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Mattioli, Pietro Andrea: Theatrvm Botanicvm, Das ist: Neu Vollkommenes Kräuter-Buch (Übers. Theodor Zwinger). Basel, 1690.

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Von den Baum- und Staud-Gewächsen.
[Spaltenumbruch] Frucht w[e]rden von den Jndianeren mit Zu-
cker eingemacht und in den hitzigen Fieberen
gebraucht/ den Durst damit zuvertreiben.

Jn den Europaeischen Länderen werden
underschiedliche Gattungen der Pfersingen
beobachtet/ deren Underscheid aber allein
bald in der Frucht erhellet. Sonderlich sind
diejenigen Pfersing hochgeachtet/ deren in-
wendiger Stein selbsten von einander spal-
tet/ und welche deßwegen für Weiblein ge-
halten werden; als da sind 1. Gemeine
weiche Pfersing/ so wol grüne als weisse;
Persica molli carne, vulgaris, viridis & alba, C.
Bauh.
2. Die Blüt-Pfersing/ Persica succo
quasi sanguineo, C. B. Persica rubra. Lon.
welche
vonaussen wollicht/ inwendig roth. 3. Pfer-
sing mit gefülter Blum/ Persica flore pleno,
welche zur Curiositet in den Gärten gezieh-
let wird. Die übrigen aber behalten ihre
Steine auch nach der Zeitigung hart be-
schlossen/ under welche Gattungen gezehlet
werden.

1. Die harten/ grossen Hertz- oder Musca-
teller-pfersing/ Persica dura carne candida, ali-
quando ex albo subrubente, C. B. Persica dura-
cina, Matth. Lob. Persica Hispanica, Melocoto-
nea quorundam, J. Bauh.
Diese werden offt ei-
ner Faust groß/ haben ein hartes weisses/
an dem Umbkreiß etwas grünlichtes/ umb
den Stein herumb rothes/ sonsten aber wol-
geschmacktes/ weinichtes/ an dem Stein hart
anklebendes Fleisch. Sind mit einer hartlich-
ten wolligen Haut überzogen/ zeitigen spat.
2. Die kleinsten weissen Pfersing/ frühe
oder St. Johannis Pfersing/ Persica mini-
ma alba, J. B. Persica aestiva Armeniacis similia,
C. B. Praecocia, Tab.
Sind wolgeschmackte
Pfersing/ mit weisser wollichter Haut umb-
geben/ und einem weissen den kleinen Stei-
nen anklebenden Fleisch begabet/ werden zu
end deß Heu- und Anfang deß Brachmo-
nats reiff/ und kommen zu der Grösse der klei-
nen Marillen.
3. Kleine weisse Pfersing/ Persica parva al-
ba, J. B.
haben ein liebliches von den Steinen
sich gern lösendes Fleisch.
4. Mittelmäßige weißlichte Pfersing/
Persica mediocria albida, J. B. Haben ein bleich
gelblichte Haut/ und sind mit weissem von
den Steinen gern abgehenden Fleisch be-
gabet.
5. Grosse weisse Pfersing/ Persica alba
maxima, J. B.
haben ein safftiges/ nicht un-
geschmacktes Fleisch/ so an dem Stein nicht
hart anklebet. Jhre Haut ist/ wie der übrigen/
wollicht.
6. Weisse schleimicht-safftige Pfersing/
Persica alba mucosa & succulenta, J. B. deren
Frucht/ so sie geöffnet/ und leicht getruckt
wird/ alsobald in einen Safft zerrinnt/ wel-
cher saur-weinicht/ mit etwas Bitterkeit
vermischet/ das Fleisch haltet an dem Stein
sehr hart an/ welches denn ein Zeichen/ daß
die Frucht nicht von den besten ist.
7. Mittelmäßige gelbe Pfersing/ Persica
lutea mediocria, J. B.
sind äusserlich gelb/ ha-
ben ein hartlichtes wolgeschmacktes/ von den
Steinen sich gern sönderendes Fleisch; sind
nicht so rund als die übrigen/ und haben ei-
nen tiefferen Känel oder Spalt in der Mitte.
8. Grosse gelbe Pfersing/ Persica maxima
[Spaltenumbruch] lutea, J. B.
welche an der Farb und Grösse
den Quitten gleich/ haben ein hartlichtes/
schmackhafftes/ von den Steinen leicht ab-
gehendes Fleisch.
9. Kleine kahle Pfersing/ Persica parva
glabra, J. B.
haben ein gelblichte glatte Haut/
und ungeschmacktes an den Steinen anhaff-
tendes Fleisch.
10. Quitten Pfersing/ Persica dura, carnea
buxea, J. B.
Haben ein goldgelbe Farb/ an-
genehmes/ safftiges/ weinichtes Fleisch/ und
sind bey nahem die gesundesten under allen.
11. Nuß-Pfersing/ glatte Pfersing/ Per-
sica juglandina; Nuci persica, C. B. Matth. J. B.

Der Baum dieser Frucht ist nidriger/ als
die übrigen Pfersingbäum; der Stamm/
und die grösseren Aeste sind mit einer weiß-
lichten Rinden bedeckt/ die kleineren Zweig
aber sind roth; der Blätter und Blumen
halben ist von dem Pfersingbaum kein Un-
derscheid. Die Frucht aber ist kleiner und
ründer/ grün/ fleisch- und saffticht/ ohne
Spält und Ritz/ von aussen glatt/ und mit
keiner Wollen umbzogen; daß innere Fleisch
ist keck/ hartlicht/ eines sehr lieblichen Ge-
schmacks; in welchem ein harter Stein gleich
einer Nuß lieget/ mit einem bitteren Pfersing-
kerne beladen. Solcher Nuß-pfersinge
hat Parkinsonus siebenerley Arten in seinem
Paradiso aufgezeichnet/ zu denen Johannes
Rajus in Histor. Plantar.
noch mehr Gattun-
gen gesetzet/ welche meistens der Farb der
Früchten halben underscheiden.
12. Mandel Pfersing/ Persica amygdala,
Matth. Persica Amygdaloides, C. B. Amygdalo-
persicum, J. B. Camer. Park.
auff Englisch The
Almonde Peach. Der Baum ist dem Pfer-
singbaum gleich/ hat auch eine dem Pfer-
sing ähnliche Frucht/ diese aber mit mehre-
rem Fleisch als die Mandel Frucht/ und mit
wenigerem/ als der Pfersing begabet. Der
inwendige Stein/ ist in der Figur und Grös-
se des Mandelsteins; hat aber Runtzel wie
der Pfersingstein; sein Kern ist dem Ge-
schmack nach süß wie die Mandlen/ kan auch
darfür geessen werden; daß Fleisch aber der
Frucht schmackt wie Pfersing. Diese Frucht
pflegt man/ ehe der inwendige Stein hart
wird/ gleich den unreiffen Nussen/ in Ho-
nig/ oder Zucker einzumachen.

Man könte noch wol mehr Gattungen
dieser Frucht finden und auffzeichnen/ wie
denn durch Jmpfen und Pfropfen alle Jahr
frische Arten hervorwachsen/ sonderlich in
Jtalien und Franckreich/ da man sich ab-
sonderlich auff vielerley Art der Früchten/
durch die Kunst befleißiget. Der Berühmbte
Herr Johann Sigismund Elsholtz hat in
seinem Tractat von dem Gartenbau neun-
und neuntzigerley Gattungen Frantzösisch
aufgezeichnet/ deren Namen er auß dem/ Anno
1670. heraußgegangenen Büchlein/ Jnstru-
ction pour cognoitre les bons Fruits,
gezogen.

Eigenschafft.

Die Blume deß Pfersingbaums ist bit-
ter/ hat einige scharffe gelind purgierende
Saltztheile in ihrem Safft berborgen. Die
Pfersing haben dergleichen auch bey sich/
sie sind aber mit vielen wasserichten Safft
also vermischet/ daß sie keine solche Wür-

ckung
F

Von den Baum- und Staud-Gewaͤchſen.
[Spaltenumbruch] Frucht w[e]rden von den Jndianeren mit Zu-
cker eingemacht und in den hitzigen Fieberen
gebraucht/ den Durſt damit zuvertreiben.

Jn den Europæiſchen Laͤnderen werden
underſchiedliche Gattungen der Pferſingen
beobachtet/ deren Underſcheid aber allein
bald in der Frucht erhellet. Sonderlich ſind
diejenigen Pferſing hochgeachtet/ deren in-
wendiger Stein ſelbſten von einander ſpal-
tet/ und welche deßwegen fuͤr Weiblein ge-
halten werden; als da ſind 1. Gemeine
weiche Pferſing/ ſo wol gruͤne als weiſſe;
Perſica molli carne, vulgaris, viridis & alba, C.
Bauh.
2. Die Bluͤt-Pferſing/ Perſica ſucco
quaſi ſanguineo, C. B. Perſica rubra. Lon.
welche
vonauſſen wollicht/ inwendig roth. 3. Pfer-
ſing mit gefuͤlter Blum/ Perſica flore pleno,
welche zur Curioſitet in den Gaͤrten gezieh-
let wird. Die uͤbrigen aber behalten ihre
Steine auch nach der Zeitigung hart be-
ſchloſſen/ under welche Gattungen gezehlet
werden.

1. Die harten/ groſſen Hertz- oder Muſca-
teller-pferſing/ Perſica dura carne candida, ali-
quando ex albo ſubrubente, C. B. Perſica dura-
cina, Matth. Lob. Perſica Hiſpanica, Melocoto-
nea quorundam, J. Bauh.
Dieſe werden offt ei-
ner Fauſt groß/ haben ein hartes weiſſes/
an dem Umbkreiß etwas gruͤnlichtes/ umb
den Stein herumb rothes/ ſonſten aber wol-
geſchmacktes/ weinichtes/ an dem Stein hart
anklebendes Fleiſch. Sind mit einer hartlich-
ten wolligen Haut uͤberzogen/ zeitigen ſpat.
2. Die kleinſten weiſſen Pferſing/ fruͤhe
oder St. Johannis Pferſing/ Perſica mini-
ma alba, J. B. Perſica æſtiva Armeniacis ſimilia,
C. B. Præcocia, Tab.
Sind wolgeſchmackte
Pferſing/ mit weiſſer wollichter Haut umb-
geben/ und einem weiſſen den kleinen Stei-
nen anklebenden Fleiſch begabet/ werden zu
end deß Heu- und Anfang deß Brachmo-
nats reiff/ und kommen zu der Groͤſſe der klei-
nen Marillen.
3. Kleine weiſſe Pferſing/ Perſica parva al-
ba, J. B.
haben ein liebliches von den Steinen
ſich gern loͤſendes Fleiſch.
4. Mittelmaͤßige weißlichte Pferſing/
Perſica mediocria albida, J. B. Haben ein bleich
gelblichte Haut/ und ſind mit weiſſem von
den Steinen gern abgehenden Fleiſch be-
gabet.
5. Groſſe weiſſe Pferſing/ Perſica alba
maxima, J. B.
haben ein ſafftiges/ nicht un-
geſchmacktes Fleiſch/ ſo an dem Stein nicht
hart anklebet. Jhre Haut iſt/ wie der uͤbrigen/
wollicht.
6. Weiſſe ſchleimicht-ſafftige Pferſing/
Perſica alba mucoſa & ſucculenta, J. B. deren
Frucht/ ſo ſie geoͤffnet/ und leicht getruckt
wird/ alſobald in einen Safft zerꝛinnt/ wel-
cher ſaur-weinicht/ mit etwas Bitterkeit
vermiſchet/ das Fleiſch haltet an dem Stein
ſehr hart an/ welches denn ein Zeichen/ daß
die Frucht nicht von den beſten iſt.
7. Mittelmaͤßige gelbe Pferſing/ Perſica
lutea mediocria, J. B.
ſind aͤuſſerlich gelb/ ha-
ben ein hartlichtes wolgeſchmacktes/ von den
Steinen ſich gern ſoͤnderendes Fleiſch; ſind
nicht ſo rund als die uͤbrigen/ und haben ei-
nen tiefferen Kaͤnel oder Spalt in der Mitte.
8. Groſſe gelbe Pferſing/ Perſica maxima
[Spaltenumbruch] lutea, J. B.
welche an der Farb und Groͤſſe
den Quitten gleich/ haben ein hartlichtes/
ſchmackhafftes/ von den Steinen leicht ab-
gehendes Fleiſch.
9. Kleine kahle Pferſing/ Perſica parva
glabra, J. B.
haben ein gelblichte glatte Haut/
und ungeſchmacktes an den Steinen anhaff-
tendes Fleiſch.
10. Quitten Pferſing/ Perſica dura, carnea
buxea, J. B.
Haben ein goldgelbe Farb/ an-
genehmes/ ſafftiges/ weinichtes Fleiſch/ und
ſind bey nahem die geſundeſten under allen.
11. Nuß-Pferſing/ glatte Pferſing/ Per-
ſica juglandina; Nuci perſica, C. B. Matth. J. B.

Der Baum dieſer Frucht iſt nidriger/ als
die uͤbrigen Pferſingbaͤum; der Stamm/
und die groͤſſeren Aeſte ſind mit einer weiß-
lichten Rinden bedeckt/ die kleineren Zweig
aber ſind roth; der Blaͤtter und Blumen
halben iſt von dem Pferſingbaum kein Un-
derſcheid. Die Frucht aber iſt kleiner und
ruͤnder/ gruͤn/ fleiſch- und ſaffticht/ ohne
Spaͤlt und Ritz/ von auſſen glatt/ und mit
keiner Wollen umbzogen; daß innere Fleiſch
iſt keck/ hartlicht/ eines ſehr lieblichen Ge-
ſchmacks; in welchem ein harter Stein gleich
einer Nuß lieget/ mit einem bitteren Pferſing-
kerne beladen. Solcher Nuß-pferſinge
hat Parkinſonus ſiebenerley Arten in ſeinem
Paradiſo aufgezeichnet/ zu denen Johannes
Rajus in Hiſtor. Plantar.
noch mehr Gattun-
gen geſetzet/ welche meiſtens der Farb der
Fruͤchten halben underſcheiden.
12. Mandel Pferſing/ Perſica amygdala,
Matth. Perſica Amygdaloides, C. B. Amygdalo-
perſicum, J. B. Camer. Park.
auff Engliſch The
Almonde Peach. Der Baum iſt dem Pfer-
ſingbaum gleich/ hat auch eine dem Pfer-
ſing aͤhnliche Frucht/ dieſe aber mit mehre-
rem Fleiſch als die Mandel Frucht/ und mit
wenigerem/ als der Pferſing begabet. Der
inwendige Stein/ iſt in der Figur und Groͤſ-
ſe des Mandelſteins; hat aber Runtzel wie
der Pferſingſtein; ſein Kern iſt dem Ge-
ſchmack nach ſuͤß wie die Mandlen/ kan auch
darfuͤr geeſſen werden; daß Fleiſch aber der
Frucht ſchmackt wie Pferſing. Dieſe Frucht
pflegt man/ ehe der inwendige Stein hart
wird/ gleich den unreiffen Nuſſen/ in Ho-
nig/ oder Zucker einzumachen.

Man koͤnte noch wol mehr Gattungen
dieſer Frucht finden und auffzeichnen/ wie
denn durch Jmpfen und Pfropfen alle Jahr
friſche Arten hervorwachſen/ ſonderlich in
Jtalien und Franckreich/ da man ſich ab-
ſonderlich auff vielerley Art der Fruͤchten/
durch die Kunſt befleißiget. Der Beruͤhmbte
Herꝛ Johann Sigismund Elsholtz hat in
ſeinem Tractat von dem Gartenbau neun-
und neuntzigerley Gattungen Frantzoͤſiſch
aufgezeichnet/ deren Namen er auß dem/ Año
1670. heraußgegangenen Buͤchlein/ Jnſtru-
ction pour cognoitre les bons Fruits,
gezogen.

Eigenſchafft.

Die Blume deß Pferſingbaums iſt bit-
ter/ hat einige ſcharffe gelind purgierende
Saltztheile in ihrem Safft berborgen. Die
Pferſing haben dergleichen auch bey ſich/
ſie ſind aber mit vielen waſſerichten Safft
alſo vermiſchet/ daß ſie keine ſolche Wuͤr-

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[41/0057] Von den Baum- und Staud-Gewaͤchſen. Frucht werden von den Jndianeren mit Zu- cker eingemacht und in den hitzigen Fieberen gebraucht/ den Durſt damit zuvertreiben. Jn den Europæiſchen Laͤnderen werden underſchiedliche Gattungen der Pferſingen beobachtet/ deren Underſcheid aber allein bald in der Frucht erhellet. Sonderlich ſind diejenigen Pferſing hochgeachtet/ deren in- wendiger Stein ſelbſten von einander ſpal- tet/ und welche deßwegen fuͤr Weiblein ge- halten werden; als da ſind 1. Gemeine weiche Pferſing/ ſo wol gruͤne als weiſſe; Perſica molli carne, vulgaris, viridis & alba, C. Bauh. 2. Die Bluͤt-Pferſing/ Perſica ſucco quaſi ſanguineo, C. B. Perſica rubra. Lon. welche vonauſſen wollicht/ inwendig roth. 3. Pfer- ſing mit gefuͤlter Blum/ Perſica flore pleno, welche zur Curioſitet in den Gaͤrten gezieh- let wird. Die uͤbrigen aber behalten ihre Steine auch nach der Zeitigung hart be- ſchloſſen/ under welche Gattungen gezehlet werden. 1. Die harten/ groſſen Hertz- oder Muſca- teller-pferſing/ Perſica dura carne candida, ali- quando ex albo ſubrubente, C. B. Perſica dura- cina, Matth. Lob. Perſica Hiſpanica, Melocoto- nea quorundam, J. Bauh. Dieſe werden offt ei- ner Fauſt groß/ haben ein hartes weiſſes/ an dem Umbkreiß etwas gruͤnlichtes/ umb den Stein herumb rothes/ ſonſten aber wol- geſchmacktes/ weinichtes/ an dem Stein hart anklebendes Fleiſch. Sind mit einer hartlich- ten wolligen Haut uͤberzogen/ zeitigen ſpat. 2. Die kleinſten weiſſen Pferſing/ fruͤhe oder St. Johannis Pferſing/ Perſica mini- ma alba, J. B. Perſica æſtiva Armeniacis ſimilia, C. B. Præcocia, Tab. Sind wolgeſchmackte Pferſing/ mit weiſſer wollichter Haut umb- geben/ und einem weiſſen den kleinen Stei- nen anklebenden Fleiſch begabet/ werden zu end deß Heu- und Anfang deß Brachmo- nats reiff/ und kommen zu der Groͤſſe der klei- nen Marillen. 3. Kleine weiſſe Pferſing/ Perſica parva al- ba, J. 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B. ſind aͤuſſerlich gelb/ ha- ben ein hartlichtes wolgeſchmacktes/ von den Steinen ſich gern ſoͤnderendes Fleiſch; ſind nicht ſo rund als die uͤbrigen/ und haben ei- nen tiefferen Kaͤnel oder Spalt in der Mitte. 8. Groſſe gelbe Pferſing/ Perſica maxima lutea, J. B. welche an der Farb und Groͤſſe den Quitten gleich/ haben ein hartlichtes/ ſchmackhafftes/ von den Steinen leicht ab- gehendes Fleiſch. 9. Kleine kahle Pferſing/ Perſica parva glabra, J. B. haben ein gelblichte glatte Haut/ und ungeſchmacktes an den Steinen anhaff- tendes Fleiſch. 10. Quitten Pferſing/ Perſica dura, carnea buxea, J. B. Haben ein goldgelbe Farb/ an- genehmes/ ſafftiges/ weinichtes Fleiſch/ und ſind bey nahem die geſundeſten under allen. 11. Nuß-Pferſing/ glatte Pferſing/ Per- ſica juglandina; Nuci perſica, C. B. Matth. J. B. Der Baum dieſer Frucht iſt nidriger/ als die uͤbrigen Pferſingbaͤum; der Stamm/ und die groͤſſeren Aeſte ſind mit einer weiß- lichten Rinden bedeckt/ die kleineren Zweig aber ſind roth; der Blaͤtter und Blumen halben iſt von dem Pferſingbaum kein Un- derſcheid. Die Frucht aber iſt kleiner und ruͤnder/ gruͤn/ fleiſch- und ſaffticht/ ohne Spaͤlt und Ritz/ von auſſen glatt/ und mit keiner Wollen umbzogen; daß innere Fleiſch iſt keck/ hartlicht/ eines ſehr lieblichen Ge- ſchmacks; in welchem ein harter Stein gleich einer Nuß lieget/ mit einem bitteren Pferſing- kerne beladen. Solcher Nuß-pferſinge hat Parkinſonus ſiebenerley Arten in ſeinem Paradiſo aufgezeichnet/ zu denen Johannes Rajus in Hiſtor. Plantar. noch mehr Gattun- gen geſetzet/ welche meiſtens der Farb der Fruͤchten halben underſcheiden. 12. Mandel Pferſing/ Perſica amygdala, Matth. Perſica Amygdaloides, C. B. Amygdalo- perſicum, J. B. Camer. Park. auff Engliſch The Almonde Peach. Der Baum iſt dem Pfer- ſingbaum gleich/ hat auch eine dem Pfer- ſing aͤhnliche Frucht/ dieſe aber mit mehre- rem Fleiſch als die Mandel Frucht/ und mit wenigerem/ als der Pferſing begabet. Der inwendige Stein/ iſt in der Figur und Groͤſ- ſe des Mandelſteins; hat aber Runtzel wie der Pferſingſtein; ſein Kern iſt dem Ge- ſchmack nach ſuͤß wie die Mandlen/ kan auch darfuͤr geeſſen werden; daß Fleiſch aber der Frucht ſchmackt wie Pferſing. Dieſe Frucht pflegt man/ ehe der inwendige Stein hart wird/ gleich den unreiffen Nuſſen/ in Ho- nig/ oder Zucker einzumachen. Man koͤnte noch wol mehr Gattungen dieſer Frucht finden und auffzeichnen/ wie denn durch Jmpfen und Pfropfen alle Jahr friſche Arten hervorwachſen/ ſonderlich in Jtalien und Franckreich/ da man ſich ab- ſonderlich auff vielerley Art der Fruͤchten/ durch die Kunſt befleißiget. Der Beruͤhmbte Herꝛ Johann Sigismund Elsholtz hat in ſeinem Tractat von dem Gartenbau neun- und neuntzigerley Gattungen Frantzoͤſiſch aufgezeichnet/ deren Namen er auß dem/ Año 1670. heraußgegangenen Buͤchlein/ Jnſtru- ction pour cognoitre les bons Fruits, gezogen. Eigenſchafft. Die Blume deß Pferſingbaums iſt bit- ter/ hat einige ſcharffe gelind purgierende Saltztheile in ihrem Safft berborgen. Die Pferſing haben dergleichen auch bey ſich/ ſie ſind aber mit vielen waſſerichten Safft alſo vermiſchet/ daß ſie keine ſolche Wuͤr- ckung F

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Zitationshilfe: Mattioli, Pietro Andrea: Theatrvm Botanicvm, Das ist: Neu Vollkommenes Kräuter-Buch (Übers. Theodor Zwinger). Basel, 1690, S. 41. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/zwinger_theatrum_1690/57>, abgerufen am 21.11.2024.