Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Wülfer, Daniel: Das vertheidigte Gottes-geschick/ und vernichtete Heyden-Glück. Nürnberg, 1656.

Bild:
<< vorherige Seite
Das Siebennde Cap[i]tel.
Erklärung.
Aurea dona ferunt ac plumbea. 2. Cap-
sulam utramvis
Elige. 3. Sic sortes experiere tuas.
Käiser Sigismundi Ge-
schicht-Rede: Als Er seinen
Diener/ eine von den Büchsen

erwählen/ hiesse.
WJr denken noch/ ja/ Diener/ deiner Worte/
als auf der Reis/ an einem Wasser dorte/
stallt' Unser Roß; du sagtest unbedacht:
Gleich wie sein Herr/ also diß Pferd es
macht:
Es lässet Wasser in das Wasser fliessen/
das es wol könd auf truckne Erde giessen:
Der Käiser auch gibt dem/ der schon gnug
hat;
Mir/ dem es noht/ erzeigt Er keine Gnad.
So sagtest du! Die Red Uns machte lachen.
Wir hoffen dich ein anders weiß zu machen.
Wir gönnen dir/ wie andern/ unsre Huld:
Daß dir nichts wird/ ist deines Glückes Schuld.
I. Du sihest hier zwo Büchsen vor dir stehen/
von gleicher Größ. Jn einer wirst du sehen
pur lauter Gold/ und in der andren Blen.
II. Nimm/ die du wilst: dir steht das Wählen frey.
Was
Das Sieben̄de Cap[i]tel.
Erklaͤrung.
Aurea dona ferunt ac plumbea. 2. Cap-
ſulam utramvis
Elige. 3. Sic ſortes experiêre tuas.
Kaͤiſer Sigismundi Ge-
ſchicht-Rede: Als Er ſeinen
Diener/ eine von den Buͤchſen

erwaͤhlen/ hieſſe.
WJr denken noch/ ja/ Diener/ deiner Worte/
als auf der Reis/ an einem Waſſer dorte/
ſtallt’ Unſer Roß; du ſagteſt unbedacht:
Gleich wie ſein Herꝛ/ alſo diß Pferd es
macht:
Es laͤſſet Waſſer in das Waſſer flieſſen/
das es wol koͤnd auf truckne Erde gieſſen:
Der Kaͤiſer auch gibt dem/ der ſchon gnug
hat;
Mir/ dem es noht/ erzeigt Er keine Gnad.
So ſagteſt du! Die Red Uns machte lachen.
Wir hoffen dich ein anders weiß zu machen.
Wir goͤnnen dir/ wie andern/ unſre Huld:
Daß dir nichts wird/ iſt deines Gluͤckes Schuld.
I. Du ſiheſt hier zwo Büchſen vor dir ſtehen/
von gleicher Groͤß. Jn einer wirſt du ſehen
pur lauter Gold/ und in der andren Blen.
II. Nimm/ die du wilſt: dir ſteht das Waͤhlen frey.
Was
<TEI>
  <text>
    <body>
      <pb facs="#f0231" n="161"/>
      <fw place="top" type="header"> <hi rendition="#b">Das Sieben&#x0304;de Cap<supplied>i</supplied>tel.</hi> </fw><lb/>
      <div n="1">
        <head> <hi rendition="#fr">Erkla&#x0364;rung.</hi><lb/> <hi rendition="#aq"> <hi rendition="#i">Aurea dona ferunt ac plumbea. 2. Cap-<lb/>
&#x017F;ulam utramvis<lb/>
Elige. 3. Sic &#x017F;ortes experiêre tuas.</hi> </hi> </head><lb/>
        <head><hi rendition="#fr">Ka&#x0364;i&#x017F;er</hi><hi rendition="#aq"><hi rendition="#g"><hi rendition="#k">Sigismundi</hi></hi></hi><hi rendition="#fr">Ge-<lb/>
&#x017F;chicht-Rede: Als Er &#x017F;einen<lb/>
Diener/ eine von den Bu&#x0364;ch&#x017F;en</hi><lb/>
erwa&#x0364;hlen/ hie&#x017F;&#x017F;e.</head><lb/>
        <lg type="poem">
          <l><hi rendition="#in">W</hi>Jr denken noch/ ja/ Diener/ deiner Worte/</l><lb/>
          <l>als auf der Reis/ an einem Wa&#x017F;&#x017F;er dorte/</l><lb/>
          <l>&#x017F;tallt&#x2019; Un&#x017F;er Roß; du &#x017F;agte&#x017F;t unbedacht:</l><lb/>
          <l>Gleich wie &#x017F;ein Her&#xA75B;/ al&#x017F;o diß Pferd es</l><lb/>
          <l> <hi rendition="#et">macht:</hi> </l><lb/>
          <l>Es la&#x0364;&#x017F;&#x017F;et Wa&#x017F;&#x017F;er in das Wa&#x017F;&#x017F;er flie&#x017F;&#x017F;en/</l><lb/>
          <l>das es wol ko&#x0364;nd auf truckne Erde gie&#x017F;&#x017F;en:</l><lb/>
          <l>Der Ka&#x0364;i&#x017F;er auch gibt dem/ der &#x017F;chon gnug</l><lb/>
          <l> <hi rendition="#et">hat;</hi> </l><lb/>
          <l>Mir/ dem es noht/ erzeigt Er keine Gnad.</l><lb/>
          <l>So &#x017F;agte&#x017F;t du! Die Red Uns machte lachen.</l><lb/>
          <l>Wir hoffen dich ein anders weiß zu machen.</l><lb/>
          <l>Wir go&#x0364;nnen dir/ wie andern/ un&#x017F;re Huld:</l><lb/>
          <l>Daß dir nichts wird/ i&#x017F;t deines Glu&#x0364;ckes Schuld.</l><lb/>
          <l><hi rendition="#aq">I.</hi> Du &#x017F;ihe&#x017F;t hier zwo Büch&#x017F;en vor dir &#x017F;tehen/</l><lb/>
          <l>von gleicher Gro&#x0364;ß. Jn einer wir&#x017F;t du &#x017F;ehen</l><lb/>
          <l>pur lauter Gold/ und in der andren Blen.</l><lb/>
          <l><hi rendition="#aq">II.</hi> Nimm/ die du wil&#x017F;t: dir &#x017F;teht das Wa&#x0364;hlen frey.</l><lb/>
          <fw place="bottom" type="catch">Was</fw><lb/>
        </lg>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[161/0231] Das Sieben̄de Capitel. Erklaͤrung. Aurea dona ferunt ac plumbea. 2. Cap- ſulam utramvis Elige. 3. Sic ſortes experiêre tuas. Kaͤiſer Sigismundi Ge- ſchicht-Rede: Als Er ſeinen Diener/ eine von den Buͤchſen erwaͤhlen/ hieſſe. WJr denken noch/ ja/ Diener/ deiner Worte/ als auf der Reis/ an einem Waſſer dorte/ ſtallt’ Unſer Roß; du ſagteſt unbedacht: Gleich wie ſein Herꝛ/ alſo diß Pferd es macht: Es laͤſſet Waſſer in das Waſſer flieſſen/ das es wol koͤnd auf truckne Erde gieſſen: Der Kaͤiſer auch gibt dem/ der ſchon gnug hat; Mir/ dem es noht/ erzeigt Er keine Gnad. So ſagteſt du! Die Red Uns machte lachen. Wir hoffen dich ein anders weiß zu machen. Wir goͤnnen dir/ wie andern/ unſre Huld: Daß dir nichts wird/ iſt deines Gluͤckes Schuld. I. Du ſiheſt hier zwo Büchſen vor dir ſtehen/ von gleicher Groͤß. Jn einer wirſt du ſehen pur lauter Gold/ und in der andren Blen. II. Nimm/ die du wilſt: dir ſteht das Waͤhlen frey. Was

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/wuelffer_gottesgeschick_1656
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/wuelffer_gottesgeschick_1656/231
Zitationshilfe: Wülfer, Daniel: Das vertheidigte Gottes-geschick/ und vernichtete Heyden-Glück. Nürnberg, 1656, S. 161. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/wuelffer_gottesgeschick_1656/231>, abgerufen am 30.12.2024.