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Mattioli, Pietro Andrea: Theatrvm Botanicvm, Das ist: Neu Vollkommenes Kräuter-Buch (Übers. Theodor Zwinger). Basel, 1690.

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Von den Baum- und Staud-Gewächsen.
[Spaltenumbruch]


CAPUT LXXXVII.
[Abbildung] Bircken. Betula.
Namen.

BIrcken heisset Griechisch/ [fremdsprachliches Material - 1 Wort fehlt] [fremdsprachliches Material - 2 Zeichen fehlen]-
[fremdsprachliches Material - 4 Zeichen fehlen]. Lateinisch/ Betula. Jtaliä-
nisch/ Betula. Frantzösisch/ Bou-
leau.
Englisch/ Beechtree. Dänisch/ Birck/
Bircketrä. Niderländisch/ Berckenboom/
Berck/ Berckeler.

Gestalt.

Die Bircken ist fast überall ein bekandter
starcker Baum. Jn seiner Jugend bringet
er ein braune Rinde/ darnach so er auff-
komt/ werden die äussersten Rinden je länger
je weisser. Die Blätter vergleichen sich dem
schwartzen Pappelbaum/ allein daß sie klei-
ner/ inwendig rauher und grüner sind/ an
dem umbkreiß zerkerft/ und hanget jedes
sonderbar an kurtzen stielen. Sein Samen
bringet er in gedrähet oder runden zäpflein/
Julis, so denen am Haselbaum gleich sind/
herfür/ und läßt solche Zäpflein in dem
Herbst abfallen. Das Holtz ist weiß/ zähe
und biegig.

Dieser Baum ist vorzeiten in grossen Eh-
ren gewesen bey den Römeren/ denn die
Stattknechte haben ihn der Obrigkeit/ als
Ruthen vorher getragen. Man macht auch
jetzund Ruthen/ Bäsen/ Sättel und Reiffe
zu den Weinfässern darauß. Wird heut zu
tag zu Abstraffung der ungehorsamen Ju-
gend gebraucht.

Auß den Bircken werden die besten Kohlen
gemacht/ denn sie glüen lang/ und dämpffen
nicht ins Haupt/ derohalben brauchen sie
die Bergknappen/ wenn sie Metall oder Ertz
schmeltzen/ denn sie geben ein starckes Fewr.

Die Bircken wächst fast überall in Wäl-
den und Gebürgen/ auch an unfruchtbaren
örtern/ jedoch feuchtem Boden.

Jn Jtalien findet man sie selten. Jn
Franckreich sind ihrer gar viel/ daselbst
[Spaltenumbruch] kocht man auß den Rinden/ als die da fett
sind/ ein Pech/ auch schneiden sie Fackeln
darauß/ die brennen/ als wären sie mit Pech
geschmieret.

Eigenschafft.

Jn der Rinden und Blätteren dieses
Baums findet sich ein häuffiger wässeriger
Safft/ mit etwas Nitrosischen/ flüchtigen
Saltz-theilen/ und einem schwefelichten zä-
hen Gummi vergesellschafftet. Daher es
die Eigenschafft hat auffzulösen/ zu zerthei-
len/ das Geblüt zu reinigen/ den Harn zu
treiben/ Wunden und Schäden zu säuberen
und zu heilen.

Gebrauch.

Es ist under allen Bäumen kaum einer/
der so zeitlich den Safft an sich ziehet/ als
die Bircken/ denn gleich im anfang des Len-
tzens hat sie ihren Safft so vollkomlich/ daß
wenn sie mit einem Messer geritzt wird/ alß-
bald ein süsses lauter Wasser herauß fleüßt/
so man Bircken-wasser nennet. Von wel-
chem Fridericus Hoffmannus Lib. IV. Pharma-
cop. Med. Chym. Sect. 1. p. m.
413. nachdenck-
lich also schreibt. So man darvon Mor-Nieren-und
Blasen-
stein.
Schmertz-
liches har-
nen.
Hitzige
Leber.
Untüchtig-
keit zu den
ehelichen
Wercken.

gens nüchter ein Glaß-voll trincket/ haltet
man es für das beste Mittel zu verhütung
des Steins in den Nieren und Blasen. Den
alten Leuthen/ welche mit schmertzen har-
nen/ bekommet es auch wohl. Es löschet
die grosse hitz der Leber/ und dienet denjeni-
gen/ die durch Zauberey zu den ehelichen
Wercken untüchtig sind.

Der ordenliche und nutzliche Gebrauch
deß Bircken-saffts oder Wassers/ zu verhü-
tung des Nieren- und Blasen-steins/ beste-Nieren und
Blasen-
stein.

het in nachfolgenden Puncten. 1. Solle
man frischen/ süssen/ und kein sauren oder
johrenden Safft gebrauchen/ denn dieser
leichtlich grimmen oder kopffwehe verursa-
chet. 2. Solle man in den ersten Tagen
nicht über 12. loth trincken/ hernach allge-
mach biß auff 24. loth auffsteigen/ nachdem
es die Leibs-kräfften zulassen. 3. Solle man
auff den Trunck spatzieren. 4. Muß man
ihne Morgens nüchter trincken/ und vor
keiner Stund darauff essen. Wenn man
aber gespürrte/ daß der Magen dadurch ge-
schwächt wurde/ kan wohl ein stücklein gu-
ter Magen-täfelein gebraucht werden.
5. Wenn der Safft sich verstecken und der
Harn zuruck bleiben wollte/ können wohl
geringe Harn-treibende Artzneyen/ als
Fleisch-brühlein/ darinn Peterlein gekocht/
Terbenthin-pilulein/ oder andere dienliche
Mittel gebraucht werden. So Leibs-ver-
stopffungen sich anmeldeten/ wolle man sich
eines Hauß-clystiers bedienen. 6. Muß
man den Gebrauch dieses Saffts ohngefehr
drey Wochen fortsetzen. 7. Solle man
dieses Wasser im ersten Frühling/ ehe die
Blätter außbrechen/ auß der geritzten Rin-
den und ästlein samlen; denn so bald die
Blätter herfürkommen/ ist dieses Wasser
nicht mehr kräfftig. Einen nutzlichen Bir-
cken-wein zu machen/ nimmet man des fri-
schen Bircken-saffts zwölff theil/ Honig ein
theil/ läßts in einem ehrenen Kessel sieden/
und verschaumt es/ biß ein Ey oben-auff
schwimmen kan/ hernach thut man es in

ein
Von den Baum- und Staud-Gewaͤchſen.
[Spaltenumbruch]


CAPUT LXXXVII.
[Abbildung] Bircken. Betula.
Namen.

BIrcken heiſſet Griechiſch/ [fremdsprachliches Material – 1 Wort fehlt] [fremdsprachliches Material – 2 Zeichen fehlen]-
[fremdsprachliches Material – 4 Zeichen fehlen]. Lateiniſch/ Betula. Jtaliaͤ-
niſch/ Betula. Frantzoͤſiſch/ Bou-
leau.
Engliſch/ Beechtree. Daͤniſch/ Birck/
Bircketraͤ. Niderlaͤndiſch/ Berckenboom/
Berck/ Berckeler.

Geſtalt.

Die Bircken iſt faſt uͤberall ein bekandter
ſtarcker Baum. Jn ſeiner Jugend bringet
er ein braune Rinde/ darnach ſo er auff-
komt/ werden die aͤuſſerſten Rinden je laͤnger
je weiſſer. Die Blaͤtter vergleichen ſich dem
ſchwartzen Pappelbaum/ allein daß ſie klei-
ner/ inwendig rauher und gruͤner ſind/ an
dem umbkreiß zerkerft/ und hanget jedes
ſonderbar an kurtzen ſtielen. Sein Samen
bringet er in gedraͤhet oder runden zaͤpflein/
Julis, ſo denen am Haſelbaum gleich ſind/
herfuͤr/ und laͤßt ſolche Zaͤpflein in dem
Herbſt abfallen. Das Holtz iſt weiß/ zaͤhe
und biegig.

Dieſer Baum iſt vorzeiten in groſſen Eh-
ren geweſen bey den Roͤmeren/ denn die
Stattknechte haben ihn der Obrigkeit/ als
Ruthen vorher getragen. Man macht auch
jetzund Ruthen/ Baͤſen/ Saͤttel und Reiffe
zu den Weinfaͤſſern darauß. Wird heut zu
tag zu Abſtraffung der ungehorſamen Ju-
gend gebraucht.

Auß den Bircken werden die beſten Kohlen
gemacht/ denn ſie gluͤen lang/ und daͤmpffen
nicht ins Haupt/ derohalben brauchen ſie
die Bergknappen/ wenn ſie Metall oder Ertz
ſchmeltzen/ denn ſie geben ein ſtarckes Fewr.

Die Bircken waͤchſt faſt uͤberall in Waͤl-
den und Gebuͤrgen/ auch an unfruchtbaren
oͤrtern/ jedoch feuchtem Boden.

Jn Jtalien findet man ſie ſelten. Jn
Franckreich ſind ihrer gar viel/ daſelbſt
[Spaltenumbruch] kocht man auß den Rinden/ als die da fett
ſind/ ein Pech/ auch ſchneiden ſie Fackeln
darauß/ die brennen/ als waͤren ſie mit Pech
geſchmieret.

Eigenſchafft.

Jn der Rinden und Blaͤtteren dieſes
Baums findet ſich ein haͤuffiger waͤſſeriger
Safft/ mit etwas Nitroſiſchen/ fluͤchtigen
Saltz-theilen/ und einem ſchwefelichten zaͤ-
hen Gummi vergeſellſchafftet. Daher es
die Eigenſchafft hat auffzuloͤſen/ zu zerthei-
len/ das Gebluͤt zu reinigen/ den Harn zu
treiben/ Wunden und Schaͤden zu ſaͤuberen
und zu heilen.

Gebrauch.

Es iſt under allen Baͤumen kaum einer/
der ſo zeitlich den Safft an ſich ziehet/ als
die Bircken/ denn gleich im anfang des Len-
tzens hat ſie ihren Safft ſo vollkomlich/ daß
wenn ſie mit einem Meſſer geritzt wird/ alß-
bald ein ſuͤſſes lauter Waſſer herauß fleuͤßt/
ſo man Bircken-waſſer nennet. Von wel-
chem Fridericus Hoffmannus Lib. IV. Pharma-
cop. Med. Chym. Sect. 1. p. m.
413. nachdenck-
lich alſo ſchreibt. So man darvon Mor-Nieren-uñ
Blaſen-
ſtein.
Schmertz-
liches har-
nen.
Hitzige
Leber.
Untuͤchtig-
keit zu den
ehelichen
Wercken.

gens nuͤchter ein Glaß-voll trincket/ haltet
man es fuͤr das beſte Mittel zu verhuͤtung
des Steins in den Nieren und Blaſen. Den
alten Leuthen/ welche mit ſchmertzen har-
nen/ bekommet es auch wohl. Es loͤſchet
die groſſe hitz der Leber/ und dienet denjeni-
gen/ die durch Zauberey zu den ehelichen
Wercken untuͤchtig ſind.

Der ordenliche und nutzliche Gebrauch
deß Bircken-ſaffts oder Waſſers/ zu verhuͤ-
tung des Nieren- und Blaſen-ſteins/ beſte-Nieren uñ
Blaſen-
ſtein.

het in nachfolgenden Puncten. 1. Solle
man friſchen/ ſuͤſſen/ und kein ſauren oder
johrenden Safft gebrauchen/ denn dieſer
leichtlich grimmen oder kopffwehe verurſa-
chet. 2. Solle man in den erſten Tagen
nicht uͤber 12. loth trincken/ hernach allge-
mach biß auff 24. loth auffſteigen/ nachdem
es die Leibs-kraͤfften zulaſſen. 3. Solle man
auff den Trunck ſpatzieren. 4. Muß man
ihne Morgens nuͤchter trincken/ und vor
keiner Stund darauff eſſen. Wenn man
aber geſpuͤrꝛte/ daß der Magen dadurch ge-
ſchwaͤcht wurde/ kan wohl ein ſtuͤcklein gu-
ter Magen-taͤfelein gebraucht werden.
5. Wenn der Safft ſich verſtecken und der
Harn zuruck bleiben wollte/ koͤnnen wohl
geringe Harn-treibende Artzneyen/ als
Fleiſch-bruͤhlein/ darinn Peterlein gekocht/
Terbenthin-pilulein/ oder andere dienliche
Mittel gebraucht werden. So Leibs-ver-
ſtopffungen ſich anmeldeten/ wolle man ſich
eines Hauß-clyſtiers bedienen. 6. Muß
man den Gebrauch dieſes Saffts ohngefehr
drey Wochen fortſetzen. 7. Solle man
dieſes Waſſer im erſten Fruͤhling/ ehe die
Blaͤtter außbrechen/ auß der geritzten Rin-
den und aͤſtlein ſamlen; denn ſo bald die
Blaͤtter herfuͤrkommen/ iſt dieſes Waſſer
nicht mehr kraͤfftig. Einen nutzlichen Bir-
cken-wein zu machen/ nimmet man des fri-
ſchen Bircken-ſaffts zwoͤlff theil/ Honig ein
theil/ laͤßts in einem ehrenen Keſſel ſieden/
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[175/0191] Von den Baum- und Staud-Gewaͤchſen. CAPUT LXXXVII. [Abbildung Bircken. Betula. ] Namen. BIrcken heiſſet Griechiſch/ _ __- ____. Lateiniſch/ Betula. Jtaliaͤ- niſch/ Betula. Frantzoͤſiſch/ Bou- leau. Engliſch/ Beechtree. Daͤniſch/ Birck/ Bircketraͤ. Niderlaͤndiſch/ Berckenboom/ Berck/ Berckeler. Geſtalt. Die Bircken iſt faſt uͤberall ein bekandter ſtarcker Baum. Jn ſeiner Jugend bringet er ein braune Rinde/ darnach ſo er auff- komt/ werden die aͤuſſerſten Rinden je laͤnger je weiſſer. Die Blaͤtter vergleichen ſich dem ſchwartzen Pappelbaum/ allein daß ſie klei- ner/ inwendig rauher und gruͤner ſind/ an dem umbkreiß zerkerft/ und hanget jedes ſonderbar an kurtzen ſtielen. Sein Samen bringet er in gedraͤhet oder runden zaͤpflein/ Julis, ſo denen am Haſelbaum gleich ſind/ herfuͤr/ und laͤßt ſolche Zaͤpflein in dem Herbſt abfallen. Das Holtz iſt weiß/ zaͤhe und biegig. Dieſer Baum iſt vorzeiten in groſſen Eh- ren geweſen bey den Roͤmeren/ denn die Stattknechte haben ihn der Obrigkeit/ als Ruthen vorher getragen. Man macht auch jetzund Ruthen/ Baͤſen/ Saͤttel und Reiffe zu den Weinfaͤſſern darauß. Wird heut zu tag zu Abſtraffung der ungehorſamen Ju- gend gebraucht. Auß den Bircken werden die beſten Kohlen gemacht/ denn ſie gluͤen lang/ und daͤmpffen nicht ins Haupt/ derohalben brauchen ſie die Bergknappen/ wenn ſie Metall oder Ertz ſchmeltzen/ denn ſie geben ein ſtarckes Fewr. Die Bircken waͤchſt faſt uͤberall in Waͤl- den und Gebuͤrgen/ auch an unfruchtbaren oͤrtern/ jedoch feuchtem Boden. Jn Jtalien findet man ſie ſelten. Jn Franckreich ſind ihrer gar viel/ daſelbſt kocht man auß den Rinden/ als die da fett ſind/ ein Pech/ auch ſchneiden ſie Fackeln darauß/ die brennen/ als waͤren ſie mit Pech geſchmieret. Eigenſchafft. Jn der Rinden und Blaͤtteren dieſes Baums findet ſich ein haͤuffiger waͤſſeriger Safft/ mit etwas Nitroſiſchen/ fluͤchtigen Saltz-theilen/ und einem ſchwefelichten zaͤ- hen Gummi vergeſellſchafftet. Daher es die Eigenſchafft hat auffzuloͤſen/ zu zerthei- len/ das Gebluͤt zu reinigen/ den Harn zu treiben/ Wunden und Schaͤden zu ſaͤuberen und zu heilen. Gebrauch. Es iſt under allen Baͤumen kaum einer/ der ſo zeitlich den Safft an ſich ziehet/ als die Bircken/ denn gleich im anfang des Len- tzens hat ſie ihren Safft ſo vollkomlich/ daß wenn ſie mit einem Meſſer geritzt wird/ alß- bald ein ſuͤſſes lauter Waſſer herauß fleuͤßt/ ſo man Bircken-waſſer nennet. Von wel- chem Fridericus Hoffmannus Lib. IV. Pharma- cop. Med. Chym. Sect. 1. p. m. 413. nachdenck- lich alſo ſchreibt. So man darvon Mor- gens nuͤchter ein Glaß-voll trincket/ haltet man es fuͤr das beſte Mittel zu verhuͤtung des Steins in den Nieren und Blaſen. Den alten Leuthen/ welche mit ſchmertzen har- nen/ bekommet es auch wohl. Es loͤſchet die groſſe hitz der Leber/ und dienet denjeni- gen/ die durch Zauberey zu den ehelichen Wercken untuͤchtig ſind. Nieren-uñ Blaſen- ſtein. Schmertz- liches har- nen. Hitzige Leber. Untuͤchtig- keit zu den ehelichen Wercken. Der ordenliche und nutzliche Gebrauch deß Bircken-ſaffts oder Waſſers/ zu verhuͤ- tung des Nieren- und Blaſen-ſteins/ beſte- het in nachfolgenden Puncten. 1. Solle man friſchen/ ſuͤſſen/ und kein ſauren oder johrenden Safft gebrauchen/ denn dieſer leichtlich grimmen oder kopffwehe verurſa- chet. 2. Solle man in den erſten Tagen nicht uͤber 12. loth trincken/ hernach allge- mach biß auff 24. loth auffſteigen/ nachdem es die Leibs-kraͤfften zulaſſen. 3. Solle man auff den Trunck ſpatzieren. 4. Muß man ihne Morgens nuͤchter trincken/ und vor keiner Stund darauff eſſen. Wenn man aber geſpuͤrꝛte/ daß der Magen dadurch ge- ſchwaͤcht wurde/ kan wohl ein ſtuͤcklein gu- ter Magen-taͤfelein gebraucht werden. 5. Wenn der Safft ſich verſtecken und der Harn zuruck bleiben wollte/ koͤnnen wohl geringe Harn-treibende Artzneyen/ als Fleiſch-bruͤhlein/ darinn Peterlein gekocht/ Terbenthin-pilulein/ oder andere dienliche Mittel gebraucht werden. So Leibs-ver- ſtopffungen ſich anmeldeten/ wolle man ſich eines Hauß-clyſtiers bedienen. 6. Muß man den Gebrauch dieſes Saffts ohngefehr drey Wochen fortſetzen. 7. Solle man dieſes Waſſer im erſten Fruͤhling/ ehe die Blaͤtter außbrechen/ auß der geritzten Rin- den und aͤſtlein ſamlen; denn ſo bald die Blaͤtter herfuͤrkommen/ iſt dieſes Waſſer nicht mehr kraͤfftig. Einen nutzlichen Bir- cken-wein zu machen/ nimmet man des fri- ſchen Bircken-ſaffts zwoͤlff theil/ Honig ein theil/ laͤßts in einem ehrenen Keſſel ſieden/ und verſchaumt es/ biß ein Ey oben-auff ſchwimmen kan/ hernach thut man es in ein Nieren uñ Blaſen- ſtein.

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Zitationshilfe: Mattioli, Pietro Andrea: Theatrvm Botanicvm, Das ist: Neu Vollkommenes Kräuter-Buch (Übers. Theodor Zwinger). Basel, 1690, S. 175. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/zwinger_theatrum_1690/191>, abgerufen am 21.11.2024.