Seilerus, Tobias: THRENOLOGIA. Christliche Leich vnd EhrenSermon, Bey dem Adelichen Leichbegengniß Der Edlen/ viel- Ehren Tugendtreichen Frawen Barbaræ/ gebornen Zettritzin. Leipzig, 1605.Christliche Leichpredigt. ans ende/ der wird selig/ vnnd Apocalyp. 2. Sey ge-trew biß an den Todt/ so wil ich dir die Kron des Lebens geben. Jn Summa: der Glaube ist Manus a parte ho- Wir lesen eine wunderschöne denckwirdige Histo- Sola fides saluat, crede, beatus eris. Allein
Chriſtliche Leichpredigt. ans ende/ der wird ſelig/ vnnd Apocalyp. 2. Sey ge-trew biß an den Todt/ ſo wil ich dir die Kron des Lebens geben. Jn Summa: der Glaube iſt Manus à parte ho- Wir leſen eine wunderſchoͤne denckwirdige Hiſto- Sola fides ſaluat, crede, beatus eris. Allein
<TEI> <text> <body> <div type="fsSermon" n="1"> <div type="fsMainPart" n="2"> <div n="3"> <p><pb facs="#f0034"/><fw type="header" place="top">Chriſtliche Leichpredigt.</fw><lb/> ans ende/ der wird ſelig/ vnnd Apocalyp. 2. Sey ge-<lb/> trew biß an den Todt/ ſo wil ich dir die Kron des Lebens<lb/> geben.</p><lb/> <p>Jn Summa: der Glaube iſt <hi rendition="#aq">Manus à parte ho-<lb/> minis accipientis,</hi> Er iſt die rechte geiſtliche Hand/ die<lb/> ſolchen Schatz ergreifft vnd helt der Glaube iſt das rech-<lb/> te guͤldene Kaͤſtlein/ darein dis edle Recept geleget/ im<lb/> Hertzen verſchloſſen vnd verwahret wird.</p><lb/> <p>Wir leſen eine wunderſchoͤne denckwirdige Hiſto-<lb/> riam/ daß zu dem großmechtigen Koͤnige <hi rendition="#aq"><persName>Alexandro<lb/> Magno</persName>,</hi> die Kriegsknechte/ nach eroͤberung einer gewal-<lb/> tigen Stadt/ ein ſchoͤn guͤldenes Kaͤſtlein bracht. Da<lb/> habe ſich <persName>Alexander</persName> berahten/ was er doch hinein legte/<lb/> das jhm ſonderlich lieb were. Endlich ſol er die <hi rendition="#aq">Poe-<lb/> mata <persName>Homeri</persName>,</hi> von den großmechtigen Heldenthaten<lb/> die fuͤrnembſten Kriegsfuͤrſten/ als ein gewaltiger Kriegs-<lb/> Held jhm belieben laſſen/ hinein gelegt/ vnd ſtets vnter<lb/> ſeinem Hauptkuͤſſen verwahret haben: Wie viel tauſent<lb/> mal fleiſſiger/ ſollen wir die <hi rendition="#aq">Poemata Spiritus Sancti,</hi><lb/> die wunderſchoͤnen Pſaͤlmlein vnd Bibelſpruͤche Goͤtt-<lb/> liches Worts/ Als Chriſt Ritter in dem edlen guͤldenen<lb/> Kaͤſtlein vnſers gleubigen Hertzens verwahren/ Sinte-<lb/> mal das ſind die <hi rendition="#aq">arma</hi> <supplied>φυλακτήρια καὶ ἀμυντήρια</supplied>, die rech-<lb/> ten Wapffen/ damit Leib vnd Seel beſchuͤtzet/ der Teuf-<lb/> fel aber vnd ewige Todt verjaget werden. Ja die ſelig-<lb/><note place="left">Rom. 1.</note>machende Krafft Gottes ſelig zu machen alle die daran<lb/> gleuben.</p><lb/> <cit corresp="#Cit12Ger" xml:id="Cit12Lat"> <quote> <hi rendition="#et"> <hi rendition="#aq">Sola fides ſaluat, crede, beatus eris.</hi><lb/> <note place="left"> <hi rendition="#aq"><persName>Bucholcerus</persName>.</hi> </note> <hi rendition="#aq">Nil ſcio, Te præter crucifixum, magne Redemtor,<lb/> Tu mihi <persName>Chriſte</persName> mane, ſic mihi cuncta manent.</hi> </hi> </quote> </cit><lb/> <fw type="catch" place="bottom"> <hi rendition="#fr">Allein</hi> </fw><lb/> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [0034]
Chriſtliche Leichpredigt.
ans ende/ der wird ſelig/ vnnd Apocalyp. 2. Sey ge-
trew biß an den Todt/ ſo wil ich dir die Kron des Lebens
geben.
Jn Summa: der Glaube iſt Manus à parte ho-
minis accipientis, Er iſt die rechte geiſtliche Hand/ die
ſolchen Schatz ergreifft vnd helt der Glaube iſt das rech-
te guͤldene Kaͤſtlein/ darein dis edle Recept geleget/ im
Hertzen verſchloſſen vnd verwahret wird.
Wir leſen eine wunderſchoͤne denckwirdige Hiſto-
riam/ daß zu dem großmechtigen Koͤnige Alexandro
Magno, die Kriegsknechte/ nach eroͤberung einer gewal-
tigen Stadt/ ein ſchoͤn guͤldenes Kaͤſtlein bracht. Da
habe ſich Alexander berahten/ was er doch hinein legte/
das jhm ſonderlich lieb were. Endlich ſol er die Poe-
mata Homeri, von den großmechtigen Heldenthaten
die fuͤrnembſten Kriegsfuͤrſten/ als ein gewaltiger Kriegs-
Held jhm belieben laſſen/ hinein gelegt/ vnd ſtets vnter
ſeinem Hauptkuͤſſen verwahret haben: Wie viel tauſent
mal fleiſſiger/ ſollen wir die Poemata Spiritus Sancti,
die wunderſchoͤnen Pſaͤlmlein vnd Bibelſpruͤche Goͤtt-
liches Worts/ Als Chriſt Ritter in dem edlen guͤldenen
Kaͤſtlein vnſers gleubigen Hertzens verwahren/ Sinte-
mal das ſind die arma φυλακτήρια καὶ ἀμυντήρια, die rech-
ten Wapffen/ damit Leib vnd Seel beſchuͤtzet/ der Teuf-
fel aber vnd ewige Todt verjaget werden. Ja die ſelig-
machende Krafft Gottes ſelig zu machen alle die daran
gleuben.
Rom. 1.
Sola fides ſaluat, crede, beatus eris.
Nil ſcio, Te præter crucifixum, magne Redemtor,
Tu mihi Chriſte mane, ſic mihi cuncta manent.
Allein
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |