Zeiller, Martin: Centvria IV. Variarvm Quæstionvm. Bd. 4. Ulm, 1660.Die 45. Frag. Hat man nicht Beyspiel von mächtigen Herren/ die selber mit ihren Händen gearbeitet haben? DErgleichen hab ich anders wo nit der
Die 45. Frag. Hat man nicht Beyſpiel von maͤchtigen Herren/ die ſelber mit ihren Haͤnden gearbeitet haben? DErgleichen hab ich anders wo nit der
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Die 45. Frag.
Hat man nicht Beyſpiel von maͤchtigen
Herren/ die ſelber mit ihren Haͤnden
gearbeitet haben?
DErgleichen hab ich anders wo nit
wenig eingebracht/ darunter auch ſeyn
von Tuͤrckiſchen Keyſern/ ſo ſich zu der
voꝛgehenden Frage ſchicken thetten. Der Scythen
Koͤnig Atheas wird gelobet/ daß Er ſein Pferd
ſelbſt geſtrigelt/ verſorgt/ und geſattelt. Der Ne-
ro hat die Muſik/ Mahler: und Hafner-Kunſt
gelehrnet/ auff welche Er ſich verlaßen/ und da
Jhme von den Sterngelehꝛten verkuͤndigt ward/
daß Er kuͤnftig vom Keyſertum aͤbgeſezt werden
moͤchte/ oder/ daß Er einmal des Keyſertums
entrahten muͤeſte/ geſchehen werde/ hat Er ge-
ſagt/ τὸ τέχνιον πᾶσα γαία τρέφει, das iſt/ die Kunſt
ernehret ein jedes Land: Welche Red hernach zu
einem Sprichwort worden iſt. Gambrivius wird
von Theils fuͤr den ſiebenden der Teutſchen Koͤ-
nig gehalten; und diſer ſolle am erſten das Bier-
ſieden gelehret haben. Demetrius, des Antigoni,
Koͤnigs in Macedonien Sohn/ zugenant Polior-
cetes, wird geruͤmt/ daß Er/ in Beraitung der
Kriegs-Ruͤſtungen/ ein Wundermann gewe-
ſen. Keyſer Albertus Austrius, iſt ein hocher-
fahrner Baumeiſter geweſen/ der ſelbſten zu
hoblen/ zu draͤhen/ und anders dergleichen mehr/
zu thun im Brauch gehabt hat. Keyſer Carl
der
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