Wolff, Caspar Friedrich: Theorie von der Generation. Berlin, 1764.3. Kap. Von der Entstehungsart stens Anlaß geben. Eben so ist es wiederum falsch,wenn Wintringham den kleineren Aesten dün- nere Häute zuschreibt. Loser und weicher sind ih- re Häute wohl, aber nicht dünner nach dem Ver- hältniß der Oeffnung. Er wird, besonders wenn er seine Versuche an injicirten Gefäßen gemacht hat, so viel weggeschnitten haben, als ihm billig geschienen, und was ihm billig geschienen hat, ist vielleicht nicht billig gewesen. §. 37. Wenn ehrdie Häute der Gefäße ent- stehn und wie man die Zeit mit Gewiß- heit sagen kann. Man sieht aus dieser Beobach- und
3. Kap. Von der Entſtehungsart ſtens Anlaß geben. Eben ſo iſt es wiederum falſch,wenn Wintringham den kleineren Aeſten duͤn- nere Haͤute zuſchreibt. Loſer und weicher ſind ih- re Haͤute wohl, aber nicht duͤnner nach dem Ver- haͤltniß der Oeffnung. Er wird, beſonders wenn er ſeine Verſuche an injicirten Gefaͤßen gemacht hat, ſo viel weggeſchnitten haben, als ihm billig geſchienen, und was ihm billig geſchienen hat, iſt vielleicht nicht billig geweſen. §. 37. Wenn ehrdie Häute der Gefäße ent- ſtehn und wie man die Zeit mit Gewiß- heit ſagen kann. Man ſieht aus dieſer Beobach- und
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3. Kap. Von der Entſtehungsart
ſtens Anlaß geben. Eben ſo iſt es wiederum falſch,
wenn Wintringham den kleineren Aeſten duͤn-
nere Haͤute zuſchreibt. Loſer und weicher ſind ih-
re Haͤute wohl, aber nicht duͤnner nach dem Ver-
haͤltniß der Oeffnung. Er wird, beſonders wenn
er ſeine Verſuche an injicirten Gefaͤßen gemacht
hat, ſo viel weggeſchnitten haben, als ihm billig
geſchienen, und was ihm billig geſchienen hat, iſt
vielleicht nicht billig geweſen.
§. 37.
Man ſieht aus dieſer Beobach-
tung (§. 35.), wenn ehr die Haͤute
der Gefaͤße zu exiſtiren anfangen.
Weit gefehlt, daß ſie alsdann ſchon
da ſeyn ſollten, wenn man durch das
Vergroͤßrungsglaß noch keine Spuhr
von Gefaͤßen wahrnimmt, wie z. E.
in der Obſervation, die ich in der vorigen Ab-
handlung aus meiner Diſſertation citirt habe
(fig. 1.) oder auch alsdann, wenn man den An-
fang zur Formation der Gefaͤße in der area zwar
ſchon erkennt, die Wege aber noch nicht vollkom-
men ſind wie fig. 4.; ſo ſind ſie alsdann noch
nicht einmahl da, wenn dieſe Wege ganz voll-
kommen ſind, wenn das Blut durch ſie bewegt
wird, und wenn man ſie mit bloßen Augen ſieht,
wie in der area fig. 7. b. die in der 8ten und 10ten
fig. unter dem Mikroſeop vorgeſtellt iſt; denn man
ſieht in dieſen Figuren, daß die Zwiſchenraͤume
der Gefaͤße noch durchgaͤngig gleich dichte ſind,
und
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