Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Zeiller, Martin: Centuria II. Variarvm Quæstionum. Bd. 2. Ulm, 1659.

Bild:
<< vorherige Seite

Die XIV. Frag.
Exempel S. Peters/ der/ in seiner andern Epistel/
Cap. 1. v. 12. 13. also redet: Darum will ichs
nit lassen/ euch allezeit solches zu erinnern/ wiewol
ihrs wisset/ und gestärckt seyd in der gegenwärti-
gen Warheit. Dann ich achte es billich seyn/ so
lang ich in dieser Hütten bin/ euch zu erwecken/ und
zu erinnern. Und dann 7. die Schwachheit der
Einfältigen/ welche nicht fürsetzlich zu ärgern/ und
unrühig zu machen/ gleichsam als weren sie bis-
hero nicht recht unterwiesen worden. Und das seyn
die vornemste Ursachen/ um welcher willen/ die
Ordnung/ und diese alte/ nutzliche/ und nohtwen-
dige Gewonheit behalten wird. Sihe D. Ioh. For-
sterum deca. 1. problem. Theolog. ex Decalogo,
probl.
9.

Die XIV. Frag.
Warum wird der Sontag Laeta-
re,
auch/ theils Orten/ der Todt-

Sontag genennet?

WArum der erwehnte Sontag
genant werde Laetare, oder der Freuden-
Sontag/ das wird dir/ ohne Zweifel/ wol
vorhin bewust seyn. Dann/ nachdem die Fasten/
als eine Vorbereitung gegen dem heiligen Oster-
Fest/ halb fürüber ist; So hebt sich die Christli-
che Kirche an zu freuen/ auff den rechten Oster-
Trost/ und singet/ auff dem gemeldten Sontag/
in ihrem Eingang/ aus dem 66. Capitel des Pro-

pheten
D ij

Die XIV. Frag.
Exempel S. Peters/ der/ in ſeiner andern Epiſtel/
Cap. 1. v. 12. 13. alſo redet: Darum will ichs
nit laſſen/ euch allezeit ſolches zu erinnern/ wiewol
ihrs wiſſet/ und geſtaͤrckt ſeyd in der gegenwaͤrti-
gen Warheit. Dann ich achte es billich ſeyn/ ſo
lang ich in dieſer Huͤtten bin/ euch zu erwecken/ und
zu erinnern. Und dann 7. die Schwachheit der
Einfaͤltigen/ welche nicht fuͤrſetzlich zu aͤrgern/ und
unruͤhig zu machen/ gleichſam als weren ſie bis-
hero nicht recht unterwieſen worden. Und das ſeyn
die vornemſte Urſachen/ um welcher willen/ die
Ordnung/ und dieſe alte/ nutzliche/ und nohtwen-
dige Gewonheit behalten wird. Sihe D. Ioh. For-
ſterum deca. 1. problem. Theolog. ex Decalogo,
probl.
9.

Die XIV. Frag.
Warum wird der Sontag Læta-
re,
auch/ theils Orten/ der Todt-

Sontag genennet?

WArum der erwehnte Sontag
genant werde Lætare, oder der Freuden-
Sontag/ das wird dir/ ohne Zweifel/ wol
vorhin bewuſt ſeyn. Dann/ nachdem die Faſten/
als eine Vorbereitung gegen dem heiligen Oſter-
Feſt/ halb fuͤruͤber iſt; So hebt ſich die Chriſtli-
che Kirche an zu freuen/ auff den rechten Oſter-
Troſt/ und ſinget/ auff dem gemeldten Sontag/
in ihrem Eingang/ aus dem 66. Capitel des Pro-

pheten
D ij
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <p><pb facs="#f0079" n="51"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#b">Die <hi rendition="#aq"><hi rendition="#g">XIV.</hi></hi> Frag.</hi></fw><lb/>
Exempel S. Peters/ der/ in &#x017F;einer andern Epi&#x017F;tel/<lb/>
Cap. 1. v. 12. 13. al&#x017F;o redet: Darum will ichs<lb/>
nit la&#x017F;&#x017F;en/ euch allezeit &#x017F;olches zu erinnern/ wiewol<lb/>
ihrs wi&#x017F;&#x017F;et/ und ge&#x017F;ta&#x0364;rckt &#x017F;eyd in der gegenwa&#x0364;rti-<lb/>
gen Warheit. Dann ich achte es billich &#x017F;eyn/ &#x017F;o<lb/>
lang ich in die&#x017F;er Hu&#x0364;tten bin/ euch zu erwecken/ und<lb/>
zu erinnern. Und dann 7. die Schwachheit der<lb/>
Einfa&#x0364;ltigen/ welche nicht fu&#x0364;r&#x017F;etzlich zu a&#x0364;rgern/ und<lb/>
unru&#x0364;hig zu machen/ gleich&#x017F;am als weren &#x017F;ie bis-<lb/>
hero nicht recht unterwie&#x017F;en worden. Und das &#x017F;eyn<lb/>
die vornem&#x017F;te Ur&#x017F;achen/ um welcher willen/ die<lb/>
Ordnung/ und die&#x017F;e alte/ nutzliche/ und nohtwen-<lb/>
dige Gewonheit behalten wird. Sihe <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">D. Ioh. For-<lb/>
&#x017F;terum deca. 1. problem. Theolog. ex Decalogo,<lb/>
probl.</hi></hi> 9.</p>
        </div><lb/>
        <div n="2">
          <head><hi rendition="#b">Die <hi rendition="#aq"><hi rendition="#g">XIV.</hi></hi> Frag.<lb/>
Warum wird der Sontag <hi rendition="#aq">Læta-<lb/>
re,</hi> auch/ theils Orten/ der Todt-</hi><lb/>
Sontag genennet?</head><lb/>
          <p><hi rendition="#in">W</hi><hi rendition="#fr">Arum der erwehnte Sontag</hi><lb/>
genant werde <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">Lætare,</hi></hi> oder der Freuden-<lb/>
Sontag/ das wird dir/ ohne Zweifel/ wol<lb/>
vorhin bewu&#x017F;t &#x017F;eyn. Dann/ nachdem die Fa&#x017F;ten/<lb/>
als eine Vorbereitung gegen dem heiligen O&#x017F;ter-<lb/>
Fe&#x017F;t/ halb fu&#x0364;ru&#x0364;ber i&#x017F;t; So hebt &#x017F;ich die Chri&#x017F;tli-<lb/>
che Kirche an zu freuen/ auff den rechten O&#x017F;ter-<lb/>
Tro&#x017F;t/ und &#x017F;inget/ auff dem gemeldten Sontag/<lb/>
in ihrem Eingang/ aus dem 66. Capitel des Pro-<lb/>
<fw place="bottom" type="sig">D ij</fw><fw place="bottom" type="catch">pheten</fw><lb/></p>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[51/0079] Die XIV. Frag. Exempel S. Peters/ der/ in ſeiner andern Epiſtel/ Cap. 1. v. 12. 13. alſo redet: Darum will ichs nit laſſen/ euch allezeit ſolches zu erinnern/ wiewol ihrs wiſſet/ und geſtaͤrckt ſeyd in der gegenwaͤrti- gen Warheit. Dann ich achte es billich ſeyn/ ſo lang ich in dieſer Huͤtten bin/ euch zu erwecken/ und zu erinnern. Und dann 7. die Schwachheit der Einfaͤltigen/ welche nicht fuͤrſetzlich zu aͤrgern/ und unruͤhig zu machen/ gleichſam als weren ſie bis- hero nicht recht unterwieſen worden. Und das ſeyn die vornemſte Urſachen/ um welcher willen/ die Ordnung/ und dieſe alte/ nutzliche/ und nohtwen- dige Gewonheit behalten wird. Sihe D. Ioh. For- ſterum deca. 1. problem. Theolog. ex Decalogo, probl. 9. Die XIV. Frag. Warum wird der Sontag Læta- re, auch/ theils Orten/ der Todt- Sontag genennet? WArum der erwehnte Sontag genant werde Lætare, oder der Freuden- Sontag/ das wird dir/ ohne Zweifel/ wol vorhin bewuſt ſeyn. Dann/ nachdem die Faſten/ als eine Vorbereitung gegen dem heiligen Oſter- Feſt/ halb fuͤruͤber iſt; So hebt ſich die Chriſtli- che Kirche an zu freuen/ auff den rechten Oſter- Troſt/ und ſinget/ auff dem gemeldten Sontag/ in ihrem Eingang/ aus dem 66. Capitel des Pro- pheten D ij

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/zeiller_centuria02_1659
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/zeiller_centuria02_1659/79
Zitationshilfe: Zeiller, Martin: Centuria II. Variarvm Quæstionum. Bd. 2. Ulm, 1659, S. 51. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/zeiller_centuria02_1659/79>, abgerufen am 21.11.2024.