Wrangel, Carl Gustav: Das Luxus-Fuhrwerk. Stuttgart, 1898.Das Tandem. Wer den Vorgängen auf dem Gebiete des Fahrsports Ein grosser Vorzug der Tandemanspannung liegt darin, dass Das Tandem. Wer den Vorgängen auf dem Gebiete des Fahrsports Ein grosser Vorzug der Tandemanspannung liegt darin, dass <TEI> <text> <body> <pb facs="#f0132" n="[118]"/> <div n="1"> <head> <hi rendition="#b"><hi rendition="#g">Das Tandem</hi>.</hi> </head><lb/> <p><hi rendition="#in">W</hi>er den Vorgängen auf dem Gebiete des Fahrsports<lb/> einige Aufmerksamkeit gewidmet, wird sicher die Beobachtung<lb/> gemacht haben, dass man mit jedem Jahre eine grössere Anzahl<lb/> von Tandem-Equipagen zu sehen bekommt. Dem Fachmann<lb/> kann dies nur recht sein, denn keine Anspannung gewährt einen<lb/> so flotten, echt sportmässigen Anblick, wie ein korrekt zusammen-<lb/> gestelltes und nach allen Regeln der Kunst gefahrenes Tandem.<lb/> „Es liegt Musik darin,“ würde der Berliner sagen. Man möchte<lb/> daher wohl wünschen, dass diese Musik etwas leichter zu er-<lb/> lernen wäre. Doch wie nahe liegen da die zu greulichen Disso-<lb/> nanzen führenden Fehlgriffe! Mit dem blossen zwei Pferde vor<lb/> einander Spannen und nun los, ist es somit nicht abgethan.<lb/> Die Sache will gründlich studiert und geübt werden. Wem<lb/> dies zu langweilig erscheint, der lasse lieber seine Finger davon.<lb/> Könnte es ihm doch sonst sehr leicht passieren, die Wahrheit<lb/> des Bibelwortes: „Wer sich in Gefahr begiebt, der kommt<lb/> darin um“, an seiner eigenen werten Person zu erfahren. Im<lb/> besten Falle würde es ihm ergehen, wie jenem Tandemfahrer,<lb/> der auf die Frage seines Freundes, welche Richtung er einzu-<lb/> schlagen gedenke, kleinlaut erwiderte: „Lieber Alter, das lässt<lb/> sich erst entscheiden, wenn wir aus dem Hofe heraus sind und<lb/> gesehen haben, wohin das Vorderpferd will.“</p><lb/> <p>Ein grosser Vorzug der Tandemanspannung liegt darin, dass<lb/> sie gestattet, zwei Pferde, die wegen eines merkbaren Unter-<lb/></p> </div> </body> </text> </TEI> [[118]/0132]
Das Tandem.
Wer den Vorgängen auf dem Gebiete des Fahrsports
einige Aufmerksamkeit gewidmet, wird sicher die Beobachtung
gemacht haben, dass man mit jedem Jahre eine grössere Anzahl
von Tandem-Equipagen zu sehen bekommt. Dem Fachmann
kann dies nur recht sein, denn keine Anspannung gewährt einen
so flotten, echt sportmässigen Anblick, wie ein korrekt zusammen-
gestelltes und nach allen Regeln der Kunst gefahrenes Tandem.
„Es liegt Musik darin,“ würde der Berliner sagen. Man möchte
daher wohl wünschen, dass diese Musik etwas leichter zu er-
lernen wäre. Doch wie nahe liegen da die zu greulichen Disso-
nanzen führenden Fehlgriffe! Mit dem blossen zwei Pferde vor
einander Spannen und nun los, ist es somit nicht abgethan.
Die Sache will gründlich studiert und geübt werden. Wem
dies zu langweilig erscheint, der lasse lieber seine Finger davon.
Könnte es ihm doch sonst sehr leicht passieren, die Wahrheit
des Bibelwortes: „Wer sich in Gefahr begiebt, der kommt
darin um“, an seiner eigenen werten Person zu erfahren. Im
besten Falle würde es ihm ergehen, wie jenem Tandemfahrer,
der auf die Frage seines Freundes, welche Richtung er einzu-
schlagen gedenke, kleinlaut erwiderte: „Lieber Alter, das lässt
sich erst entscheiden, wenn wir aus dem Hofe heraus sind und
gesehen haben, wohin das Vorderpferd will.“
Ein grosser Vorzug der Tandemanspannung liegt darin, dass
sie gestattet, zwei Pferde, die wegen eines merkbaren Unter-
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