so klein ist, daß sie täglich zusammen kom- men, oder gar bald zusammen berufen wer- den können.
§. 1002.
Von dem Recht ei- nes Mo- narchen und dem äsymne- tischen Reiche.
Weil der Monarch eine völlige, uneinge- schränckte und höchste Herrschaft hat (§. 990.); so kann er nach eigenem Gefallen über alle öffentliche Geschäfte verfügen (§. 983.), und man ist schuldig sich nach seinen Entschliessungen zu achten (§. 981.). Da aber das Recht eines Monar- chen nicht von der Zeit abhanget, sondern es auch gantz wohl angehet, daß man eine völ- lige, uneingeschränckte und höchste Herrschaft nur auf einige Zeit haben köune; so kann auch derjenige, welcher einen Staat nur auf einige Zeit regieret, ein Mo- narche seyn. Wenn man nun das ein äsymnetisches Reich(regnum aesymneti- cum) nennet, wenn man jemanden die Herr- schaft nur auf eine gewisse Zeit überträgt; so kann die Monarchie auch ein äsym- netisches Reich seyn, ob sie es gleich nicht nothwendig ist. Jm übrigen kommt einem Monarchen die despoti- sche Herrschaft nicht zu, als welche von derjenigen, welche ursprünglich bey dem Vol- cke ist, und auf einen Monarchen übertragen wird (§. 991.), sich allerdings unterscheidet (§. 997.).
§. 1003.
Vom la- conischen
Ein laconisches Reich(regnum laco-
nicum)
III. Theil 2. Abth. 2. Hauptſtuͤck.
ſo klein iſt, daß ſie taͤglich zuſammen kom- men, oder gar bald zuſammen berufen wer- den koͤnnen.
§. 1002.
Von dem Recht ei- nes Mo- narchen und dem aͤſymne- tiſchen Reiche.
Weil der Monarch eine voͤllige, uneinge- ſchraͤnckte und hoͤchſte Herrſchaft hat (§. 990.); ſo kann er nach eigenem Gefallen uͤber alle oͤffentliche Geſchaͤfte verfuͤgen (§. 983.), und man iſt ſchuldig ſich nach ſeinen Entſchlieſſungen zu achten (§. 981.). Da aber das Recht eines Monar- chen nicht von der Zeit abhanget, ſondern es auch gantz wohl angehet, daß man eine voͤl- lige, uneingeſchraͤnckte und hoͤchſte Herrſchaft nur auf einige Zeit haben koͤune; ſo kann auch derjenige, welcher einen Staat nur auf einige Zeit regieret, ein Mo- narche ſeyn. Wenn man nun das ein aͤſymnetiſches Reich(regnum æſymneti- cum) nennet, wenn man jemanden die Herr- ſchaft nur auf eine gewiſſe Zeit uͤbertraͤgt; ſo kann die Monarchie auch ein aͤſym- netiſches Reich ſeyn, ob ſie es gleich nicht nothwendig iſt. Jm uͤbrigen kommt einem Monarchen die deſpoti- ſche Herrſchaft nicht zu, als welche von derjenigen, welche urſpruͤnglich bey dem Vol- cke iſt, und auf einen Monarchen uͤbertragen wird (§. 991.), ſich allerdings unterſcheidet (§. 997.).
§. 1003.
Vom la- coniſchen
Ein laconiſches Reich(regnum laco-
nicum)
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III. Theil 2. Abth. 2. Hauptſtuͤck.
ſo klein iſt, daß ſie taͤglich zuſammen kom-
men, oder gar bald zuſammen berufen wer-
den koͤnnen.
§. 1002.
Weil der Monarch eine voͤllige, uneinge-
ſchraͤnckte und hoͤchſte Herrſchaft hat (§. 990.);
ſo kann er nach eigenem Gefallen uͤber
alle oͤffentliche Geſchaͤfte verfuͤgen (§.
983.), und man iſt ſchuldig ſich nach
ſeinen Entſchlieſſungen zu achten (§.
981.). Da aber das Recht eines Monar-
chen nicht von der Zeit abhanget, ſondern es
auch gantz wohl angehet, daß man eine voͤl-
lige, uneingeſchraͤnckte und hoͤchſte Herrſchaft
nur auf einige Zeit haben koͤune; ſo kann
auch derjenige, welcher einen Staat
nur auf einige Zeit regieret, ein Mo-
narche ſeyn. Wenn man nun das ein
aͤſymnetiſches Reich (regnum æſymneti-
cum) nennet, wenn man jemanden die Herr-
ſchaft nur auf eine gewiſſe Zeit uͤbertraͤgt;
ſo kann die Monarchie auch ein aͤſym-
netiſches Reich ſeyn, ob ſie es gleich
nicht nothwendig iſt. Jm uͤbrigen
kommt einem Monarchen die deſpoti-
ſche Herrſchaft nicht zu, als welche von
derjenigen, welche urſpruͤnglich bey dem Vol-
cke iſt, und auf einen Monarchen uͤbertragen
wird (§. 991.), ſich allerdings unterſcheidet
(§. 997.).
§. 1003.
Ein laconiſches Reich (regnum laco-
nicum)
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Wolff, Christian von: Grundsätze des Natur- und Völckerrechts. Halle (Saale), 1754, S. 718. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/wolff_voelckerrecht_1754/754>, abgerufen am 21.11.2024.
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