Chamisso, Adelbert von: Peter Schlemihl’s wundersame Geschichte. Nürnberg, 1827.schickt war, und mit dem er mein trauriges Nichts unversucht zu lassen, schickt' ich einst "Herr Professor," fuhr ich fort, "könnten ſchickt war, und mit dem er mein trauriges Nichts unverſucht zu laſſen, ſchickt’ ich einſt “Herr Profeſſor,„ fuhr ich fort, “könnten <TEI> <text> <body> <div n="1"> <p><pb facs="#f0052" n="28"/> ſchickt war, und mit dem er mein trauriges<lb/> Schickſal in enger Verflechtung denken mußte.<lb/> Ich aber konnte ihm keine Schuld geben, ich<lb/> erkannte in dem Ereigniß die fabelhafte Natur<lb/> des Unbekannten.</p><lb/> <p>Nichts unverſucht zu laſſen, ſchickt’ ich einſt<lb/><hi rendition="#g">Bendel</hi> mit einem koſtbaren brillantenen Ring<lb/> zu dem berühmteſten Maler der Stadt, den ich,<lb/> mich zu beſuchen, einladen ließ. Er kam, ich<lb/> entfernte meine Leute, verſchloß die Thür, ſetzte<lb/> mich zu dem Mann, und, nachdem ich ſeine<lb/> Kunſt geprieſen, kam ich mit ſchwerem Herzen<lb/> zur Sache, ich ließ ihm zuvor das ſtrengſte Ge-<lb/> heimniß geloben.</p><lb/> <p>“Herr Profeſſor,„ fuhr ich fort, “könnten<lb/> Sie wohl einem Menſchen, der auf die unglück-<lb/> lichſte Weiſe von der Welt um ſeinen Schatten ge-<lb/> kommen iſt, einen falſchen Schatten malen?„ —<lb/> — “Sie meinen einen Schlagſchatten„? —<lb/> “den mein’ ich allerdings.„ — “Aber,„ frug er<lb/> mich weiter, “durch welche Ungeſchicklichkeit, durch<lb/> welche Nachläßigkeit konnte er denn ſeinen<lb/> Schlagſchatten verlieren?„ — “Wie es kam,„<lb/></p> </div> </body> </text> </TEI> [28/0052]
ſchickt war, und mit dem er mein trauriges
Schickſal in enger Verflechtung denken mußte.
Ich aber konnte ihm keine Schuld geben, ich
erkannte in dem Ereigniß die fabelhafte Natur
des Unbekannten.
Nichts unverſucht zu laſſen, ſchickt’ ich einſt
Bendel mit einem koſtbaren brillantenen Ring
zu dem berühmteſten Maler der Stadt, den ich,
mich zu beſuchen, einladen ließ. Er kam, ich
entfernte meine Leute, verſchloß die Thür, ſetzte
mich zu dem Mann, und, nachdem ich ſeine
Kunſt geprieſen, kam ich mit ſchwerem Herzen
zur Sache, ich ließ ihm zuvor das ſtrengſte Ge-
heimniß geloben.
“Herr Profeſſor,„ fuhr ich fort, “könnten
Sie wohl einem Menſchen, der auf die unglück-
lichſte Weiſe von der Welt um ſeinen Schatten ge-
kommen iſt, einen falſchen Schatten malen?„ —
— “Sie meinen einen Schlagſchatten„? —
“den mein’ ich allerdings.„ — “Aber,„ frug er
mich weiter, “durch welche Ungeſchicklichkeit, durch
welche Nachläßigkeit konnte er denn ſeinen
Schlagſchatten verlieren?„ — “Wie es kam,„
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