Chamisso, Adelbert von: Peter Schlemihl’s wundersame Geschichte. Nürnberg, 1827.treten zu können -- doch fand sich, was mich eine Eben die schöne Fanny, der ich am dritten Aber wozu die ganz gemeine Geschichte Dir 3
treten zu können — doch fand ſich, was mich eine Eben die ſchöne Fanny, der ich am dritten Aber wozu die ganz gemeine Geſchichte Dir 3
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <p><pb facs="#f0057" n="33"/> treten zu können — doch fand ſich, was mich eine<lb/> Zeitlang an meine Eitelkeit feſthielt: das iſt im<lb/> Menſchen, wo der Anker am zuverläßigſten Grund<lb/> faßt.</p><lb/> <p>Eben die ſchöne <hi rendition="#g">Fanny</hi>, der ich am dritten<lb/> Ort wieder begegnete, ſchenkte mir, ohne ſich zu<lb/> erinnern, mich jemals geſehen zu haben, einige<lb/> Aufmerkſamkeit, denn jetzt hatt’ ich Witz und Ver-<lb/> ſtand. — Wann ich redete, hörte man zu, und<lb/> ich wußte ſelber nicht, wie ich zu der Kunſt ge-<lb/> kommen war, das Geſpräch ſo leicht zu führen<lb/> und zu beherrſchen. Der Eindruck, den ich auf<lb/> die Schöne gemacht zu haben einſah, machte aus<lb/> mir, was ſie eben begehrte, einen Narren, und<lb/> ich folgte ihr ſeither mit tauſend Mühen durch<lb/> Schatten und Dämmerung, wo ich nur konnte.<lb/> Ich war nur eitel darauf, ſie über mich eitel<lb/> zu machen, und konnte mir, ſelbſt mit dem be-<lb/> ſten Willen nicht, den Rauſch aus dem Kopf<lb/> ins Herz zwingen.</p><lb/> <p>Aber wozu die ganz gemeine Geſchichte Dir<lb/> lang und breit wiederholen? — Du ſelber haſt ſie<lb/> mir oft genug von andern Ehrenleuten erzählt. —<lb/> <fw place="bottom" type="sig">3</fw><lb/></p> </div> </body> </text> </TEI> [33/0057]
treten zu können — doch fand ſich, was mich eine
Zeitlang an meine Eitelkeit feſthielt: das iſt im
Menſchen, wo der Anker am zuverläßigſten Grund
faßt.
Eben die ſchöne Fanny, der ich am dritten
Ort wieder begegnete, ſchenkte mir, ohne ſich zu
erinnern, mich jemals geſehen zu haben, einige
Aufmerkſamkeit, denn jetzt hatt’ ich Witz und Ver-
ſtand. — Wann ich redete, hörte man zu, und
ich wußte ſelber nicht, wie ich zu der Kunſt ge-
kommen war, das Geſpräch ſo leicht zu führen
und zu beherrſchen. Der Eindruck, den ich auf
die Schöne gemacht zu haben einſah, machte aus
mir, was ſie eben begehrte, einen Narren, und
ich folgte ihr ſeither mit tauſend Mühen durch
Schatten und Dämmerung, wo ich nur konnte.
Ich war nur eitel darauf, ſie über mich eitel
zu machen, und konnte mir, ſelbſt mit dem be-
ſten Willen nicht, den Rauſch aus dem Kopf
ins Herz zwingen.
Aber wozu die ganz gemeine Geſchichte Dir
lang und breit wiederholen? — Du ſelber haſt ſie
mir oft genug von andern Ehrenleuten erzählt. —
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