Chamisso, Adelbert von: Peter Schlemihl’s wundersame Geschichte. Nürnberg, 1827.stand, griff er gleich den Mann mit Worten an, ſtand, griff er gleich den Mann mit Worten an, <TEI> <text> <body> <div n="1"> <p><pb facs="#f0095" n="69"/> ſtand, griff er gleich den Mann mit Worten an,<lb/> und ohne vieles Fragen, gebot er ihm ſtracks,<lb/> mir das Meine unverzüglich verabfolgen zu laſ-<lb/> ſen. Dieſer, ſtatt aller Antwort, kehrte dem un-<lb/> ſchuldigen Burſchen den Rücken und ging. <hi rendition="#g">Ben-<lb/> del</hi> aber erhob den Kreuzdornknüttel, den er trug,<lb/> und, ihm auf den Ferſen folgend, ließ er ihn ſcho-<lb/> nungslos unter wiederholtem Befehl, den Schat-<lb/> ten herzugeben, die volle Kraft ſeines nervigten<lb/> Armes fühlen. Jener, als ſei er ſolcher Be-<lb/> handlung gewohnt, bückte den Kopf, wölbte die<lb/> Schultern, und zog ſtillſchweigend ruhigen Schrit-<lb/> tes ſeinen Weg über die Haide weiter, mir mei-<lb/> nen Schatten zugleich und meinen treuen Diener<lb/> entführend. Ich hörte lange noch den dumpfen<lb/> Schall durch die Einöde drönen, bis er ſich end-<lb/> lich in der Entfernung verlor. Einſam war ich<lb/> wie vorher mit meinem Unglück.</p> </div><lb/> <milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/> </body> </text> </TEI> [69/0095]
ſtand, griff er gleich den Mann mit Worten an,
und ohne vieles Fragen, gebot er ihm ſtracks,
mir das Meine unverzüglich verabfolgen zu laſ-
ſen. Dieſer, ſtatt aller Antwort, kehrte dem un-
ſchuldigen Burſchen den Rücken und ging. Ben-
del aber erhob den Kreuzdornknüttel, den er trug,
und, ihm auf den Ferſen folgend, ließ er ihn ſcho-
nungslos unter wiederholtem Befehl, den Schat-
ten herzugeben, die volle Kraft ſeines nervigten
Armes fühlen. Jener, als ſei er ſolcher Be-
handlung gewohnt, bückte den Kopf, wölbte die
Schultern, und zog ſtillſchweigend ruhigen Schrit-
tes ſeinen Weg über die Haide weiter, mir mei-
nen Schatten zugleich und meinen treuen Diener
entführend. Ich hörte lange noch den dumpfen
Schall durch die Einöde drönen, bis er ſich end-
lich in der Entfernung verlor. Einſam war ich
wie vorher mit meinem Unglück.
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |