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Wrangel, Carl Gustav: Das Luxus-Fuhrwerk. Stuttgart, 1898.

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Die zweispännigen Luxus-Equipagen.
sein, hatten wir es übernommen, vier sehr mittelmässige Pferde
zwei Tage nacheinander zu einem kleinen Renn-Meeting zu
fahren. Der Weg führte über gebirgiges Terrain. Am ersten
Tage gingen die Pferde auf ausdrücklichen Wunsch ihres Be-
sitzers ohne Aufsatzzügel. Es war eine traurige Fahrt. Berg-
auf konnten die Gäule den Break kaum im Schritt von der
Stelle bringen und als wir endlich den Stall erreichten, schienen
sie völlig ausgepumpt zu sein. Dies veranlasste uns, ihnen
[Abbildung] Fig. 54.

Omnibus.

am folgenden Tage Aufsatzzügel aufzulegen, und siehe da, nun
trabten sie ganz lustig die Anhöhe hinan, ohne dabei ausser
Atem und Kraft zu kommen. Das hatte der Aufsatzzügel be-
wirkt. Dank demselben blieben sie im Gleichgewicht, was sie
wiederum in Stand setzte, ihre Muskeln und hinteren Extremi-
täten zweckentsprechend zu gebrauchen.

Wie straff die Aufsatzzügel geschnallt werden sollen, hängt
natürlich von dem Zweck ab, den wir mit denselben verfolgen.
Als Vorbeugungsmittel gegen das Abstreifen des Kopfgestelles
können sie ziemlich lang gelassen werden; sollen sie aber dem

Die zweispännigen Luxus-Equipagen.
sein, hatten wir es übernommen, vier sehr mittelmässige Pferde
zwei Tage nacheinander zu einem kleinen Renn-Meeting zu
fahren. Der Weg führte über gebirgiges Terrain. Am ersten
Tage gingen die Pferde auf ausdrücklichen Wunsch ihres Be-
sitzers ohne Aufsatzzügel. Es war eine traurige Fahrt. Berg-
auf konnten die Gäule den Break kaum im Schritt von der
Stelle bringen und als wir endlich den Stall erreichten, schienen
sie völlig ausgepumpt zu sein. Dies veranlasste uns, ihnen
[Abbildung] Fig. 54.

Omnibus.

am folgenden Tage Aufsatzzügel aufzulegen, und siehe da, nun
trabten sie ganz lustig die Anhöhe hinan, ohne dabei ausser
Atem und Kraft zu kommen. Das hatte der Aufsatzzügel be-
wirkt. Dank demselben blieben sie im Gleichgewicht, was sie
wiederum in Stand setzte, ihre Muskeln und hinteren Extremi-
täten zweckentsprechend zu gebrauchen.

Wie straff die Aufsatzzügel geschnallt werden sollen, hängt
natürlich von dem Zweck ab, den wir mit denselben verfolgen.
Als Vorbeugungsmittel gegen das Abstreifen des Kopfgestelles
können sie ziemlich lang gelassen werden; sollen sie aber dem

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[88/0102] Die zweispännigen Luxus-Equipagen. sein, hatten wir es übernommen, vier sehr mittelmässige Pferde zwei Tage nacheinander zu einem kleinen Renn-Meeting zu fahren. Der Weg führte über gebirgiges Terrain. Am ersten Tage gingen die Pferde auf ausdrücklichen Wunsch ihres Be- sitzers ohne Aufsatzzügel. Es war eine traurige Fahrt. Berg- auf konnten die Gäule den Break kaum im Schritt von der Stelle bringen und als wir endlich den Stall erreichten, schienen sie völlig ausgepumpt zu sein. Dies veranlasste uns, ihnen [Abbildung Fig. 54. Omnibus.] am folgenden Tage Aufsatzzügel aufzulegen, und siehe da, nun trabten sie ganz lustig die Anhöhe hinan, ohne dabei ausser Atem und Kraft zu kommen. Das hatte der Aufsatzzügel be- wirkt. Dank demselben blieben sie im Gleichgewicht, was sie wiederum in Stand setzte, ihre Muskeln und hinteren Extremi- täten zweckentsprechend zu gebrauchen. Wie straff die Aufsatzzügel geschnallt werden sollen, hängt natürlich von dem Zweck ab, den wir mit denselben verfolgen. Als Vorbeugungsmittel gegen das Abstreifen des Kopfgestelles können sie ziemlich lang gelassen werden; sollen sie aber dem

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Zitationshilfe: Wrangel, Carl Gustav: Das Luxus-Fuhrwerk. Stuttgart, 1898, S. 88. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/wrangel_luxusfuhrwerk_1898/102>, abgerufen am 26.04.2024.