Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Wolff, Christian von: Der Anfangs-Gründe Aller Mathematischen Wiessenschaften. Bd. 3. Halle (Saale), 1710.

Bild:
<< vorherige Seite
der Dioptrick.
7. Endlich wenn ihr von CT den halben Dia-
meter CP wegnehmet; so bekommet ihr PT.
W. Z. F. W.
Der 1. Zusatz.

25. Wenn der Strahl unweit der Axe
einfället/ und die Diecke des Glases PO in
Ansehung des halben Diameters für nichts
gehalten werden kan; so ist der Brenn-Punct
T bey nahe den halben Diameter hinter dem
Glase/ welches auf beyden Seiten gleich viel
erhaben ist.

Der 2. Zusatz.

26. Derowegen sind auch die auf beyden
Seiten erhabene Gläser Brenn-Gläser/ nur
daß sie nicht so weit brennen/ wie die anderen/
welche auf einer Seite platt sind (§. 14. 15.).

Anmerckung.

27. Jch könte fortgehen/ und entweder aus der Kep-
lerischen Proportion der Winckel erweisen/ nach was
vor Gesetzen die Strahlen gebrochen werden/ wenn sie
nicht parnllel mit der Axe einfallen/ sondern vielmehr
immer weiter von derselben abweichen/ ie weiter sie
fortgehen- oder auch zeigen/ wie man aus der wahren
Proportion der Sinuum den Punct durch Trigonome-
trische Rechnung finden könne/ darinnen in gedachtem
Falle der Strahl mit der Axe vereiniget wird. Al-
lein weil ich befürchte/ es dörfte diese Arbeit den An-
fängern unangenehm fallen; so wil ich die übriegen
Eigenschaften der Optischen Gläser nur durch die Er-
fahrung ausmachen. Welche aber Lust haben die Gese-
tze der Refraction in allen Fällen zu erkennen/ denen
wird in der Algebra ein Gnügen geschehen.

Der 4. Lehrsatz.

28. Die Strahlen des Lichtes mögen

von
F 3
der Dioptrick.
7. Endlich wenn ihr von CT den halben Dia-
meter CP wegnehmet; ſo bekommet ihr PT.
W. Z. F. W.
Der 1. Zuſatz.

25. Wenn der Strahl unweit der Axe
einfaͤllet/ und die Diecke des Glaſes PO in
Anſehung des halben Diameters fuͤr nichts
gehalten werden kan; ſo iſt der Brenn-Punct
T bey nahe den halben Diameter hinter dem
Glaſe/ welches auf beyden Seiten gleich viel
erhaben iſt.

Der 2. Zuſatz.

26. Derowegen ſind auch die auf beyden
Seiten erhabene Glaͤſer Brenn-Glaͤſer/ nur
daß ſie nicht ſo weit brennen/ wie die anderen/
welche auf einer Seite platt ſind (§. 14. 15.).

Anmerckung.

27. Jch koͤnte fortgehen/ und entweder aus der Kep-
leriſchen Proportion der Winckel erweiſen/ nach was
vor Geſetzen die Strahlen gebrochen werden/ wenn ſie
nicht parnllel mit der Axe einfallen/ ſondern vielmehr
immer weiter von derſelben abweichen/ ie weiter ſie
fortgehen- oder auch zeigen/ wie man aus der wahren
Proportion der Sinuum den Punct durch Trigonome-
triſche Rechnung finden koͤnne/ darinnen in gedachtem
Falle der Strahl mit der Axe vereiniget wird. Al-
lein weil ich befuͤrchte/ es doͤrfte dieſe Arbeit den An-
faͤngern unangenehm fallen; ſo wil ich die uͤbriegen
Eigenſchaften der Optiſchen Glaͤſer nur durch die Er-
fahrung ausmachen. Welche aber Luſt haben die Geſe-
tze der Refraction in allen Faͤllen zu erkennen/ denen
wird in der Algebra ein Gnuͤgen geſchehen.

Der 4. Lehrſatz.

28. Die Strahlen des Lichtes moͤgen

von
F 3
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <div n="3">
            <div n="4">
              <pb facs="#f0089" n="77"/>
              <fw place="top" type="header"> <hi rendition="#b">der Dioptrick.</hi> </fw><lb/>
              <list>
                <item>7. Endlich wenn ihr von <hi rendition="#aq">CT</hi> den halben Dia-<lb/>
meter <hi rendition="#aq">CP</hi> wegnehmet; &#x017F;o bekommet ihr <hi rendition="#aq">PT.</hi><lb/>
W. Z. F. W.</item>
              </list>
            </div><lb/>
            <div n="4">
              <head> <hi rendition="#b">Der 1. Zu&#x017F;atz.</hi> </head><lb/>
              <p>25. Wenn der Strahl unweit der Axe<lb/>
einfa&#x0364;llet/ und die Diecke des Gla&#x017F;es <hi rendition="#aq">PO</hi> in<lb/>
An&#x017F;ehung des halben Diameters fu&#x0364;r nichts<lb/>
gehalten werden kan; &#x017F;o i&#x017F;t der Brenn-Punct<lb/><hi rendition="#aq">T</hi> bey nahe den halben Diameter hinter dem<lb/>
Gla&#x017F;e/ welches auf beyden Seiten gleich viel<lb/>
erhaben i&#x017F;t.</p>
            </div><lb/>
            <div n="4">
              <head> <hi rendition="#b">Der 2. Zu&#x017F;atz.</hi> </head><lb/>
              <p>26. Derowegen &#x017F;ind auch die auf beyden<lb/>
Seiten erhabene Gla&#x0364;&#x017F;er Brenn-Gla&#x0364;&#x017F;er/ nur<lb/>
daß &#x017F;ie nicht &#x017F;o weit brennen/ wie die anderen/<lb/>
welche auf einer Seite platt &#x017F;ind (§. 14. 15.).</p>
            </div><lb/>
            <div n="4">
              <head> <hi rendition="#b">Anmerckung.</hi> </head><lb/>
              <p>27. Jch ko&#x0364;nte fortgehen/ und entweder aus der Kep-<lb/>
leri&#x017F;chen Proportion der Winckel erwei&#x017F;en/ nach was<lb/>
vor Ge&#x017F;etzen die Strahlen gebrochen werden/ wenn &#x017F;ie<lb/>
nicht parnllel mit der Axe einfallen/ &#x017F;ondern vielmehr<lb/>
immer weiter von der&#x017F;elben abweichen/ ie weiter &#x017F;ie<lb/>
fortgehen- oder auch zeigen/ wie man aus der wahren<lb/>
Proportion der <hi rendition="#aq">Sinuum</hi> den Punct durch Trigonome-<lb/>
tri&#x017F;che Rechnung finden ko&#x0364;nne/ darinnen in gedachtem<lb/>
Falle der Strahl mit der Axe vereiniget wird. Al-<lb/>
lein weil ich befu&#x0364;rchte/ es do&#x0364;rfte die&#x017F;e Arbeit den An-<lb/>
fa&#x0364;ngern unangenehm fallen; &#x017F;o wil ich die u&#x0364;briegen<lb/>
Eigen&#x017F;chaften der Opti&#x017F;chen Gla&#x0364;&#x017F;er nur durch die Er-<lb/>
fahrung ausmachen. Welche aber Lu&#x017F;t haben die Ge&#x017F;e-<lb/>
tze der Refraction in allen Fa&#x0364;llen zu erkennen/ denen<lb/>
wird in der Algebra ein Gnu&#x0364;gen ge&#x017F;chehen.</p>
            </div>
          </div><lb/>
          <div n="3">
            <head> <hi rendition="#b">Der 4. Lehr&#x017F;atz.</hi> </head><lb/>
            <p>28. <hi rendition="#fr">Die Strahlen des Lichtes mo&#x0364;gen</hi><lb/>
<fw place="bottom" type="sig">F 3</fw><fw place="bottom" type="catch">von</fw><lb/></p>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[77/0089] der Dioptrick. 7. Endlich wenn ihr von CT den halben Dia- meter CP wegnehmet; ſo bekommet ihr PT. W. Z. F. W. Der 1. Zuſatz. 25. Wenn der Strahl unweit der Axe einfaͤllet/ und die Diecke des Glaſes PO in Anſehung des halben Diameters fuͤr nichts gehalten werden kan; ſo iſt der Brenn-Punct T bey nahe den halben Diameter hinter dem Glaſe/ welches auf beyden Seiten gleich viel erhaben iſt. Der 2. Zuſatz. 26. Derowegen ſind auch die auf beyden Seiten erhabene Glaͤſer Brenn-Glaͤſer/ nur daß ſie nicht ſo weit brennen/ wie die anderen/ welche auf einer Seite platt ſind (§. 14. 15.). Anmerckung. 27. Jch koͤnte fortgehen/ und entweder aus der Kep- leriſchen Proportion der Winckel erweiſen/ nach was vor Geſetzen die Strahlen gebrochen werden/ wenn ſie nicht parnllel mit der Axe einfallen/ ſondern vielmehr immer weiter von derſelben abweichen/ ie weiter ſie fortgehen- oder auch zeigen/ wie man aus der wahren Proportion der Sinuum den Punct durch Trigonome- triſche Rechnung finden koͤnne/ darinnen in gedachtem Falle der Strahl mit der Axe vereiniget wird. Al- lein weil ich befuͤrchte/ es doͤrfte dieſe Arbeit den An- faͤngern unangenehm fallen; ſo wil ich die uͤbriegen Eigenſchaften der Optiſchen Glaͤſer nur durch die Er- fahrung ausmachen. Welche aber Luſt haben die Geſe- tze der Refraction in allen Faͤllen zu erkennen/ denen wird in der Algebra ein Gnuͤgen geſchehen. Der 4. Lehrſatz. 28. Die Strahlen des Lichtes moͤgen von F 3

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/wolff_anfangsgruende03_1710
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/wolff_anfangsgruende03_1710/89
Zitationshilfe: Wolff, Christian von: Der Anfangs-Gründe Aller Mathematischen Wiessenschaften. Bd. 3. Halle (Saale), 1710. , S. 77. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/wolff_anfangsgruende03_1710/89>, abgerufen am 21.11.2024.