Zesen, Philipp von: Deutscher Helicon. Bd. 2. Wittenberg, 1641.Oder wil Sie opfern mier in Beständigkeit jhr Leben? 2. Jhr gemüth ist ohne falsch/ drümb ist er geschelet/aller trüg- und gleißnerey ist Sie frey/ drümb ich zur Freundin Sie schon vorlängst erwehlet/ daß der apfel steht auf der spitzen und sich dreht/ ist die Lieb im Tod' und Leiden. XV. ODE. 1. CYnthia du güldnes Licht/das nun durch den Abend bricht/ scheme meiner Liebsten doch/ blinckt jhr Sterne her von ferne/ helfft uns tragen dieses joch. 2. Weil wier schon in süßer Ruhdiesen Abend bringen zu/ weil mich jtzt mein Auffenthalt in den armen lässt erwarmen. mag es immer werden kalt. 3. Nach E
Oder wil Sie opfern mier in Beſtaͤndigkeit jhr Leben? 2. Jhr gemuͤth iſt ohne falſch/ druͤmb iſt er geſchelet/aller truͤg- und gleißnerey iſt Sie frey/ druͤmb ich zur Freundin Sie ſchon vorlaͤngſt erwehlet/ daß der apfel ſteht auf der ſpitzen und ſich dreht/ iſt die Lieb im Tod’ und Leiden. XV. ODE. 1. CYnthia du guͤldnes Licht/das nun durch den Abend bricht/ ſcheme meiner Liebſten doch/ blinckt jhr Sterne her von ferne/ helfft uns tragen dieſes joch. 2. Weil wier ſchon in ſuͤßer Ruhdieſen Abend bringen zu/ weil mich jtzt mein Auffenthalt in den armen laͤſſt erwarmen. mag es immer werden kalt. 3. Nach E
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Oder wil Sie opfern mier in Beſtaͤndigkeit jhr Leben?
iſt der apfel rund?
Ey ſo wird die Treue kunt;
Denn was rund iſt/ hatt kein Ende.
2.
Jhr gemuͤth iſt ohne falſch/ druͤmb iſt er geſchelet/
aller truͤg- und gleißnerey
iſt Sie frey/
druͤmb ich zur Freundin Sie ſchon vorlaͤngſt erwehlet/
daß der apfel ſteht
auf der ſpitzen und ſich dreht/
iſt die Lieb im Tod’ und Leiden.
XV.
ODE.
1.
CYnthia du guͤldnes Licht/
das nun durch den Abend bricht/
ſcheme meiner Liebſten doch/
blinckt jhr Sterne
her von ferne/
helfft uns tragen dieſes joch.
2.
Weil wier ſchon in ſuͤßer Ruh
dieſen Abend bringen zu/
weil mich jtzt mein Auffenthalt
in den armen
laͤſſt erwarmen.
mag es immer werden kalt.
3. Nach
E
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Zitationshilfe: | Zesen, Philipp von: Deutscher Helicon. Bd. 2. Wittenberg, 1641, S. 65.. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/zesen_helikon02_1641/81>, abgerufen am 16.07.2024. |