Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Mattioli, Pietro Andrea: Theatrvm Botanicvm, Das ist: Neu Vollkommenes Kräuter-Buch (Übers. Theodor Zwinger). Basel, 1690.

Bild:
<< vorherige Seite
Von den Kräuteren.
[Spaltenumbruch] Spiritus
Cochlea-
riae per ab-
stractio-
nem.

Sonsten wird der Löffelkraut-geist weit
besser auff folgende weise/ als durch die obi-
ge manier mit der Fermentation, gemacht.
Man nimt des frischen Löffelkrauts nach
belieben/ zerhackts/ gießt Brantenwein da-
rüber/ und destilliert also den Spiritum da-
von. Diesen giesset man über frisch Löffel-
kraut/ und ziehet ihn nachmahlen davon
ab/ und solches thut man noch underschied-
liche mahl/ endlich nach mehr dergleichen
destillationen und abstractionen/ rectificiert
man den Spiritum in dem B. M. so hat man
einen sehr penetranten/ flüchtigen/ scharf-
fen Geist. Wenn man aber solchen Spiri-
tum
über das zerhackte frische Pfeffer-kraut
(Piperitidem) schüttet/ und davon abzie-
het/ solle er noch weit schärffer werden.
Diesen abstrahierten Spiritum kan man über
den außgepreßten Löffelkraut-safft auff obi-
ge weise giessen/ und also die Essentz oder
Tinctur davon machen.

Destilliert
Löffel-
kraut-öl.

Das destillierte Löffelkraut-öl/ dessen ei-
niger tropffen mehr kräfften/ als 2. loth
der Essentz/ in sich hat/ wird nach des für-
trefflichen Ettmülleri angeben in Comment.
Ludovic.
also bereitet. Nehmt des annoch
blühenden Löffelkrauts/ wenn es anhebt in
Samen zu gehen/ nach belieben/ zerhackts/
gießt ein wenig wasser darzu/ und destilliert
also das wasser davon. Dieses wasser gießt
über frisch Kraut/ und destillierts wider;
und solches verrichtet zu etlichen mahlen/ so
wied man endlich etwas öls/ aber doch in
geringer quantität/ über dem wasser schwim-
men sehen/ welches man nach der kunst da-
von sonderen muß. Solch destilliertes öl
läßt sich mit den Pilulein wohl vermischen/
oder auch auff andere beliebige weisen auff 1.
biß 2. tropffen übers mahl geben.



CAPUT LXXXII.
Köhl. Brassica.
Namen.

Köhlkraut oder Köhl heißt Griechisch/
[fremdsprachliches Material - 1 Wort fehlt]. Lateinisch/ Brassica, Caulis,
Jtaliänisch/ Cavolo, Verza. Fran-
tzösisch/ Chou. Spanisch/ Berza. Englisch/
Colewort/ Cabbage. Dänisch/ Kaal. Ni-
derländisch/ Koole.

Cappes oder Kapskraut heißt Griechisch/
[fremdsprachliches Material - 2 Wörter fehlen]. Lateinisch/ Brassica
capitata, Caulis capitatus, Brassica imperialis,
Brassica sessilis.
Jtaliänisch/ Cavolo capuc-
cio.
Frantzösisch/ Chou cabu a pomme.
Spanisch/ Repollo. Englisch/ Cabbuge.
Niderländisch/ Cabuys-koole/ Sluyt-koole.

Rüben-köhl heißt Griechisch/ [fremdsprachliches Material - 1 Wort fehlt]
[fremdsprachliches Material - 2 Wörter fehlen]. Lateinisch/
Caulorapum, Lacuturris, Jtaliänisch/ Torzu-
ti.
Frantzösisch/ Chou rave.

Blum-köhl heißt Lateinisch/ Brassica Cau-
liflora, Caulis floridus, Brassica florida.
Jta-
liänisch/ Cavoli fiori. Frantzösisch/ Chou
de cypre, Chou fleuri,
Niderländisch/
Bloemkoole.

Glatter Köhl heißt Griechisch/ [fremdsprachliches Material - 1 Wort fehlt]
[fremdsprachliches Material - 2 Wörter fehlen]. Lateinisch/ Brassica laevis,
Jtaliänisch/ Cavolo liscio, Verza liscia.
[Spaltenumbruch] Frantzösisch/ Chou verd ou rouge. Englisch/
Smoot colewort. Niderländisch/ Roote
Koole.

Krauser Köhl heißt Griechisch/ [fremdsprachliches Material - 1 Wort fehlt]
[fremdsprachliches Material - 1 Wort fehlt]. Lateinisch/ Brassica crispa. J-
taliänisch/ Cavolo crespo, Verza crespa.
Frantzösisch/ Chou crespu. Spanisch/ Berza
crespa.
Englisch/ Curled colewort. Ni-
derländisch/ Ghekrolte koole.

[Abbildung] Cappes. Brassica capitata.
Geschlecht und Gestalt.

1. Das erste Geschlecht/ der gemeine Cap-
pes-köhl oder Kopf-köhl/ Brassica capitata al-
ba, & rubra, J. B. C. B. Park.
Hat seinen Na-
men von dem runden Haupt bekommen.
Die blätter sind runtzlicht und groß/ auff
langen dicken stielen sitzend/ rundlicht/ mit
dicken Aderen und Nerven begabet/ auch
schliesset sich allwegen ein Blatt über das
ander/ die endlich in der mitte zu einem
Haupt werden. Sein stengel ist dick/ weiß-
licht/ mit einer dicken rinden umgeben: Hat
etwas süß- und scharfflichtes Marck bey sich.
Jn dem Frühling wenn er samens halben
versetzet wird/ lassen sich die blätter etwas
von einander/ und wird ein gerader stengel
mit gelben oder bleich-gelben blumen auff-
getrieben/ darauff folgen ablange/ runde
schötlein mit rundem samen angefüllt/ er
hat nicht einerley farbe/ denn etlicher ist
grün/ der ander weiß oder roth. Man hal-
tet den weissen Cappes für den besten und
anmütigsten zu der Speiß.

2. Der Wersich- oder Saphoyen-köhl/ -
der der Saphoysche Cappes/ Brassica alba
capite oblongo non penitus clauso, C. B. Itali.
ca tenerrima glomerosa flore albo, J. B. Brass.
Sabauda, Tab.
Jst mit seinem ablangen
Haupt nicht also eingeschlossen wie der Teut-
sche/ auch sind seine blätter inwendig weiß
und außwendig grün.

3. Der viel-köpffige Cappes/ Brassica ca-

pitata
K k k
Von den Kraͤuteren.
[Spaltenumbruch] Spiritus
Cochlea-
riæ per ab-
ſtractio-
nem.

Sonſten wird der Loͤffelkraut-geiſt weit
beſſer auff folgende weiſe/ als durch die obi-
ge manier mit der Fermentation, gemacht.
Man nimt des friſchen Loͤffelkrauts nach
belieben/ zerhackts/ gießt Brantenwein da-
ruͤber/ und deſtilliert alſo den Spiritum da-
von. Dieſen gieſſet man uͤber friſch Loͤffel-
kraut/ und ziehet ihn nachmahlen davon
ab/ und ſolches thut man noch underſchied-
liche mahl/ endlich nach mehr dergleichen
deſtillationen und abſtractionen/ rectificiert
man den Spiritum in dem B. M. ſo hat man
einen ſehr penetranten/ fluͤchtigen/ ſcharf-
fen Geiſt. Wenn man aber ſolchen Spiri-
tum
uͤber das zerhackte friſche Pfeffer-kraut
(Piperitidem) ſchuͤttet/ und davon abzie-
het/ ſolle er noch weit ſchaͤrffer werden.
Dieſen abſtrahierten Spiritum kan man uͤber
den außgepreßten Loͤffelkraut-ſafft auff obi-
ge weiſe gieſſen/ und alſo die Eſſentz oder
Tinctur davon machen.

Deſtilliert
Loͤffel-
kraut-oͤl.

Das deſtillierte Loͤffelkraut-oͤl/ deſſen ei-
niger tropffen mehr kraͤfften/ als 2. loth
der Eſſentz/ in ſich hat/ wird nach des fuͤr-
trefflichen Ettmülleri angeben in Comment.
Ludovic.
alſo bereitet. Nehmt des annoch
bluͤhenden Loͤffelkrauts/ wenn es anhebt in
Samen zu gehen/ nach belieben/ zerhackts/
gießt ein wenig waſſer darzu/ und deſtilliert
alſo das waſſer davon. Dieſes waſſer gießt
uͤber friſch Kraut/ und deſtillierts wider;
und ſolches verꝛichtet zu etlichen mahlen/ ſo
wied man endlich etwas oͤls/ aber doch in
geringer quantitaͤt/ uͤber dem waſſer ſchwim-
men ſehen/ welches man nach der kunſt da-
von ſonderen muß. Solch deſtilliertes oͤl
laͤßt ſich mit den Pilulein wohl vermiſchen/
oder auch auff andere beliebige weiſen auff 1.
biß 2. tropffen uͤbers mahl geben.



CAPUT LXXXII.
Koͤhl. Braſsica.
Namen.

Koͤhlkraut oder Koͤhl heißt Griechiſch/
[fremdsprachliches Material – 1 Wort fehlt]. Lateiniſch/ Braſſica, Caulis,
Jtaliaͤniſch/ Cavolo, Verza. Fran-
tzoͤſiſch/ Chou. Spaniſch/ Berza. Engliſch/
Colewort/ Cabbage. Daͤniſch/ Kaal. Ni-
derlaͤndiſch/ Koole.

Cappes oder Kapskraut heißt Griechiſch/
[fremdsprachliches Material – 2 Wörter fehlen]. Lateiniſch/ Braſſica
capitata, Caulis capitatus, Braſſica imperialis,
Braſſica ſeſſilis.
Jtaliaͤniſch/ Cavolo capuc-
cio.
Frantzoͤſiſch/ Chou cabu à pomme.
Spaniſch/ Repollo. Engliſch/ Cabbuge.
Niderlaͤndiſch/ Cabuys-koole/ Sluyt-koole.

Ruͤben-koͤhl heißt Griechiſch/ [fremdsprachliches Material – 1 Wort fehlt]
[fremdsprachliches Material – 2 Wörter fehlen]. Lateiniſch/
Caulorapum, Lacuturris, Jtaliaͤniſch/ Torzu-
ti.
Frantzoͤſiſch/ Chou rave.

Blum-koͤhl heißt Lateiniſch/ Braſſica Cau-
liflora, Caulis floridus, Braſſica florida.
Jta-
liaͤniſch/ Cavoli fiori. Frantzoͤſiſch/ Chou
de cypre, Chou fleuri,
Niderlaͤndiſch/
Bloemkoole.

Glatter Koͤhl heißt Griechiſch/ [fremdsprachliches Material – 1 Wort fehlt]
[fremdsprachliches Material – 2 Wörter fehlen]. Lateiniſch/ Braſſica lævis,
Jtaliaͤniſch/ Cavolo liſcio, Verza liſcia.
[Spaltenumbruch] Frantzoͤſiſch/ Chou verd ou rouge. Engliſch/
Smoot colewort. Niderlaͤndiſch/ Roote
Koole.

Krauſer Koͤhl heißt Griechiſch/ [fremdsprachliches Material – 1 Wort fehlt]
[fremdsprachliches Material – 1 Wort fehlt]. Lateiniſch/ Braſſica criſpa. J-
taliaͤniſch/ Cavolo creſpo, Verza creſpa.
Frantzoͤſiſch/ Chou creſpu. Spaniſch/ Berza
creſpa.
Engliſch/ Curled colewort. Ni-
derlaͤndiſch/ Ghekrolte koole.

[Abbildung] Cappes. Braſſica capitata.
Geſchlecht und Geſtalt.

1. Das erſte Geſchlecht/ der gemeine Cap-
pes-koͤhl oder Kopf-koͤhl/ Braſſica capitata al-
ba, & rubra, J. B. C. B. Park.
Hat ſeinen Na-
men von dem runden Haupt bekommen.
Die blaͤtter ſind runtzlicht und groß/ auff
langen dicken ſtielen ſitzend/ rundlicht/ mit
dicken Aderen und Nerven begabet/ auch
ſchlieſſet ſich allwegen ein Blatt uͤber das
ander/ die endlich in der mitte zu einem
Haupt werden. Sein ſtengel iſt dick/ weiß-
licht/ mit einer dicken rinden umgeben: Hat
etwas ſuͤß- und ſcharfflichtes Marck bey ſich.
Jn dem Fruͤhling wenn er ſamens halben
verſetzet wird/ laſſen ſich die blaͤtter etwas
von einander/ und wird ein gerader ſtengel
mit gelben oder bleich-gelben blumen auff-
getrieben/ darauff folgen ablange/ runde
ſchoͤtlein mit rundem ſamen angefuͤllt/ er
hat nicht einerley farbe/ denn etlicher iſt
gruͤn/ der ander weiß oder roth. Man hal-
tet den weiſſen Cappes fuͤr den beſten und
anmuͤtigſten zu der Speiß.

2. Der Werſich- oder Saphoyen-koͤhl/ -
der der Saphoyſche Cappes/ Braſſica alba
capite oblongo non penitus clauſo, C. B. Itali.
ca tenerrima glomeroſa flore albo, J. B. Braſſ.
Sabauda, Tab.
Jſt mit ſeinem ablangen
Haupt nicht alſo eingeſchloſſen wie der Teut-
ſche/ auch ſind ſeine blaͤtter inwendig weiß
und außwendig gruͤn.

3. Der viel-koͤpffige Cappes/ Braſſica ca-

pitata
K k k
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <div n="3">
            <pb facs="#f0457" n="441"/>
            <fw place="top" type="header"> <hi rendition="#b">Von den Kra&#x0364;uteren.</hi> </fw><lb/>
            <cb/>
            <note place="left"> <hi rendition="#aq">Spiritus<lb/>
Cochlea-<lb/>
riæ per ab-<lb/>
&#x017F;tractio-<lb/>
nem.</hi> </note>
            <p>Son&#x017F;ten wird der Lo&#x0364;ffelkraut-gei&#x017F;t weit<lb/>
be&#x017F;&#x017F;er auff folgende wei&#x017F;e/ als durch die obi-<lb/>
ge manier mit der <hi rendition="#aq">Fermentation,</hi> gemacht.<lb/>
Man nimt des fri&#x017F;chen Lo&#x0364;ffelkrauts nach<lb/>
belieben/ zerhackts/ gießt Brantenwein da-<lb/>
ru&#x0364;ber/ und de&#x017F;tilliert al&#x017F;o den <hi rendition="#aq">Spiritum</hi> da-<lb/>
von. Die&#x017F;en gie&#x017F;&#x017F;et man u&#x0364;ber fri&#x017F;ch Lo&#x0364;ffel-<lb/>
kraut/ und ziehet ihn nachmahlen davon<lb/>
ab/ und &#x017F;olches thut man noch under&#x017F;chied-<lb/>
liche mahl/ endlich nach mehr dergleichen<lb/>
de&#x017F;tillationen und <hi rendition="#aq">ab&#x017F;tractio</hi>nen/ <hi rendition="#aq">rectifici</hi>ert<lb/>
man den <hi rendition="#aq">Spiritum</hi> in dem <hi rendition="#aq">B. M.</hi> &#x017F;o hat man<lb/>
einen &#x017F;ehr <hi rendition="#aq">pene</hi>tranten/ flu&#x0364;chtigen/ &#x017F;charf-<lb/>
fen Gei&#x017F;t. Wenn man aber &#x017F;olchen <hi rendition="#aq">Spiri-<lb/>
tum</hi> u&#x0364;ber das zerhackte fri&#x017F;che Pfeffer-kraut<lb/>
(<hi rendition="#aq">Piperitidem</hi>) &#x017F;chu&#x0364;ttet/ und davon abzie-<lb/>
het/ &#x017F;olle er noch weit &#x017F;cha&#x0364;rffer werden.<lb/>
Die&#x017F;en <hi rendition="#aq">ab&#x017F;trahi</hi>erten <hi rendition="#aq">Spiritum</hi> kan man u&#x0364;ber<lb/>
den außgepreßten Lo&#x0364;ffelkraut-&#x017F;afft auff obi-<lb/>
ge wei&#x017F;e gie&#x017F;&#x017F;en/ und al&#x017F;o die E&#x017F;&#x017F;entz oder<lb/>
Tinctur davon machen.</p><lb/>
            <note place="left">De&#x017F;tilliert<lb/>
Lo&#x0364;ffel-<lb/>
kraut-o&#x0364;l.</note>
            <p>Das de&#x017F;tillierte Lo&#x0364;ffelkraut-o&#x0364;l/ de&#x017F;&#x017F;en ei-<lb/>
niger tropffen mehr kra&#x0364;fften/ als 2. loth<lb/>
der E&#x017F;&#x017F;entz/ in &#x017F;ich hat/ wird nach des fu&#x0364;r-<lb/>
trefflichen <hi rendition="#aq">Ettmülleri</hi> angeben <hi rendition="#aq">in Comment.<lb/>
Ludovic.</hi> al&#x017F;o bereitet. Nehmt des annoch<lb/>
blu&#x0364;henden Lo&#x0364;ffelkrauts/ wenn es anhebt in<lb/>
Samen zu gehen/ nach belieben/ zerhackts/<lb/>
gießt ein wenig wa&#x017F;&#x017F;er darzu/ und de&#x017F;tilliert<lb/>
al&#x017F;o das wa&#x017F;&#x017F;er davon. Die&#x017F;es wa&#x017F;&#x017F;er gießt<lb/>
u&#x0364;ber fri&#x017F;ch Kraut/ und de&#x017F;tillierts wider;<lb/>
und &#x017F;olches ver&#xA75B;ichtet zu etlichen mahlen/ &#x017F;o<lb/>
wied man endlich etwas o&#x0364;ls/ aber doch in<lb/>
geringer quantita&#x0364;t/ u&#x0364;ber dem wa&#x017F;&#x017F;er &#x017F;chwim-<lb/>
men &#x017F;ehen/ welches man nach der kun&#x017F;t da-<lb/>
von &#x017F;onderen muß. Solch de&#x017F;tilliertes o&#x0364;l<lb/>
la&#x0364;ßt &#x017F;ich mit den Pilulein wohl vermi&#x017F;chen/<lb/>
oder auch auff andere beliebige wei&#x017F;en auff 1.<lb/>
biß 2. tropffen u&#x0364;bers mahl geben.</p>
          </div>
        </div><lb/>
        <milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/>
        <div n="2">
          <head> <hi rendition="#aq"><hi rendition="#g">CAPUT</hi> LXXXII.</hi><lb/> <hi rendition="#b">Ko&#x0364;hl.</hi> <hi rendition="#aq">Bra&#x017F;sica.</hi> </head><lb/>
          <div n="3">
            <head> <hi rendition="#b">Namen.</hi> </head><lb/>
            <p><hi rendition="#in">K</hi>o&#x0364;hlkraut oder Ko&#x0364;hl heißt Griechi&#x017F;ch/<lb/><foreign xml:lang="ell"><gap reason="fm" unit="words" quantity="1"/></foreign>. Lateini&#x017F;ch/ <hi rendition="#aq">Bra&#x017F;&#x017F;ica, Caulis,</hi><lb/>
Jtalia&#x0364;ni&#x017F;ch/ <hi rendition="#aq">Cavolo, Verza.</hi> Fran-<lb/>
tzo&#x0364;&#x017F;i&#x017F;ch/ <hi rendition="#aq">Chou.</hi> Spani&#x017F;ch/ <hi rendition="#aq">Berza.</hi> Engli&#x017F;ch/<lb/>
Colewort/ Cabbage. Da&#x0364;ni&#x017F;ch/ Kaal. Ni-<lb/>
derla&#x0364;ndi&#x017F;ch/ Koole.</p><lb/>
            <p>Cappes oder Kapskraut heißt Griechi&#x017F;ch/<lb/><foreign xml:lang="ell"><gap reason="fm" unit="words" quantity="2"/></foreign>. Lateini&#x017F;ch/ <hi rendition="#aq">Bra&#x017F;&#x017F;ica<lb/>
capitata, Caulis capitatus, Bra&#x017F;&#x017F;ica imperialis,<lb/>
Bra&#x017F;&#x017F;ica &#x017F;e&#x017F;&#x017F;ilis.</hi> Jtalia&#x0364;ni&#x017F;ch/ <hi rendition="#aq">Cavolo capuc-<lb/>
cio.</hi> Frantzo&#x0364;&#x017F;i&#x017F;ch/ <hi rendition="#aq">Chou cabu à pomme.</hi><lb/>
Spani&#x017F;ch/ <hi rendition="#aq">Repollo.</hi> Engli&#x017F;ch/ Cabbuge.<lb/>
Niderla&#x0364;ndi&#x017F;ch/ Cabuys-koole/ Sluyt-koole.</p><lb/>
            <p>Ru&#x0364;ben-ko&#x0364;hl heißt Griechi&#x017F;ch/ <foreign xml:lang="ell"><gap reason="fm" unit="words" quantity="1"/></foreign><lb/><foreign xml:lang="ell"><gap reason="fm" unit="words" quantity="2"/></foreign>. Lateini&#x017F;ch/<lb/><hi rendition="#aq">Caulorapum, Lacuturris,</hi> Jtalia&#x0364;ni&#x017F;ch/ <hi rendition="#aq">Torzu-<lb/>
ti.</hi> Frantzo&#x0364;&#x017F;i&#x017F;ch/ <hi rendition="#aq">Chou rave.</hi></p><lb/>
            <p>Blum-ko&#x0364;hl heißt Lateini&#x017F;ch/ <hi rendition="#aq">Bra&#x017F;&#x017F;ica Cau-<lb/>
liflora, Caulis floridus, Bra&#x017F;&#x017F;ica florida.</hi> Jta-<lb/>
lia&#x0364;ni&#x017F;ch/ <hi rendition="#aq">Cavoli fiori.</hi> Frantzo&#x0364;&#x017F;i&#x017F;ch/ <hi rendition="#aq">Chou<lb/>
de cypre, Chou fleuri,</hi> Niderla&#x0364;ndi&#x017F;ch/<lb/>
Bloemkoole.</p><lb/>
            <p>Glatter Ko&#x0364;hl heißt Griechi&#x017F;ch/ <foreign xml:lang="ell"><gap reason="fm" unit="words" quantity="1"/></foreign><lb/><foreign xml:lang="ell"><gap reason="fm" unit="words" quantity="2"/></foreign>. Lateini&#x017F;ch/ <hi rendition="#aq">Bra&#x017F;&#x017F;ica lævis,</hi><lb/>
Jtalia&#x0364;ni&#x017F;ch/ <hi rendition="#aq">Cavolo li&#x017F;cio, Verza li&#x017F;cia.</hi><lb/><cb/>
Frantzo&#x0364;&#x017F;i&#x017F;ch/ <hi rendition="#aq">Chou verd ou rouge.</hi> Engli<hi rendition="#g">&#x017F;c</hi>h/<lb/>
Smoot colewort. Niderl<hi rendition="#g">a&#x0364;n</hi>di&#x017F;ch/ Roote<lb/>
Koole.</p><lb/>
            <p>Krau&#x017F;er Ko&#x0364;hl heißt Griechi&#x017F;ch/ <foreign xml:lang="ell"><gap reason="fm" unit="words" quantity="1"/></foreign><lb/><foreign xml:lang="ell"><gap reason="fm" unit="words" quantity="1"/></foreign>. Lateini&#x017F;ch/ <hi rendition="#aq">Bra&#x017F;&#x017F;ica cri&#x017F;pa.</hi> J-<lb/>
talia&#x0364;ni&#x017F;ch/ <hi rendition="#aq">Cavolo cre&#x017F;po, Verza cre&#x017F;pa.</hi><lb/>
Frantzo&#x0364;&#x017F;i&#x017F;ch/ <hi rendition="#aq">Chou cre&#x017F;pu.</hi> Spani&#x017F;ch/ <hi rendition="#aq">Berza<lb/>
cre&#x017F;pa.</hi> Engli&#x017F;ch/ Curled colewort. Ni-<lb/>
derla&#x0364;ndi&#x017F;ch/ Ghekrolte koole.</p><lb/>
            <figure>
              <head> <hi rendition="#c"> <hi rendition="#fr">Cappes.</hi> <hi rendition="#aq">Bra&#x017F;&#x017F;ica capitata.</hi> </hi> </head><lb/>
            </figure>
          </div>
          <div n="3">
            <head> <hi rendition="#b">Ge&#x017F;chlecht und Ge&#x017F;talt.</hi> </head><lb/>
            <p>1. Das er&#x017F;te Ge&#x017F;chlecht/ der gemeine Cap-<lb/>
pes-ko&#x0364;hl oder Kopf-ko&#x0364;hl/ <hi rendition="#aq">Bra&#x017F;&#x017F;ica capitata al-<lb/>
ba, &amp; rubra, <hi rendition="#i">J. B. C. B. Park.</hi></hi> Hat &#x017F;einen Na-<lb/>
men von dem runden Haupt bekommen.<lb/>
Die bla&#x0364;tter &#x017F;ind runtzlicht und groß/ auff<lb/>
langen dicken &#x017F;tielen &#x017F;itzend/ rundlicht/ mit<lb/>
dicken Aderen und Nerven begabet/ auch<lb/>
&#x017F;chlie&#x017F;&#x017F;et &#x017F;ich allwegen ein Blatt u&#x0364;ber das<lb/>
ander/ die endlich in der mitte zu einem<lb/>
Haupt werden. Sein &#x017F;tengel i&#x017F;t dick/ weiß-<lb/>
licht/ mit einer dicken rinden umgeben: Hat<lb/>
etwas &#x017F;u&#x0364;ß- und &#x017F;charfflichtes Marck bey &#x017F;ich.<lb/>
Jn dem Fru&#x0364;hling wenn er &#x017F;amens halben<lb/>
ver&#x017F;etzet wird/ la&#x017F;&#x017F;en &#x017F;ich die bla&#x0364;tter etwas<lb/>
von einander/ und wird ein gerader &#x017F;tengel<lb/>
mit gelben oder bleich-gelben blumen auff-<lb/>
getrieben/ darauff folgen ablange/ runde<lb/>
&#x017F;cho&#x0364;tlein mit rundem &#x017F;amen angefu&#x0364;llt/ er<lb/>
hat nicht einerley farbe/ denn etlicher i&#x017F;t<lb/>
gru&#x0364;n/ der ander weiß oder roth. Man hal-<lb/>
tet den wei&#x017F;&#x017F;en Cappes fu&#x0364;r den be&#x017F;ten und<lb/>
anmu&#x0364;tig&#x017F;ten zu der Speiß.</p><lb/>
            <p>2. Der Wer&#x017F;ich- oder Saphoyen-ko&#x0364;hl/ -<lb/>
der der Saphoy&#x017F;che Cappes/ <hi rendition="#aq">Bra&#x017F;&#x017F;ica alba<lb/>
capite oblongo non penitus clau&#x017F;o, <hi rendition="#i">C. B.</hi> Itali.<lb/>
ca tenerrima glomero&#x017F;a flore albo, <hi rendition="#i">J. B.</hi> Bra&#x017F;&#x017F;.<lb/>
Sabauda, <hi rendition="#i">Tab.</hi></hi> J&#x017F;t mit &#x017F;einem ablangen<lb/>
Haupt nicht al&#x017F;o einge&#x017F;chlo&#x017F;&#x017F;en wie der Teut-<lb/>
&#x017F;che/ auch &#x017F;ind &#x017F;eine bla&#x0364;tter inwendig weiß<lb/>
und außwendig gru&#x0364;n.</p><lb/>
            <p>3. Der viel-ko&#x0364;pffige Cappes/ <hi rendition="#aq">Bra&#x017F;&#x017F;ica ca-</hi><lb/>
<fw place="bottom" type="sig">K k k</fw><fw place="bottom" type="catch"><hi rendition="#aq">pitata</hi></fw><lb/></p>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[441/0457] Von den Kraͤuteren. Sonſten wird der Loͤffelkraut-geiſt weit beſſer auff folgende weiſe/ als durch die obi- ge manier mit der Fermentation, gemacht. Man nimt des friſchen Loͤffelkrauts nach belieben/ zerhackts/ gießt Brantenwein da- ruͤber/ und deſtilliert alſo den Spiritum da- von. Dieſen gieſſet man uͤber friſch Loͤffel- kraut/ und ziehet ihn nachmahlen davon ab/ und ſolches thut man noch underſchied- liche mahl/ endlich nach mehr dergleichen deſtillationen und abſtractionen/ rectificiert man den Spiritum in dem B. M. ſo hat man einen ſehr penetranten/ fluͤchtigen/ ſcharf- fen Geiſt. Wenn man aber ſolchen Spiri- tum uͤber das zerhackte friſche Pfeffer-kraut (Piperitidem) ſchuͤttet/ und davon abzie- het/ ſolle er noch weit ſchaͤrffer werden. Dieſen abſtrahierten Spiritum kan man uͤber den außgepreßten Loͤffelkraut-ſafft auff obi- ge weiſe gieſſen/ und alſo die Eſſentz oder Tinctur davon machen. Das deſtillierte Loͤffelkraut-oͤl/ deſſen ei- niger tropffen mehr kraͤfften/ als 2. loth der Eſſentz/ in ſich hat/ wird nach des fuͤr- trefflichen Ettmülleri angeben in Comment. Ludovic. alſo bereitet. Nehmt des annoch bluͤhenden Loͤffelkrauts/ wenn es anhebt in Samen zu gehen/ nach belieben/ zerhackts/ gießt ein wenig waſſer darzu/ und deſtilliert alſo das waſſer davon. Dieſes waſſer gießt uͤber friſch Kraut/ und deſtillierts wider; und ſolches verꝛichtet zu etlichen mahlen/ ſo wied man endlich etwas oͤls/ aber doch in geringer quantitaͤt/ uͤber dem waſſer ſchwim- men ſehen/ welches man nach der kunſt da- von ſonderen muß. Solch deſtilliertes oͤl laͤßt ſich mit den Pilulein wohl vermiſchen/ oder auch auff andere beliebige weiſen auff 1. biß 2. tropffen uͤbers mahl geben. CAPUT LXXXII. Koͤhl. Braſsica. Namen. Koͤhlkraut oder Koͤhl heißt Griechiſch/ _. Lateiniſch/ Braſſica, Caulis, Jtaliaͤniſch/ Cavolo, Verza. Fran- tzoͤſiſch/ Chou. Spaniſch/ Berza. Engliſch/ Colewort/ Cabbage. Daͤniſch/ Kaal. Ni- derlaͤndiſch/ Koole. Cappes oder Kapskraut heißt Griechiſch/ __. Lateiniſch/ Braſſica capitata, Caulis capitatus, Braſſica imperialis, Braſſica ſeſſilis. Jtaliaͤniſch/ Cavolo capuc- cio. Frantzoͤſiſch/ Chou cabu à pomme. Spaniſch/ Repollo. Engliſch/ Cabbuge. Niderlaͤndiſch/ Cabuys-koole/ Sluyt-koole. Ruͤben-koͤhl heißt Griechiſch/ _ __. Lateiniſch/ Caulorapum, Lacuturris, Jtaliaͤniſch/ Torzu- ti. Frantzoͤſiſch/ Chou rave. Blum-koͤhl heißt Lateiniſch/ Braſſica Cau- liflora, Caulis floridus, Braſſica florida. Jta- liaͤniſch/ Cavoli fiori. Frantzoͤſiſch/ Chou de cypre, Chou fleuri, Niderlaͤndiſch/ Bloemkoole. Glatter Koͤhl heißt Griechiſch/ _ __. Lateiniſch/ Braſſica lævis, Jtaliaͤniſch/ Cavolo liſcio, Verza liſcia. Frantzoͤſiſch/ Chou verd ou rouge. Engliſch/ Smoot colewort. Niderlaͤndiſch/ Roote Koole. Krauſer Koͤhl heißt Griechiſch/ _ _. Lateiniſch/ Braſſica criſpa. J- taliaͤniſch/ Cavolo creſpo, Verza creſpa. Frantzoͤſiſch/ Chou creſpu. Spaniſch/ Berza creſpa. Engliſch/ Curled colewort. Ni- derlaͤndiſch/ Ghekrolte koole. [Abbildung Cappes. Braſſica capitata. ] Geſchlecht und Geſtalt. 1. Das erſte Geſchlecht/ der gemeine Cap- pes-koͤhl oder Kopf-koͤhl/ Braſſica capitata al- ba, & rubra, J. B. C. B. Park. Hat ſeinen Na- men von dem runden Haupt bekommen. Die blaͤtter ſind runtzlicht und groß/ auff langen dicken ſtielen ſitzend/ rundlicht/ mit dicken Aderen und Nerven begabet/ auch ſchlieſſet ſich allwegen ein Blatt uͤber das ander/ die endlich in der mitte zu einem Haupt werden. Sein ſtengel iſt dick/ weiß- licht/ mit einer dicken rinden umgeben: Hat etwas ſuͤß- und ſcharfflichtes Marck bey ſich. Jn dem Fruͤhling wenn er ſamens halben verſetzet wird/ laſſen ſich die blaͤtter etwas von einander/ und wird ein gerader ſtengel mit gelben oder bleich-gelben blumen auff- getrieben/ darauff folgen ablange/ runde ſchoͤtlein mit rundem ſamen angefuͤllt/ er hat nicht einerley farbe/ denn etlicher iſt gruͤn/ der ander weiß oder roth. Man hal- tet den weiſſen Cappes fuͤr den beſten und anmuͤtigſten zu der Speiß. 2. Der Werſich- oder Saphoyen-koͤhl/ - der der Saphoyſche Cappes/ Braſſica alba capite oblongo non penitus clauſo, C. B. Itali. ca tenerrima glomeroſa flore albo, J. B. Braſſ. Sabauda, Tab. Jſt mit ſeinem ablangen Haupt nicht alſo eingeſchloſſen wie der Teut- ſche/ auch ſind ſeine blaͤtter inwendig weiß und außwendig gruͤn. 3. Der viel-koͤpffige Cappes/ Braſſica ca- pitata K k k

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/zwinger_theatrum_1690
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/zwinger_theatrum_1690/457
Zitationshilfe: Mattioli, Pietro Andrea: Theatrvm Botanicvm, Das ist: Neu Vollkommenes Kräuter-Buch (Übers. Theodor Zwinger). Basel, 1690, S. 441. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/zwinger_theatrum_1690/457>, abgerufen am 22.12.2024.