uncörperliche Sache dem Eigenthum unter- worfen werden kann (§. 206.); so ist, wenn Städte und Länder eingenommen sind, die Herrschaft zugleich mit ein- genommen, wer folglich darinn woh- net, der wird ein Unterthan des Ero- berers (§. 996.), und höret auf ein Feind zu seyn (§. 1184.); und derowegen stehet das nicht mehr gegen solche Personen frey, was wider einen Feind erlaubt war, sondern das bleibt nur erlaubt, was kraft des Rechts der Herrschaft gegen die Unterthanen erlaubt ist. Ue- brigens da die Herrschaft das Eigenthum des Volckes (§. 1130.), und das vorzügliche Ei- genthum, wie auch die vorzügliche Gewalt mit in sich begreift (§. 1065.); so wird, wenn Städte und Länder eingenom- men sind, auch das Eigenthum des Volcks zuwege gebracht, oder was zum Eigenthum eines Volckes in den- selben gehöret, nebst dem vorzüglichen Eigenthum und der vorzüglichen Ge- walt.
§. 1205.
Da die Herrschaft ursprünglich eine demWas man vor eine Herr- schaft über die überwun- denen er- halte. Volcke eigenthümliche Sache ist (§. 979.), so ist sie an sich betrachtet eine solche, wie sie bey dem Volcke ist. Wenn man derowegen durch eine kriegerische Eroberung sich die Herrschaft zuwege bringt, so wird eine solche zuwege gebracht über die
über-
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Von dem Rechte der Voͤlcker im Kriege.
uncoͤrperliche Sache dem Eigenthum unter- worfen werden kann (§. 206.); ſo iſt, wenn Staͤdte und Laͤnder eingenommen ſind, die Herrſchaft zugleich mit ein- genommen, wer folglich darinn woh- net, der wird ein Unterthan des Ero- berers (§. 996.), und hoͤret auf ein Feind zu ſeyn (§. 1184.); und derowegen ſtehet das nicht mehr gegen ſolche Perſonen frey, was wider einen Feind erlaubt war, ſondern das bleibt nur erlaubt, was kraft des Rechts der Herrſchaft gegen die Unterthanen erlaubt iſt. Ue- brigens da die Herrſchaft das Eigenthum des Volckes (§. 1130.), und das vorzuͤgliche Ei- genthum, wie auch die vorzuͤgliche Gewalt mit in ſich begreift (§. 1065.); ſo wird, wenn Staͤdte und Laͤnder eingenom- men ſind, auch das Eigenthum des Volcks zuwege gebracht, oder was zum Eigenthum eines Volckes in den- ſelben gehoͤret, nebſt dem vorzuͤglichen Eigenthum und der vorzuͤglichen Ge- walt.
§. 1205.
Da die Herrſchaft urſpruͤnglich eine demWas man vor eine Herꝛ- ſchaft uͤber die uͤbeꝛwun- denen er- halte. Volcke eigenthuͤmliche Sache iſt (§. 979.), ſo iſt ſie an ſich betrachtet eine ſolche, wie ſie bey dem Volcke iſt. Wenn man derowegen durch eine kriegeriſche Eroberung ſich die Herrſchaft zuwege bringt, ſo wird eine ſolche zuwege gebracht uͤber die
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Von dem Rechte der Voͤlcker im Kriege.
uncoͤrperliche Sache dem Eigenthum unter-
worfen werden kann (§. 206.); ſo iſt, wenn
Staͤdte und Laͤnder eingenommen
ſind, die Herrſchaft zugleich mit ein-
genommen, wer folglich darinn woh-
net, der wird ein Unterthan des Ero-
berers (§. 996.), und hoͤret auf ein Feind
zu ſeyn (§. 1184.); und derowegen ſtehet
das nicht mehr gegen ſolche Perſonen
frey, was wider einen Feind erlaubt
war, ſondern das bleibt nur erlaubt,
was kraft des Rechts der Herrſchaft
gegen die Unterthanen erlaubt iſt. Ue-
brigens da die Herrſchaft das Eigenthum des
Volckes (§. 1130.), und das vorzuͤgliche Ei-
genthum, wie auch die vorzuͤgliche Gewalt
mit in ſich begreift (§. 1065.); ſo wird,
wenn Staͤdte und Laͤnder eingenom-
men ſind, auch das Eigenthum des
Volcks zuwege gebracht, oder was
zum Eigenthum eines Volckes in den-
ſelben gehoͤret, nebſt dem vorzuͤglichen
Eigenthum und der vorzuͤglichen Ge-
walt.
§. 1205.
Da die Herrſchaft urſpruͤnglich eine dem
Volcke eigenthuͤmliche Sache iſt (§. 979.), ſo
iſt ſie an ſich betrachtet eine ſolche, wie ſie bey
dem Volcke iſt. Wenn man derowegen
durch eine kriegeriſche Eroberung ſich
die Herrſchaft zuwege bringt, ſo wird
eine ſolche zuwege gebracht uͤber die
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man vor
eine Herꝛ-
ſchaft
uͤber die
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denen er-
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Wolff, Christian von: Grundsätze des Natur- und Völckerrechts. Halle (Saale), 1754, S. 885. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/wolff_voelckerrecht_1754/921>, abgerufen am 21.11.2024.
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