Zeiller, Martin: Centuria II. Variarvm Quæstionum. Bd. 2. Ulm, 1659.Die LXXXVIII. Frag. gehalten. Die Ursachen dessen sollen seyn 1. weilnder Kriegs-Helden Leiber grösten Theils starck/ und voller Adern/ und also gar Blutreich seyen/ welches/ samt den Geistern/ sie zum Venusspiel antreibe/ und die Geilheit in ihnen vermehre. 2. Dieweil die Kriegsleute gemeinlich gern trin- cken; der Wein aber/ nach des Aristophanis Aus- spruch/ der Veneris Milch seye. Ob nun diese Ur- sachen gültig seyn mögen/ davon wird das Ur- theil andern überlassen; sonderlich/ weilen man nicht allein des Scipionis Africani, sondern auch anderer hochberühmten Kriegs-Helden/ Exem- pel/ oder Beyspiel hat/ welche gar keusch gewesen seyn. Die LXXXIX. Frag. Hat man nicht gewisse Mittel der Geilheit ein Gebiß einzulegen? OBwoln fast einerley Bewe- lyhist[unleserliches Material - 1 Zeichen fehlt] C c
Die LXXXVIII. Frag. gehalten. Die Urſachen deſſen ſollen ſeyn 1. weilnder Kriegs-Helden Leiber groͤſten Theils ſtarck/ und voller Adern/ und alſo gar Blutreich ſeyen/ welches/ ſamt den Geiſtern/ ſie zum Venusſpiel antreibe/ und die Geilheit in ihnen vermehre. 2. Dieweil die Kriegsleute gemeinlich gern trin- cken; der Wein aber/ nach des Ariſtophanis Aus- ſpruch/ der Veneris Milch ſeye. Ob nun dieſe Ur- ſachen guͤltig ſeyn moͤgen/ davon wird das Ur- theil andern uͤberlaſſen; ſonderlich/ weilen man nicht allein des Scipionis Africani, ſondern auch anderer hochberuͤhmten Kriegs-Helden/ Exem- pel/ oder Beyſpiel hat/ welche gar keuſch geweſen ſeyn. Die LXXXIX. Frag. Hat man nicht gewiſſe Mittel der Geilheit ein Gebiß einzulegen? OBwoln faſt einerley Bewe- lyhiſt[unleserliches Material – 1 Zeichen fehlt] C c
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Die LXXXVIII. Frag.
gehalten. Die Urſachen deſſen ſollen ſeyn 1. weiln
der Kriegs-Helden Leiber groͤſten Theils ſtarck/
und voller Adern/ und alſo gar Blutreich ſeyen/
welches/ ſamt den Geiſtern/ ſie zum Venusſpiel
antreibe/ und die Geilheit in ihnen vermehre.
2. Dieweil die Kriegsleute gemeinlich gern trin-
cken; der Wein aber/ nach des Ariſtophanis Aus-
ſpruch/ der Veneris Milch ſeye. Ob nun dieſe Ur-
ſachen guͤltig ſeyn moͤgen/ davon wird das Ur-
theil andern uͤberlaſſen; ſonderlich/ weilen man
nicht allein des Scipionis Africani, ſondern auch
anderer hochberuͤhmten Kriegs-Helden/ Exem-
pel/ oder Beyſpiel hat/ welche gar keuſch geweſen
ſeyn.
Die LXXXIX. Frag.
Hat man nicht gewiſſe Mittel der
Geilheit ein Gebiß einzulegen?
OBwoln faſt einerley Bewe-
gung bey der Trunckenheit/ und der
unerlaubten Lieb/ dieweil ſie beyde
ſchaͤdlich/ den Leib ſchwaͤchen/ die Geheimnuſſen
offenbaren/ viel Kranckheiten/ Zanck/ Streit/ und
andere Ungelegenheiten/ ja den Todt ſelbſten/ ver-
urſachen: So ſcheinet doch/ daß die Liebe mehr
als der Wein/ wegen ihrer Hefftig- und Unge-
ſtuͤmmigkeit/ Gewalts habe; indeme ſie faſt den
gantzen Verſtand bindet/ und das Gemuͤt blind
machet; wie Ioſephus Quercetanus, in Diatet. po-
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Zitationshilfe: | Zeiller, Martin: Centuria II. Variarvm Quæstionum. Bd. 2. Ulm, 1659, S. 401. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/zeiller_centuria02_1659/429>, abgerufen am 03.03.2025. |