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Zeiller, Martin: Centvria III. Variarvm Quæstionvm. Bd. 3. Ulm, 1659.

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Die XVI. Frag.
Ehe/ dergleichen Kranckheit am Hals gehabt/
und villeicht mit fleiß verschwigen/ so mag die be-
trogene Person wider geschieden werden. Dann
nicht zu vermueten/ daß Einer zu einer Aussätzi-
gen/ Unsinnigen &c, sich wißentlich verheuraten
würde. Wann ein Theil sich übel verhelt/ und/
umb Mißethat willen/ des Landes verwisen wird/
gehet darumb auch kein Ehescheidung vor/ son-
dern es müssen die Ehegemächt Lieb/ und Layd/ Ehr
und Schmach/ mit einander tragen; und kan sich
das Unschuldige/ vor des Schuldigen Tod/ nicht
anderwerts verheuraten.

Die XVI. Frag.
Wird nicht auch/ wegen der Ver-
laßung/ und was derselben gleichför-
mig/ die Ehescheidung
gestattet?

ES hat diese Frag vil/ und
oftwolernanter D. Bidembach/ dem 7.
Capitel seines dickangezogenen Büch-
leins von Ehesachen/ auch einverleibt/ und sagt/
daß das Ehegericht im Hertzogtum Württem-
berg die Ehescheidung/ Vermög des Paulini-
schen Spruchs/ in der 1. an die Corinther/ C. 7. v.
15. So aber der Ungleubige sich scheidet/ so laß
ihn sich scheiden: Es ist der Brueder/ oder die
Schwester/ nicht gefangen in solchen Fällen: ie-
doch mit disen Bedingungen/ zuelaße. 1. Wann

wißend

Die XVI. Frag.
Ehe/ dergleichen Kranckheit am Hals gehabt/
und villeicht mit fleiß verſchwigen/ ſo mag die be-
trogene Perſon wider geſchieden werden. Dann
nicht zu vermueten/ daß Einer zu einer Auſſaͤtzi-
gen/ Unſinnigen &c, ſich wißentlich verheuraten
wuͤrde. Wann ein Theil ſich uͤbel verhelt/ und/
umb Mißethat willen/ des Landes verwiſen wird/
gehet darumb auch kein Eheſcheidung vor/ ſon-
dern es muͤſſen die Ehegemaͤcht Lieb/ uñ Layd/ Ehr
und Schmach/ mit einander tragen; und kan ſich
das Unſchuldige/ vor des Schuldigen Tod/ nicht
anderwerts verheuraten.

Die XVI. Frag.
Wird nicht auch/ wegen der Ver-
laßung/ und was derſelben gleichfoͤr-
mig/ die Eheſcheidung
geſtattet?

ES hat dieſe Frag vil/ und
oftwolernanter D. Bidembach/ dem 7.
Capitel ſeines dickangezogenen Buͤch-
leins von Eheſachen/ auch einverleibt/ und ſagt/
daß das Ehegericht im Hertzogtum Wuͤrttem-
berg die Eheſcheidung/ Vermoͤg des Paulini-
ſchen Spruchs/ in der 1. an die Corinther/ C. 7. v.
15. So aber der Ungleubige ſich ſcheidet/ ſo laß
ihn ſich ſcheiden: Es iſt der Brueder/ oder die
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doch mit diſen Bedingungen/ zuelaße. 1. Wann

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[79/0103] Die XVI. Frag. Ehe/ dergleichen Kranckheit am Hals gehabt/ und villeicht mit fleiß verſchwigen/ ſo mag die be- trogene Perſon wider geſchieden werden. Dann nicht zu vermueten/ daß Einer zu einer Auſſaͤtzi- gen/ Unſinnigen &c, ſich wißentlich verheuraten wuͤrde. Wann ein Theil ſich uͤbel verhelt/ und/ umb Mißethat willen/ des Landes verwiſen wird/ gehet darumb auch kein Eheſcheidung vor/ ſon- dern es muͤſſen die Ehegemaͤcht Lieb/ uñ Layd/ Ehr und Schmach/ mit einander tragen; und kan ſich das Unſchuldige/ vor des Schuldigen Tod/ nicht anderwerts verheuraten. Die XVI. Frag. Wird nicht auch/ wegen der Ver- laßung/ und was derſelben gleichfoͤr- mig/ die Eheſcheidung geſtattet? ES hat dieſe Frag vil/ und oftwolernanter D. Bidembach/ dem 7. Capitel ſeines dickangezogenen Buͤch- leins von Eheſachen/ auch einverleibt/ und ſagt/ daß das Ehegericht im Hertzogtum Wuͤrttem- berg die Eheſcheidung/ Vermoͤg des Paulini- ſchen Spruchs/ in der 1. an die Corinther/ C. 7. v. 15. So aber der Ungleubige ſich ſcheidet/ ſo laß ihn ſich ſcheiden: Es iſt der Brueder/ oder die Schweſter/ nicht gefangen in ſolchen Faͤllen: ie- doch mit diſen Bedingungen/ zuelaße. 1. Wann wißend

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Zitationshilfe: Zeiller, Martin: Centvria III. Variarvm Quæstionvm. Bd. 3. Ulm, 1659, S. 79. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/zeiller_centuria03_1659/103>, abgerufen am 21.11.2024.