folglich kann er ihn auch einem andern, der für ihn bezahlt, oder für einen ge- wissen Preiß in die Knechtschaft über- geben (§. 338. 342.). Man nennt aber eine gezwungene Knechtschaft, in die einer wider seinen Willen sich begeben muß.
§. 951.
Von dem Rechte des Herrn über den Knecht.
Da der Knecht dem Herrn Arbeit und Dienste zu leisten schuldig ist (§. 947.); so hat der Herr kein Recht über ihn, als in Ansehung der Arbeit und der Dien- ste; folglich hat er auch das Recht ihn zu der Arbeit und den Diensten zu ver- binden, und wenn er nicht gutwillig thun will, was er soll, oder sich darin- nen nachläßig erzeiget, ihn zu strafen, und also mit Drohungen und Schlä- gen dazu anzuhalten (§. 35. 93.).
§. 952.
Von den Liebes- diensten, die ei- ner dem Knechte schuldig ist.
Da der Knecht nicht aufhört ein Mensch zu seyn; so muß der Herr den Knecht auch lieben und ihm die übrigen Lie- besdienste leisten, welche ein Mensch dem andern schuldig ist (§. 38. 133.); folglich nicht erlauben, daß er den La- stern ergeben ist, sondern davor sor- gen, daß er sich der Tugend befleißi- ge (§. 139.); und er hat auch das Recht dem Knechte zu befehlen, was mit dem Gesetze der Natur übereinkommt, und zu verbieten, was demselben zuwider ist (§. 951.).
§. 953.
III. Th. 1. A. 6. H. Von der Knechtſchaft
folglich kann er ihn auch einem andern, der fuͤr ihn bezahlt, oder fuͤr einen ge- wiſſen Preiß in die Knechtſchaft uͤber- geben (§. 338. 342.). Man nennt aber eine gezwungene Knechtſchaft, in die einer wider ſeinen Willen ſich begeben muß.
§. 951.
Von dem Rechte des Herꝛn uͤber den Knecht.
Da der Knecht dem Herrn Arbeit und Dienſte zu leiſten ſchuldig iſt (§. 947.); ſo hat der Herr kein Recht uͤber ihn, als in Anſehung der Arbeit und der Dien- ſte; folglich hat er auch das Recht ihn zu der Arbeit und den Dienſten zu ver- binden, und wenn er nicht gutwillig thun will, was er ſoll, oder ſich darin- nen nachlaͤßig erzeiget, ihn zu ſtrafen, und alſo mit Drohungen und Schlaͤ- gen dazu anzuhalten (§. 35. 93.).
§. 952.
Von den Liebes- dienſten, die ei- ner dem Knechte ſchuldig iſt.
Da der Knecht nicht aufhoͤrt ein Menſch zu ſeyn; ſo muß der Herr den Knecht auch lieben und ihm die uͤbrigen Lie- besdienſte leiſten, welche ein Menſch dem andern ſchuldig iſt (§. 38. 133.); folglich nicht erlauben, daß er den La- ſtern ergeben iſt, ſondern davor ſor- gen, daß er ſich der Tugend befleißi- ge (§. 139.); und er hat auch das Recht dem Knechte zu befehlen, was mit dem Geſetze der Natur uͤbereinkommt, und zu verbieten, was demſelben zuwider iſt (§. 951.).
§. 953.
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III. Th. 1. A. 6. H. Von der Knechtſchaft
folglich kann er ihn auch einem andern,
der fuͤr ihn bezahlt, oder fuͤr einen ge-
wiſſen Preiß in die Knechtſchaft uͤber-
geben (§. 338. 342.). Man nennt aber
eine gezwungene Knechtſchaft, in die
einer wider ſeinen Willen ſich begeben muß.
§. 951.
Da der Knecht dem Herrn Arbeit und
Dienſte zu leiſten ſchuldig iſt (§. 947.); ſo
hat der Herr kein Recht uͤber ihn, als
in Anſehung der Arbeit und der Dien-
ſte; folglich hat er auch das Recht ihn
zu der Arbeit und den Dienſten zu ver-
binden, und wenn er nicht gutwillig
thun will, was er ſoll, oder ſich darin-
nen nachlaͤßig erzeiget, ihn zu ſtrafen,
und alſo mit Drohungen und Schlaͤ-
gen dazu anzuhalten (§. 35. 93.).
§. 952.
Da der Knecht nicht aufhoͤrt ein Menſch
zu ſeyn; ſo muß der Herr den Knecht
auch lieben und ihm die uͤbrigen Lie-
besdienſte leiſten, welche ein Menſch
dem andern ſchuldig iſt (§. 38. 133.);
folglich nicht erlauben, daß er den La-
ſtern ergeben iſt, ſondern davor ſor-
gen, daß er ſich der Tugend befleißi-
ge (§. 139.); und er hat auch das Recht
dem Knechte zu befehlen, was mit dem
Geſetze der Natur uͤbereinkommt, und
zu verbieten, was demſelben zuwider
iſt (§. 951.).
§. 953.
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Wolff, Christian von: Grundsätze des Natur- und Völckerrechts. Halle (Saale), 1754, S. 686. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/wolff_voelckerrecht_1754/722>, abgerufen am 30.12.2024.
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