[N.N.]: Zeitzisches Hand- und Gebet-Buch. Leipzig, 1690.Leben und Wandel. XI. ALlein auff Gott setz dein Vertraun/ Auf Menschen Bewahr dein Ehr/ hüt dich für Schand/ Ehr ist für- Claff nicht zu viel/ sondern hör mehr/ Das wird dir Dem grösten weich/ acht dich gering/ Daß er dich Erheb dich nicht mit stoltzem Muth/ Wenn du bekom- Frömmigkeit laß gefallen dir/ Vielmehr denn Gold/ Gedenck der Armen zu aller Frist/ Wenn du von Hat dir iemand was gutes gethan/ Da soll du allzeit Jn deiner Jugend solt du dich/ Zur Arbeit halten Kehr dich auch nicht an iederman/ Der dir für Au- Laß keinn Unfall verdriessen dich/ Wenn gleich das Mäßig
Leben und Wandel. XI. ALlein auff Gott ſetz dein Vertraun/ Auf Menſchen Bewahr dein Ehr/ huͤt dich fuͤr Schand/ Ehr iſt fuͤr- Claff nicht zu viel/ ſondern hoͤr mehr/ Das wird dir Dem groͤſten weich/ acht dich gering/ Daß er dich Erheb dich nicht mit ſtoltzem Muth/ Wenn du bekom- Froͤmmigkeit laß gefallen dir/ Vielmehr denn Gold/ Gedenck der Armen zu aller Friſt/ Wenn du von Hat dir iemand was gutes gethan/ Da ſoll du allzeit Jn deiner Jugend ſolt du dich/ Zur Arbeit halten Kehr dich auch nicht an iederman/ Der dir fuͤr Au- Laß keinn Unfall verdrieſſen dich/ Wenn gleich das Maͤßig
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <floatingText> <body> <div n="1"> <pb facs="#f0541" n="127[417]"/> <fw place="top" type="header">Leben und Wandel.</fw><lb/> <div n="2"> <head> <hi rendition="#aq">XI.</hi> </head><lb/> <p><hi rendition="#in">A</hi>Llein auff Gott ſetz dein Vertraun/ Auf Menſchen<lb/> Huͤlff ſolt du nicht baun/ Gott iſt allein/ der Glauben<lb/> haͤlt/ Sonſt iſt kein Glaub mehr in der Welt.</p><lb/> <p>Bewahr dein Ehr/ huͤt dich fuͤr Schand/ Ehr iſt fuͤr-<lb/> war dein hoͤchſtes Pfand/ Wirſt du die Schantz einmal<lb/> verſehn/ ſo iſts um deine Ehre geſchehn.</p><lb/> <p>Claff nicht zu viel/ ſondern hoͤr mehr/ Das wird dir<lb/> bringn Lob/ Preiß und Ehr/ Mit ſchweigen ſich verraͤth<lb/> niemand/ Klaffen bringt manchn in Suͤnd uñ Schand.</p><lb/> <p>Dem groͤſten weich/ acht dich gering/ Daß er dich<lb/> nicht in Ungluͤck bring/ Dem Kleinſten auch kein Un-<lb/> recht thu/ So lebſtu ſtets in Raſt und Ruh.</p><lb/> <p>Erheb dich nicht mit ſtoltzem Muth/ Wenn du bekom-<lb/> men haſt groß Gut/ Es iſt dir nicht darum gegeben/<lb/> Daß du dich darum ſolt erhebn.</p><lb/> <p>Froͤmmigkeit laß gefallen dir/ Vielmehr denn Gold/<lb/> das glaube mir/ Wenn Geld und Gut ſich von dir<lb/> ſcheid/ So weicht doch nicht die Froͤmmigkeit.</p><lb/> <p>Gedenck der Armen zu aller Friſt/ Wenn du von<lb/> Gott geſegnet biſt/ Sonſt dir das wiederfahren kan/<lb/> Was Chriſtus ſagt vom reichen Mann.</p><lb/> <p>Hat dir iemand was gutes gethan/ Da ſoll du allzeit<lb/> gdencken an/ Es ſoll dir ſeyn von Hertzen Leid/ Wenns<lb/> deinem Nechſten uͤbel geht.</p><lb/> <p>Jn deiner Jugend ſolt du dich/ Zur Arbeit halten<lb/> fleißiglich/ Hernach gar ſchwer die Arbeit iſt/ Wenn du<lb/> zum Alter kommen biſt.</p><lb/> <p>Kehr dich auch nicht an iederman/ Der dir fuͤr Au-<lb/> gen dienen kan/ Nicht alles geht von Hertzen - Grund/<lb/> was ſchoͤn und loͤblich redt der Mund.</p><lb/> <p>Laß keinn Unfall verdrieſſen dich/ Wenn gleich das<lb/> Gluͤck geht hinder ſich/ Anfang und Ende nicht gleich<lb/> ſeyn/ Wie ſolchs oft giebt der Augenſchein.</p><lb/> <fw place="bottom" type="catch">Maͤßig</fw><lb/> </div> </div> </body> </floatingText> </div> </body> </text> </TEI> [127[417]/0541]
Leben und Wandel.
XI.
ALlein auff Gott ſetz dein Vertraun/ Auf Menſchen
Huͤlff ſolt du nicht baun/ Gott iſt allein/ der Glauben
haͤlt/ Sonſt iſt kein Glaub mehr in der Welt.
Bewahr dein Ehr/ huͤt dich fuͤr Schand/ Ehr iſt fuͤr-
war dein hoͤchſtes Pfand/ Wirſt du die Schantz einmal
verſehn/ ſo iſts um deine Ehre geſchehn.
Claff nicht zu viel/ ſondern hoͤr mehr/ Das wird dir
bringn Lob/ Preiß und Ehr/ Mit ſchweigen ſich verraͤth
niemand/ Klaffen bringt manchn in Suͤnd uñ Schand.
Dem groͤſten weich/ acht dich gering/ Daß er dich
nicht in Ungluͤck bring/ Dem Kleinſten auch kein Un-
recht thu/ So lebſtu ſtets in Raſt und Ruh.
Erheb dich nicht mit ſtoltzem Muth/ Wenn du bekom-
men haſt groß Gut/ Es iſt dir nicht darum gegeben/
Daß du dich darum ſolt erhebn.
Froͤmmigkeit laß gefallen dir/ Vielmehr denn Gold/
das glaube mir/ Wenn Geld und Gut ſich von dir
ſcheid/ So weicht doch nicht die Froͤmmigkeit.
Gedenck der Armen zu aller Friſt/ Wenn du von
Gott geſegnet biſt/ Sonſt dir das wiederfahren kan/
Was Chriſtus ſagt vom reichen Mann.
Hat dir iemand was gutes gethan/ Da ſoll du allzeit
gdencken an/ Es ſoll dir ſeyn von Hertzen Leid/ Wenns
deinem Nechſten uͤbel geht.
Jn deiner Jugend ſolt du dich/ Zur Arbeit halten
fleißiglich/ Hernach gar ſchwer die Arbeit iſt/ Wenn du
zum Alter kommen biſt.
Kehr dich auch nicht an iederman/ Der dir fuͤr Au-
gen dienen kan/ Nicht alles geht von Hertzen - Grund/
was ſchoͤn und loͤblich redt der Mund.
Laß keinn Unfall verdrieſſen dich/ Wenn gleich das
Gluͤck geht hinder ſich/ Anfang und Ende nicht gleich
ſeyn/ Wie ſolchs oft giebt der Augenſchein.
Maͤßig
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen … Matthias Boenig, Benjamin Fiechter, Susanne Haaf, Li Xang: Bearbeitung und strukturelle Auszeichnung der durch die Grepect GmbH bereitgestellten Texttranskription.
(2023-05-24T12:24:22Z)
Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Britt-Marie Schuster, Alexander Geyken, Susanne Haaf, Christopher Georgi, Frauke Thielert, Linda Kirsten, t.evo: Die Evolution von komplexen Textmustern: Aufbau eines Korpus historischer Zeitungen zur Untersuchung der Mehrdimensionalitaͤt des Textmusterwandels
Weitere Informationen:Dieses Werk wurde gemaͤß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |