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Zeiller, Martin: Centvria III. Variarvm Quæstionvm. Bd. 3. Ulm, 1659.

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Die 82. Frag/ des 3. Hundert.
das Feuer faßen; gehling aber verbrennen/ und
leichtlich gedempfet werden: Also wird auch ein
Weibs-Person gar geschwind erzörnet/ fangt
wunderliche Händel an; aber solche Hitz/ und
Würsigkeit in einem nicht gar starken/ und beherz-
ten/ auch feuchten Leibe/ verleuert sich bald wider/
und wird versönet; wiewol auch theils den Zorn
lang halten können. Die andere Ursach wird des
Gemüts Unvermöglicheit/ und des Verstands
Schwacheit/ zugemeßen; Wie man dann siehet/
wann sich ein Weib heftig erzörnet/ daß sie gleich-
sam ohnmächtig wird/ und nicht bey ihr selbst ist/
das ist/ ihre Gemüets-Bewegungen/ durch den
Verstand/ nicht mehr regieren kan/ den Zaum der
Vernunfft gantz von ihr würfft/ und sich unbe-
dachtsam in allerley Unglück stürzet. Siehe Vel-
stenium disp. Eth. 11. qu. 3. & disput. 6. qu.
10.

Die 82. Frag.
Jst die Tapferkeit/ so Einer im
Krieg erweiset/ höher zu achten/ als die/
so/ außer des Kriegs/ geschihet? Und
wie kommen mit einander über ein/ und
seyn auch wider einander/ ein Forcht-
samer/ Tolküner/ und
Tapferer?

ES finden sich Etliche/ so die
Tapferkeit in die Kriegische/ und Bur-
gerliche abtheilen/ und jene vil höher/

als

Die 82. Frag/ des 3. Hundert.
das Feuer faßen; gehling aber verbrennen/ und
leichtlich gedempfet werden: Alſo wird auch ein
Weibs-Perſon gar geſchwind erzoͤrnet/ fangt
wunderliche Haͤndel an; aber ſolche Hitz/ und
Wuͤrſigkeit in einem nicht gar ſtarken/ und beherz-
ten/ auch feuchten Leibe/ verleuert ſich bald wider/
und wird verſoͤnet; wiewol auch theils den Zorn
lang halten koͤnnen. Die andere Urſach wird des
Gemuͤts Unvermoͤglicheit/ und des Verſtands
Schwacheit/ zugemeßen; Wie man dann ſiehet/
wann ſich ein Weib heftig erzoͤrnet/ daß ſie gleich-
ſam ohnmaͤchtig wird/ und nicht bey ihr ſelbſt iſt/
das iſt/ ihre Gemuͤets-Bewegungen/ durch den
Verſtand/ nicht mehr regieren kan/ den Zaum der
Vernunfft gantz von ihr wuͤrfft/ und ſich unbe-
dachtſam in allerley Ungluͤck ſtuͤrzet. Siehe Vel-
ſtenium diſp. Eth. 11. qu. 3. & diſput. 6. qu.
10.

Die 82. Frag.
Jſt die Tapferkeit/ ſo Einer im
Krieg erweiſet/ hoͤher zu achten/ als die/
ſo/ außer des Kriegs/ geſchihet? Und
wie kommen mit einander über ein/ und
ſeyn auch wider einander/ ein Forcht-
ſamer/ Tolkuͤner/ und
Tapferer?

ES finden ſich Etliche/ ſo die
Tapferkeit in die Kriegiſche/ und Bur-
gerliche abtheilen/ und jene vil hoͤher/

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[413/0437] Die 82. Frag/ des 3. Hundert. das Feuer faßen; gehling aber verbrennen/ und leichtlich gedempfet werden: Alſo wird auch ein Weibs-Perſon gar geſchwind erzoͤrnet/ fangt wunderliche Haͤndel an; aber ſolche Hitz/ und Wuͤrſigkeit in einem nicht gar ſtarken/ und beherz- ten/ auch feuchten Leibe/ verleuert ſich bald wider/ und wird verſoͤnet; wiewol auch theils den Zorn lang halten koͤnnen. Die andere Urſach wird des Gemuͤts Unvermoͤglicheit/ und des Verſtands Schwacheit/ zugemeßen; Wie man dann ſiehet/ wann ſich ein Weib heftig erzoͤrnet/ daß ſie gleich- ſam ohnmaͤchtig wird/ und nicht bey ihr ſelbſt iſt/ das iſt/ ihre Gemuͤets-Bewegungen/ durch den Verſtand/ nicht mehr regieren kan/ den Zaum der Vernunfft gantz von ihr wuͤrfft/ und ſich unbe- dachtſam in allerley Ungluͤck ſtuͤrzet. Siehe Vel- ſtenium diſp. Eth. 11. qu. 3. & diſput. 6. qu. 10. Die 82. Frag. Jſt die Tapferkeit/ ſo Einer im Krieg erweiſet/ hoͤher zu achten/ als die/ ſo/ außer des Kriegs/ geſchihet? Und wie kommen mit einander über ein/ und ſeyn auch wider einander/ ein Forcht- ſamer/ Tolkuͤner/ und Tapferer? ES finden ſich Etliche/ ſo die Tapferkeit in die Kriegiſche/ und Bur- gerliche abtheilen/ und jene vil hoͤher/ als

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Zitationshilfe: Zeiller, Martin: Centvria III. Variarvm Quæstionvm. Bd. 3. Ulm, 1659, S. 413. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/zeiller_centuria03_1659/437>, abgerufen am 21.11.2024.