hat, zu demjenigen, woran dem andern gelegen ist, verbunden (§. 415.), folg- lich haften dafür alle Güter des Ver- tragstifters (§. 705.), ja auch selbst die Freyheit desselben (§. 950.), daß er näm- lich, wenn aus seinen Güthern nicht Genüge geleistet werden kann, er selbst in die Scla- verey versetzet werde. Wenn aber derjeni- ge, so den Vertrag ohne Vollmacht errichtet, demjenigen, mit dem er den Vertrag eingegangen, nur etwas ge- wisses zu leisten zugesagt hat, so ist er auch in dem Fall, da die höchste Ge- walt zu seinen Vertrag die Einwilli- gung nicht geben will, zu mehrern nicht verpflichtet (§. 317.).
Das sechste Hauptstück.
Von der Art die Streitigkeiten der Völcker beyzulegen.
§. 1157.
Von den Streitig- keiten u. den Be- schwerden der Völ- cker.
Die Streitigkeiten der Völcker und der Regenten des Staats sind Mißhelligkeiten, welche sie über ih- nen zustehende Rechte, oder ihnen zugefügtes Unrecht haben. Beschwerden(gravami- na) aber sind Klagen, so sie über ein offenba- res, von einem andern Volck, oder Regen- ten eines Staats entzogenes Recht, oder über ein iedes ihnen bereits angethanes, oder be-
vorste-
IV.Theil 6. Hauptſtuͤck. Von der Art
hat, zu demjenigen, woran dem andern gelegen iſt, verbunden (§. 415.), folg- lich haften dafuͤr alle Guͤter des Ver- tragſtifters (§. 705.), ja auch ſelbſt die Freyheit deſſelben (§. 950.), daß er naͤm- lich, wenn aus ſeinen Guͤthern nicht Genuͤge geleiſtet werden kann, er ſelbſt in die Scla- verey verſetzet werde. Wenn aber derjeni- ge, ſo den Vertrag ohne Vollmacht errichtet, demjenigen, mit dem er den Vertrag eingegangen, nur etwas ge- wiſſes zu leiſten zugeſagt hat, ſo iſt er auch in dem Fall, da die hoͤchſte Ge- walt zu ſeinen Vertrag die Einwilli- gung nicht geben will, zu mehrern nicht verpflichtet (§. 317.).
Das ſechſte Hauptſtuͤck.
Von der Art die Streitigkeiten der Voͤlcker beyzulegen.
§. 1157.
Von den Streitig- keiten u. den Be- ſchweꝛden der Voͤl- cker.
Die Streitigkeiten der Voͤlcker und der Regenten des Staats ſind Mißhelligkeiten, welche ſie uͤber ih- nen zuſtehende Rechte, oder ihnen zugefuͤgtes Unrecht haben. Beſchwerden(gravami- na) aber ſind Klagen, ſo ſie uͤber ein offenba- res, von einem andern Volck, oder Regen- ten eines Staats entzogenes Recht, oder uͤber ein iedes ihnen bereits angethanes, oder be-
vorſte-
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IV. Theil 6. Hauptſtuͤck. Von der Art
hat, zu demjenigen, woran dem andern
gelegen iſt, verbunden (§. 415.), folg-
lich haften dafuͤr alle Guͤter des Ver-
tragſtifters (§. 705.), ja auch ſelbſt die
Freyheit deſſelben (§. 950.), daß er naͤm-
lich, wenn aus ſeinen Guͤthern nicht Genuͤge
geleiſtet werden kann, er ſelbſt in die Scla-
verey verſetzet werde. Wenn aber derjeni-
ge, ſo den Vertrag ohne Vollmacht
errichtet, demjenigen, mit dem er den
Vertrag eingegangen, nur etwas ge-
wiſſes zu leiſten zugeſagt hat, ſo iſt er
auch in dem Fall, da die hoͤchſte Ge-
walt zu ſeinen Vertrag die Einwilli-
gung nicht geben will, zu mehrern
nicht verpflichtet (§. 317.).
Das ſechſte Hauptſtuͤck.
Von der Art die Streitigkeiten
der Voͤlcker beyzulegen.
§. 1157.
Die Streitigkeiten der Voͤlcker und
der Regenten des Staats ſind
Mißhelligkeiten, welche ſie uͤber ih-
nen zuſtehende Rechte, oder ihnen zugefuͤgtes
Unrecht haben. Beſchwerden (gravami-
na) aber ſind Klagen, ſo ſie uͤber ein offenba-
res, von einem andern Volck, oder Regen-
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Wolff, Christian von: Grundsätze des Natur- und Völckerrechts. Halle (Saale), 1754, S. 846. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/wolff_voelckerrecht_1754/882>, abgerufen am 21.11.2024.
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