb/><note place="left"><hi rendition="#aq">Ebr.</hi> 13, 20.</note><hi rendition="#fr">vmb deiner demuͤtigen Menſchwerdung/ vmb deiner<lb/> wunderſamenGeburt/ vmb deiner ſchmertzhafftẽ Be-<lb/> ſchneidung/ vmb deines ſchmaͤhlichẽ Leidens/ vmb dei-<lb/> nes bittern Sterbens/ vñ vmb deiner ſiegreichẽ Auf-<lb/> ferſtehung/ ja vmb aller deiner Barmhertzigkeit wil-<lb/> len/ Du wolleſt mich/ nunmehr an deines liebſtẽ</hi> <hi rendition="#aq">Sau-<lb/> berti,</hi> <hi rendition="#fr">mit vielen Threnen vnd Weheklagen verledigte</hi><lb/><note place="left">1. <hi rendition="#aq">Cor.</hi> 4, 1.</note><hi rendition="#fr">Stelle geſetzten Haußhalter uͤber Gottes Geheimniß/<lb/> mit liebreichen vnd gnaͤdigen Augen anſehen. Du<lb/> weiſt/ daß ich mich in dieſes ſchwere Ambt gantz nicht<lb/> gedrungen; ſondern vielmehr/ deinem Beruff zu ei-<lb/> nem ſolchen Stand zu entgehen/ mich offtmals bemuͤ-<lb/> het/ vnd vermeinet/ die wenige uͤbrige Tage meines ge-<lb/> fuͤhrten recht muͤhſamen Lebens/ allein bey Vnterrich-<lb/> tung der ſtudirendẽ Jugend (wobey Du mich auff der<lb/> lieben hohen Schul Jehna/ vnd hernach allhier/ nun<lb/> in das ſechzehende Jahr/ erhalten) zuzubringen. Aber</hi><lb/><note place="left"><hi rendition="#aq">Eſa.</hi> 55, 8.</note><hi rendition="#fr">meine Gedancken ſind nicht deine Gedancken gewe-</hi><lb/><note place="left"><hi rendition="#aq">Pſal.</hi> 82, 6.</note><hi rendition="#fr">ſen: ſondern Du haſt mir/ durch die Goͤtter/ durch die</hi><lb/><note place="left"><hi rendition="#aq">Sap.</hi> 6, 5.</note><hi rendition="#fr">Kinder deß Hoͤchſten/ durch die Saͤugammen vnd</hi><lb/><note place="left"><hi rendition="#aq">Eſa.</hi> 49, 23.</note><hi rendition="#fr">Pfleger der Kirchen/ durch deines Reichs Ambtleute<lb/> (wie dein H. Geiſt die liebe hochgeehrte Oberkeit nen-</hi><lb/> <fw type="catch" place="bottom"><hi rendition="#fr">net)</hi></fw><lb/></p> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [57/0066]
That beyſpringen muͤſſen; wann der HErr nur ſein Macht-
wort jhnen ins Hertz redet: Er bedarff dieſes.
Bey dieſem laſſe ich es/ fuͤr dieſes mal/ bewenden: vñ wende
mein Hertz vnd Mund zu Dir/ allerliebſter HErr Je-
ſu Chriſte! Du Ertzhirte deiner Herde! vnd bitte Dich
vmb deiner demuͤtigen Menſchwerdung/ vmb deiner
wunderſamenGeburt/ vmb deiner ſchmertzhafftẽ Be-
ſchneidung/ vmb deines ſchmaͤhlichẽ Leidens/ vmb dei-
nes bittern Sterbens/ vñ vmb deiner ſiegreichẽ Auf-
ferſtehung/ ja vmb aller deiner Barmhertzigkeit wil-
len/ Du wolleſt mich/ nunmehr an deines liebſtẽ Sau-
berti, mit vielen Threnen vnd Weheklagen verledigte
Stelle geſetzten Haußhalter uͤber Gottes Geheimniß/
mit liebreichen vnd gnaͤdigen Augen anſehen. Du
weiſt/ daß ich mich in dieſes ſchwere Ambt gantz nicht
gedrungen; ſondern vielmehr/ deinem Beruff zu ei-
nem ſolchen Stand zu entgehen/ mich offtmals bemuͤ-
het/ vnd vermeinet/ die wenige uͤbrige Tage meines ge-
fuͤhrten recht muͤhſamen Lebens/ allein bey Vnterrich-
tung der ſtudirendẽ Jugend (wobey Du mich auff der
lieben hohen Schul Jehna/ vnd hernach allhier/ nun
in das ſechzehende Jahr/ erhalten) zuzubringen. Aber
meine Gedancken ſind nicht deine Gedancken gewe-
ſen: ſondern Du haſt mir/ durch die Goͤtter/ durch die
Kinder deß Hoͤchſten/ durch die Saͤugammen vnd
Pfleger der Kirchen/ durch deines Reichs Ambtleute
(wie dein H. Geiſt die liebe hochgeehrte Oberkeit nen-
net)
1. Petr. 5, 4.
Ebr. 13, 20.
1. Cor. 4, 1.
Eſa. 55, 8.
Pſal. 82, 6.
Sap. 6, 5.
Eſa. 49, 23.
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools
|
URL zu diesem Werk: | https://www.deutschestextarchiv.de/346672 |
URL zu dieser Seite: | https://www.deutschestextarchiv.de/346672/66 |
Zitationshilfe: | Weber, Michael: Christliche Trawr- und Leichpredigt. [Nürnberg], 1647, S. 57. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/346672/66>, abgerufen am 16.07.2024. |