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Zesen, Philipp von: Assenat. Amsterdam, 1670.

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Anmärkungen.
muel Greiffensohn/ in Josefs Lebensbeschreibung
am 30 bl. als auch mehr andere/ setzen ebenmäßig
dreissig silberlinge; wiewohl Dresser der h. Schrift
folget/ und eben also nur von 20 meldet: welche er auf
5 Reichstahler unsers geldes rechnet.

Zu den 8 letzten zeilen des 75 blats.

VOm Simeon/ welcher/ mit den zwee Mägdesöh-
nen/ Dan und Gad/ den Josef am meisten
verfolgete/ handelt Sebulon/ in seinem letzten Wil-
len/ gantz weitleuftig: dessen worte wir in den An-
märkungen bei der 19 zeile des 65 bl. angeführet; als
auch des Simeons eigene/ aus seinem letzten Willen/
welche der Leser alda nachschlagen kan.

Zum anfange des 76 blats.

WIe leid es nachmahls Josefs brüdern gewesen/
daß sie ihn verkauffet/ bezeugen ihrer viel in ihrem
letzten Willen. Simeon selbsten/ nachdem er seine stra-
fe erzehlet/ bricht aus in diese worte: ich ward gewahr/
und erkante/ daß mir solches üm Josefs willen zusties.
Ich bereuete meine schuld/ und weinete. Ich baht den
HERrn/ daß er mir meine hand wieder heilete: und
ich nahm vor/ mich vor aller boßheit/ neidsucht/ und aller
tohrheit zu hühten. Ich bekante/ daß ich übels getahn
hette vor dem HERrn/ und vor unsrem Vater
Jakob/
am Josef meinem bruder/ den ich beneidete/ u. a. m.
Und mein Vater fragte mich/ was mir fehlete/ weil ich
so traurig sei? Und ich brachte ihm eine lügen vor/ und
sagte: mein hertz tuht mir weh. Ich war betrübter/ als
sie alle: dan es war meine schuld/ daß
Josef verkauft
ward. Und als wir in
Egipten reiseten/ und Josef mich
binden lies/ als einen kundschaffer; da erkante ich/ daß
ich nicht unrecht litte: und ich ward deswegen nicht un-
willig. Aber
Josef war ein aufrichtiger Man/ in dem
der geist Gottes wohnete. Er war barmhertzig und gnä-

dig/
E e ij

Anmaͤrkungen.
muel Greiffenſohn/ in Joſefs Lebensbeſchreibung
am 30 bl. als auch mehr andere/ ſetzen ebenmaͤßig
dreiſſig ſilberlinge; wiewohl Dreſſer der h. Schrift
folget/ und eben alſo nur von 20 meldet: welche er auf
5 Reichstahler unſers geldes rechnet.

Zu den 8 letzten zeilen des 75 blats.

VOm Simeon/ welcher/ mit den zwee Maͤgdeſoͤh-
nen/ Dan und Gad/ den Joſef am meiſten
verfolgete/ handelt Sebulon/ in ſeinem letzten Wil-
len/ gantz weitleuftig: deſſen worte wir in den An-
maͤrkungen bei der 19 zeile des 65 bl. angefuͤhret; als
auch des Simeons eigene/ aus ſeinem letzten Willen/
welche der Leſer alda nachſchlagen kan.

Zum anfange des 76 blats.

WIe leid es nachmahls Joſefs bruͤdern geweſen/
daß ſie ihn verkauffet/ bezeugen ihrer viel in ihrem
letzten Willen. Simeon ſelbſten/ nachdem er ſeine ſtra-
fe erzehlet/ bricht aus in dieſe worte: ich ward gewahr/
und erkante/ daß mir ſolches uͤm Joſefs willen zuſties.
Ich bereuete meine ſchuld/ und weinete. Ich baht den
HERꝛn/ daß er mir meine hand wieder heilete: und
ich nahm vor/ mich vor aller boßheit/ neidſucht/ und aller
tohrheit zu huͤhten. Ich bekante/ daß ich uͤbels getahn
hette vor dem HERꝛn/ und vor unſrem Vater
Jakob/
am Joſef meinem bruder/ den ich beneidete/ u. a. m.
Und mein Vater fragte mich/ was mir fehlete/ weil ich
ſo traurig ſei? Und ich brachte ihm eine luͤgen vor/ und
ſagte: mein hertz tuht mir weh. Ich war betruͤbter/ als
ſie alle: dan es war meine ſchuld/ daß
Joſef verkauft
ward. Und als wir in
Egipten reiſeten/ und Joſef mich
binden lies/ als einen kundſchaffer; da erkante ich/ daß
ich nicht unrecht litte: und ich ward deswegen nicht un-
willig. Aber
Joſef war ein aufrichtiger Man/ in dem
der geiſt Gottes wohnete. Er war barmhertzig und gnaͤ-

dig/
E e ij
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[435/0459] Anmaͤrkungen. muel Greiffenſohn/ in Joſefs Lebensbeſchreibung am 30 bl. als auch mehr andere/ ſetzen ebenmaͤßig dreiſſig ſilberlinge; wiewohl Dreſſer der h. Schrift folget/ und eben alſo nur von 20 meldet: welche er auf 5 Reichstahler unſers geldes rechnet. Zu den 8 letzten zeilen des 75 blats. VOm Simeon/ welcher/ mit den zwee Maͤgdeſoͤh- nen/ Dan und Gad/ den Joſef am meiſten verfolgete/ handelt Sebulon/ in ſeinem letzten Wil- len/ gantz weitleuftig: deſſen worte wir in den An- maͤrkungen bei der 19 zeile des 65 bl. angefuͤhret; als auch des Simeons eigene/ aus ſeinem letzten Willen/ welche der Leſer alda nachſchlagen kan. Zum anfange des 76 blats. WIe leid es nachmahls Joſefs bruͤdern geweſen/ daß ſie ihn verkauffet/ bezeugen ihrer viel in ihrem letzten Willen. Simeon ſelbſten/ nachdem er ſeine ſtra- fe erzehlet/ bricht aus in dieſe worte: ich ward gewahr/ und erkante/ daß mir ſolches uͤm Joſefs willen zuſties. Ich bereuete meine ſchuld/ und weinete. Ich baht den HERꝛn/ daß er mir meine hand wieder heilete: und ich nahm vor/ mich vor aller boßheit/ neidſucht/ und aller tohrheit zu huͤhten. Ich bekante/ daß ich uͤbels getahn hette vor dem HERꝛn/ und vor unſrem Vater Jakob/ am Joſef meinem bruder/ den ich beneidete/ u. a. m. Und mein Vater fragte mich/ was mir fehlete/ weil ich ſo traurig ſei? Und ich brachte ihm eine luͤgen vor/ und ſagte: mein hertz tuht mir weh. Ich war betruͤbter/ als ſie alle: dan es war meine ſchuld/ daß Joſef verkauft ward. Und als wir in Egipten reiſeten/ und Joſef mich binden lies/ als einen kundſchaffer; da erkante ich/ daß ich nicht unrecht litte: und ich ward deswegen nicht un- willig. Aber Joſef war ein aufrichtiger Man/ in dem der geiſt Gottes wohnete. Er war barmhertzig und gnaͤ- dig/ E e ij

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Zitationshilfe: Zesen, Philipp von: Assenat. Amsterdam, 1670, S. 435. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/zesen_assenat_1670/459>, abgerufen am 23.11.2024.