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Wolff, Christian von: Grundsätze des Natur- und Völckerrechts. Halle (Saale), 1754.

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dem Rechte und Gesetze etc.
es uns ein Recht giebt, auch die übri-
gen den Gebrauch dieses Rechts nicht
zu verhindern,
und daher erwächst uns
das Recht nicht zu leiden, daß wir ver-
hindert werden;
folglich dem zu wie-
derstehen, der sich bemühet uns zu hin-
dern.
Es ist also klar, daß die Erlaubniß,
nach der Erklärung eines Gesetzes überhaupt,
ein Gesetz genennet werde (§. 39. 47.).

§. 51.

Ein Geboth ist zugleich ein Ver-Ein Ge-
both ist
ein Ver-
both des
Gegen-
theils.

both des Gegentheils. Denn weil die Ver-
bindlichkeit in der moralischen Nothwendigkeit
zu handeln bestehet (§. 37.), die natürliche
Verbindlichkeit aber gantz unveränderlich ist
(§. 38.); so verbindet eben zugleich das Gesetz
der Natur das Gegentheil zu unterlassen,
iudem es uns etwas zu thun verbindet.

§. 52.

Das Gesetz der Natur verbinderDie Ver-
bindlich-
keit recht
zu han-
deln.
Was
richtig
ist.

uns, uns vollkommener zu machen (§. 43.),
folglich auch einen übereinstimmenden
Gebrauch aller Kräffte bey den Hand-
lungen zu erhalten
(§. 9.). Da nun die
Richtigkeit der Handlungen von dem überein-
stimmenden Gebrauch aller Kräfte abhängt (§.
16.); so verbindet es uns recht zu han-
deln. Und recht
(rectum) ist dasjenige, in
welchem von Seiten keiner Kraft etwas mehr
erfordert werden kann.

§. 53.

Weil bey einer richtigen Handlung, von Sei-Was zur
Richtig-

ten
Nat. u. Völckerrecht. C

dem Rechte und Geſetze ꝛc.
es uns ein Recht giebt, auch die uͤbri-
gen den Gebrauch dieſes Rechts nicht
zu verhindern,
und daher erwaͤchſt uns
das Recht nicht zu leiden, daß wir ver-
hindert werden;
folglich dem zu wie-
derſtehen, der ſich bemuͤhet uns zu hin-
dern.
Es iſt alſo klar, daß die Erlaubniß,
nach der Erklaͤrung eines Geſetzes uͤberhaupt,
ein Geſetz genennet werde (§. 39. 47.).

§. 51.

Ein Geboth iſt zugleich ein Ver-Ein Ge-
both iſt
ein Ver-
both des
Gegen-
theils.

both des Gegentheils. Denn weil die Ver-
bindlichkeit in der moraliſchen Nothwendigkeit
zu handeln beſtehet (§. 37.), die natuͤrliche
Verbindlichkeit aber gantz unveraͤnderlich iſt
(§. 38.); ſo verbindet eben zugleich das Geſetz
der Natur das Gegentheil zu unterlaſſen,
iudem es uns etwas zu thun verbindet.

§. 52.

Das Geſetz der Natur verbinderDie Ver-
bindlich-
keit recht
zu han-
deln.
Was
richtig
iſt.

uns, uns vollkommener zu machen (§. 43.),
folglich auch einen uͤbereinſtimmenden
Gebrauch aller Kraͤffte bey den Hand-
lungen zu erhalten
(§. 9.). Da nun die
Richtigkeit der Handlungen von dem uͤberein-
ſtimmenden Gebrauch aller Kraͤfte abhaͤngt (§.
16.); ſo verbindet es uns recht zu han-
deln. Und recht
(rectum) iſt dasjenige, in
welchem von Seiten keiner Kraft etwas mehr
erfordert werden kann.

§. 53.

Weil bey einer richtigen Handlung, von Sei-Was zur
Richtig-

ten
Nat. u. Voͤlckerrecht. C
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[33/0069] dem Rechte und Geſetze ꝛc. es uns ein Recht giebt, auch die uͤbri- gen den Gebrauch dieſes Rechts nicht zu verhindern, und daher erwaͤchſt uns das Recht nicht zu leiden, daß wir ver- hindert werden; folglich dem zu wie- derſtehen, der ſich bemuͤhet uns zu hin- dern. Es iſt alſo klar, daß die Erlaubniß, nach der Erklaͤrung eines Geſetzes uͤberhaupt, ein Geſetz genennet werde (§. 39. 47.). §. 51. Ein Geboth iſt zugleich ein Ver- both des Gegentheils. Denn weil die Ver- bindlichkeit in der moraliſchen Nothwendigkeit zu handeln beſtehet (§. 37.), die natuͤrliche Verbindlichkeit aber gantz unveraͤnderlich iſt (§. 38.); ſo verbindet eben zugleich das Geſetz der Natur das Gegentheil zu unterlaſſen, iudem es uns etwas zu thun verbindet. Ein Ge- both iſt ein Ver- both des Gegen- theils. §. 52. Das Geſetz der Natur verbinder uns, uns vollkommener zu machen (§. 43.), folglich auch einen uͤbereinſtimmenden Gebrauch aller Kraͤffte bey den Hand- lungen zu erhalten (§. 9.). Da nun die Richtigkeit der Handlungen von dem uͤberein- ſtimmenden Gebrauch aller Kraͤfte abhaͤngt (§. 16.); ſo verbindet es uns recht zu han- deln. Und recht (rectum) iſt dasjenige, in welchem von Seiten keiner Kraft etwas mehr erfordert werden kann. Die Ver- bindlich- keit recht zu han- deln. Was richtig iſt. §. 53. Weil bey einer richtigen Handlung, von Sei- ten Was zur Richtig- Nat. u. Voͤlckerrecht. C

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Zitationshilfe: Wolff, Christian von: Grundsätze des Natur- und Völckerrechts. Halle (Saale), 1754, S. 33. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/wolff_voelckerrecht_1754/69>, abgerufen am 21.11.2024.