Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Wolff, Christian von: Der Anfangs-Gründe Aller Mathematischen Wiessenschaften. Bd. 3. Halle (Saale), 1710.

Bild:
<< vorherige Seite

Anfangs-Gründe
scheinet sie sehr groß hinter dem Spie-
gel und aufgerichtet.

Beweiß.

Der einfallende Strahl AF wird aus F
in O und der Strahl BE aus E in O reflecti-
ret (§. 10 Optic.) Ziehet aus dem Centro C
den halben Diameter Ch/ so wird er/ wenn
ihr ihn verlängert/ mit dem verlängerten re-
flectirten Strahle in H zusammen kommen.
Demnach sehet ihr den Punct A in H (§. 12).
Gleicher gestalt wird erwiesen/ daß ihr den
Punct B in D sehet. Demnach ist DH das
Bild von AB hinter dem Spiegel/ und zwar
aufgerichtet/ auch viel grösser als die Sache
selbst. W. Z. E.

Anmerckung.

59. Es sind zwar mehrere Fälle bey den Hohl-
Spiegeln zu erwegen/ als ich angeführet habe. Allein
weil in allen die Sache entweder gar nicht/ oder hin-
ter/ oder vor dem Spiegel/ aufgerichtetet oder umb-
gekehret/ grösser oder kleiner als sie ist/ gesehen wird;
so ist es denen Anfängern gnung/ wenn ich ihnen auch
nur durch einige Fälle zeige/ daß alle diese Erschei-
nungen nach den Fundamental-Gesetzen der
Catoptrick möglich sind.

Ende der Catoptrick.

Anfangs-Gruͤnde
ſcheinet ſie ſehr groß hinter dem Spie-
gel und aufgerichtet.

Beweiß.

Der einfallende Strahl AF wird aus F
in O und der Strahl BE aus E in O reflecti-
ret (§. 10 Optic.) Ziehet aus dem Centro C
den halben Diameter Ch/ ſo wird er/ wenn
ihr ihn verlaͤngert/ mit dem verlaͤngerten re-
flectirten Strahle in H zuſammen kommen.
Demnach ſehet ihr den Punct A in H (§. 12).
Gleicher geſtalt wird erwieſen/ daß ihr den
Punct B in D ſehet. Demnach iſt DH das
Bild von AB hinter dem Spiegel/ und zwar
aufgerichtet/ auch viel groͤſſer als die Sache
ſelbſt. W. Z. E.

Anmerckung.

59. Es ſind zwar mehrere Faͤlle bey den Hohl-
Spiegeln zu erwegen/ als ich angefuͤhret habe. Allein
weil in allen die Sache entweder gar nicht/ oder hin-
ter/ oder vor dem Spiegel/ aufgerichtetet oder umb-
gekehret/ groͤſſer oder kleiner als ſie iſt/ geſehen wird;
ſo iſt es denen Anfaͤngern gnung/ wenn ich ihnen auch
nur durch einige Faͤlle zeige/ daß alle dieſe Erſchei-
nungen nach den Fundamental-Geſetzen der
Catoptrick moͤglich ſind.

Ende der Catoptrick.

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <div n="3">
            <p>
              <pb facs="#f0076" n="66"/>
              <fw place="top" type="header"> <hi rendition="#b">Anfangs-Gru&#x0364;nde</hi> </fw><lb/> <hi rendition="#fr">&#x017F;cheinet &#x017F;ie &#x017F;ehr groß hinter dem Spie-<lb/>
gel und aufgerichtet.</hi> </p><lb/>
            <div n="4">
              <head> <hi rendition="#b">Beweiß.</hi> </head><lb/>
              <p>Der einfallende Strahl <hi rendition="#aq">AF</hi> wird aus <hi rendition="#aq">F</hi><lb/>
in <hi rendition="#aq">O</hi> und der Strahl <hi rendition="#aq">BE</hi> aus <hi rendition="#aq">E</hi> in <hi rendition="#aq">O</hi> reflecti-<lb/>
ret (§. 10 <hi rendition="#aq">Optic.</hi>) Ziehet aus dem <hi rendition="#aq">Centro C</hi><lb/>
den halben Diameter <hi rendition="#aq">Ch/</hi> &#x017F;o wird er/ wenn<lb/>
ihr ihn verla&#x0364;ngert/ mit dem verla&#x0364;ngerten re-<lb/>
flectirten Strahle in <hi rendition="#aq">H</hi> zu&#x017F;ammen kommen.<lb/>
Demnach &#x017F;ehet ihr den Punct <hi rendition="#aq">A</hi> in <hi rendition="#aq">H</hi> (§. 12).<lb/>
Gleicher ge&#x017F;talt wird erwie&#x017F;en/ daß ihr den<lb/>
Punct <hi rendition="#aq">B</hi> in <hi rendition="#aq">D</hi> &#x017F;ehet. Demnach i&#x017F;t <hi rendition="#aq">DH</hi> das<lb/>
Bild von <hi rendition="#aq">AB</hi> hinter dem Spiegel/ und zwar<lb/>
aufgerichtet/ auch viel gro&#x0364;&#x017F;&#x017F;er als die Sache<lb/>
&#x017F;elb&#x017F;t. W. Z. E.</p>
            </div><lb/>
            <div n="4">
              <head> <hi rendition="#b">Anmerckung.</hi> </head><lb/>
              <p>59. Es &#x017F;ind zwar mehrere Fa&#x0364;lle bey den Hohl-<lb/>
Spiegeln zu erwegen/ als ich angefu&#x0364;hret habe. Allein<lb/>
weil in allen die Sache entweder gar nicht/ oder hin-<lb/>
ter/ oder vor dem Spiegel/ aufgerichtetet oder umb-<lb/>
gekehret/ gro&#x0364;&#x017F;&#x017F;er oder kleiner als &#x017F;ie i&#x017F;t/ ge&#x017F;ehen wird;<lb/>
&#x017F;o i&#x017F;t es denen Anfa&#x0364;ngern gnung/ wenn ich ihnen auch<lb/>
nur durch einige Fa&#x0364;lle zeige/ daß alle die&#x017F;e Er&#x017F;chei-<lb/><hi rendition="#c">nungen nach den Fundamental-Ge&#x017F;etzen der<lb/>
Catoptrick mo&#x0364;glich &#x017F;ind.</hi></p><lb/>
              <p> <hi rendition="#c"> <hi rendition="#b">Ende der Catoptrick.</hi> </hi> </p><lb/>
            </div>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[66/0076] Anfangs-Gruͤnde ſcheinet ſie ſehr groß hinter dem Spie- gel und aufgerichtet. Beweiß. Der einfallende Strahl AF wird aus F in O und der Strahl BE aus E in O reflecti- ret (§. 10 Optic.) Ziehet aus dem Centro C den halben Diameter Ch/ ſo wird er/ wenn ihr ihn verlaͤngert/ mit dem verlaͤngerten re- flectirten Strahle in H zuſammen kommen. Demnach ſehet ihr den Punct A in H (§. 12). Gleicher geſtalt wird erwieſen/ daß ihr den Punct B in D ſehet. Demnach iſt DH das Bild von AB hinter dem Spiegel/ und zwar aufgerichtet/ auch viel groͤſſer als die Sache ſelbſt. W. Z. E. Anmerckung. 59. Es ſind zwar mehrere Faͤlle bey den Hohl- Spiegeln zu erwegen/ als ich angefuͤhret habe. Allein weil in allen die Sache entweder gar nicht/ oder hin- ter/ oder vor dem Spiegel/ aufgerichtetet oder umb- gekehret/ groͤſſer oder kleiner als ſie iſt/ geſehen wird; ſo iſt es denen Anfaͤngern gnung/ wenn ich ihnen auch nur durch einige Faͤlle zeige/ daß alle dieſe Erſchei- nungen nach den Fundamental-Geſetzen der Catoptrick moͤglich ſind. Ende der Catoptrick.

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/wolff_anfangsgruende03_1710
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/wolff_anfangsgruende03_1710/76
Zitationshilfe: Wolff, Christian von: Der Anfangs-Gründe Aller Mathematischen Wiessenschaften. Bd. 3. Halle (Saale), 1710. , S. 66. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/wolff_anfangsgruende03_1710/76>, abgerufen am 21.11.2024.