Man findet es viel in Jtalien bey Bono- nien/ wie auch in Franckreich umb Narbo- na/ an dem Meer/ auff den matten und gra- sichten gestaden.
[Abbildung]
Wilder Flachs mit himmelblauen Blu- men.Linum sylvestre flore coeruleo.
2. Der wilde Flachs mit blauer blum/ Li- num sylvestre angustis & densioribus foliis, flo- [Spaltenumbruch]
re minore, C. B. Linum sylvestre flore coeruleo, Hat runde/ steiffe und grüne stengelein/ eines schuhs lang/ mit vielen grün-blaulichten dem gemeinen Flachs ähnlichen blätlein/ und an dem gipffel in etliche ästlein außge- theilet/ auff welchen himmelblaue/ fünff blät- tige/ den gemeinen Flachs-blumen gar glei- che blumen erscheinen/ welche in der mitte fünff fäsemlein/ und so viel absonderliche tüpflein oder zäserlein in sich halten. Der samen ligt in dicken und runden köpflein/ welche nicht kleiner sind als des gemeinen Flachs köpflein/ er ist schwartz/ ablang und glatt/ dem gemeinen Flachs-samen nicht un- gleich. Die wurtzel ist weißlicht/ über ein jahr bleibend/ etwas zasicht/ erstlich eines bitter- lichten geschmacks/ aber hernach einer an- nehmlichen schärffe. Er wächßt von ihme selber umb Wien in Oesterreich/ neben den wegen und grasichten hügeln: blühet im Mäyen und Brachmonat/ auch bißweilen durch den gantzen Sommer: der samen ist im Heumonat zeitig. Zu diesem geschlecht gehören annoch das Linum sylvestre angusti- folium foliis rarioribus, und das Linum syl- vestre coeruleum perenne nostras, Raji.
Man findet es viel in Jtalien bey Bono- nien/ wie auch in Franckreich umb Narbo- na/ an dem Meer/ auff den matten und gra- ſichten geſtaden.
[Abbildung]
Wilder Flachs mit himmelblauen Blu- men.Linum ſylveſtre flore cœruleo.
2. Der wilde Flachs mit blauer blum/ Li- num ſylveſtre anguſtis & denſioribus foliis, flo- [Spaltenumbruch]
re minore, C. B. Linum ſylveſtre flore cœruleo, Hat runde/ ſteiffe und gruͤne ſtengelein/ eines ſchuhs lang/ mit vielen gruͤn-blaulichten dem gemeinen Flachs aͤhnlichen blaͤtlein/ und an dem gipffel in etliche aͤſtlein außge- theilet/ auff welchen himmelblaue/ fuͤnff blaͤt- tige/ den gemeinen Flachs-blumen gar glei- che blumen erſcheinen/ welche in der mitte fuͤnff faͤſemlein/ und ſo viel abſonderliche tuͤpflein oder zaͤſerlein in ſich halten. Der ſamen ligt in dicken und runden koͤpflein/ welche nicht kleiner ſind als des gemeinen Flachs koͤpflein/ er iſt ſchwartz/ ablang und glatt/ dem gemeinen Flachs-ſamen nicht un- gleich. Die wurtzel iſt weißlicht/ uͤber ein jahr bleibend/ etwas zaſicht/ erſtlich eines bitter- lichten geſchmacks/ aber hernach einer an- nehmlichen ſchaͤrffe. Er waͤchßt von ihme ſelber umb Wien in Oeſterꝛeich/ neben den wegen und graſichten huͤgeln: bluͤhet im Maͤyen und Brachmonat/ auch bißweilen durch den gantzen Sommer: der ſamen iſt im Heumonat zeitig. Zu dieſem geſchlecht gehoͤren annoch das Linum ſylveſtre anguſti- folium foliis rarioribus, und das Linum ſyl- veſtre cœruleum perenne noſtras, Raji.
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[535/0551]
Von den Kraͤuteren.
[Abbildung Wilder Flachs mit gelben Blumen.
Linum ſylveſtre flore luteo.
]
Man findet es viel in Jtalien bey Bono-
nien/ wie auch in Franckreich umb Narbo-
na/ an dem Meer/ auff den matten und gra-
ſichten geſtaden.
[Abbildung Wilder Flachs mit himmelblauen Blu-
men. Linum ſylveſtre flore
cœruleo.
]
2. Der wilde Flachs mit blauer blum/ Li-
num ſylveſtre anguſtis & denſioribus foliis, flo-
re minore, C. B. Linum ſylveſtre flore cœruleo,
Hat runde/ ſteiffe und gruͤne ſtengelein/ eines
ſchuhs lang/ mit vielen gruͤn-blaulichten
dem gemeinen Flachs aͤhnlichen blaͤtlein/
und an dem gipffel in etliche aͤſtlein außge-
theilet/ auff welchen himmelblaue/ fuͤnff blaͤt-
tige/ den gemeinen Flachs-blumen gar glei-
che blumen erſcheinen/ welche in der mitte
fuͤnff faͤſemlein/ und ſo viel abſonderliche
tuͤpflein oder zaͤſerlein in ſich halten. Der
ſamen ligt in dicken und runden koͤpflein/
welche nicht kleiner ſind als des gemeinen
Flachs koͤpflein/ er iſt ſchwartz/ ablang und
glatt/ dem gemeinen Flachs-ſamen nicht un-
gleich. Die wurtzel iſt weißlicht/ uͤber ein jahr
bleibend/ etwas zaſicht/ erſtlich eines bitter-
lichten geſchmacks/ aber hernach einer an-
nehmlichen ſchaͤrffe. Er waͤchßt von ihme
ſelber umb Wien in Oeſterꝛeich/ neben den
wegen und graſichten huͤgeln: bluͤhet im
Maͤyen und Brachmonat/ auch bißweilen
durch den gantzen Sommer: der ſamen iſt
im Heumonat zeitig. Zu dieſem geſchlecht
gehoͤren annoch das Linum ſylveſtre anguſti-
folium foliis rarioribus, und das Linum ſyl-
veſtre cœruleum perenne noſtras, Raji.
CAPUT XVI.
[Abbildung Baumwoll. Goſſipium.
]
Namen.
BAumwoll heißt Griechiſch/ _,
___, ___-
_____. Lateiniſch/ Goſſipium, Xy-
lon, Bombax, Cotoneum, Bambacium. Jta-
liaͤniſch/ Bambace, Bambagia, Bombace,
Bombagia, Cotone, Cottone. Frantzoͤſiſch/
Cotton, Coton. Spaniſch/ Algodon. En-
gliſch/ Bambaſte/ Cottan. Niderlaͤndiſch/
Cottoen.
Geſchlecht
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Mattioli, Pietro Andrea: Theatrvm Botanicvm, Das ist: Neu Vollkommenes Kräuter-Buch (Übers. Theodor Zwinger). Basel, 1690, S. 535. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/zwinger_theatrum_1690/551>, abgerufen am 21.11.2024.
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