Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Wolff, Christian von: Der Anfangs-Gründe Aller Mathematischen Wiessenschaften. Bd. 3. Halle (Saale), 1710.

Bild:
<< vorherige Seite
der Catoptrick.
Anmerckung.

38. Weil dergleichen Spiegel/ wenn sie sauber po-
lieret werden/ wie polierter Stahl aussehen; so pfleget
man sie insgemein Stählerne Spiegel zu nen-
nen.

Die 6. Aufgabe.

39. Einen stählernen Spiegel zu polie-
ren.

Auflösung.
1. Küttet den Spiegel mit Pech an ein Holtz/
damit ihr ihn beqvem halten könnet.
2. Uberstreuet das steinerne Modell (§. 36) mit
angefeuchtetem Sande/ nachdem ihr den
Stein selbst mit Wasser wohl befeuchtet/
und reibet darauf den Spiegel aus.
3. Wenn er gnung ausgerieben/ so waschet
den Sand-stein/ daraus euer Modell ver-
fertiget worden/ ab und feuchtet ihn fleißig
an. Reibet auf demselben euren Spie-
gel/ so lange bis er zum Polieren geschieckt
wird.
4. Uberkleidet ihn/ wenn er wieder trocken
worden (oder einen anderen/ von gleicher
Art/ Gestalt und Grösse/ wenn ihr nicht so
lange warten könnet) mit starckem Papiere/
dergleichen das grosse Frantzösische ist.
Das Papier bereibet mit Tripol und ge-
schlemmeter Zinn-Asche. Reibet da-
rauf den Spiegel/ bis er einen recht hellen
Glantz bekommet. So ist er polieret.
Zu-
(3) E
der Catoptrick.
Anmerckung.

38. Weil dergleichen Spiegel/ wenn ſie ſauber po-
lieret werden/ wie polierter Stahl ausſehen; ſo pfleget
man ſie insgemein Staͤhlerne Spiegel zu nen-
nen.

Die 6. Aufgabe.

39. Einen ſtaͤhlernen Spiegel zu polie-
ren.

Aufloͤſung.
1. Kuͤttet den Spiegel mit Pech an ein Holtz/
damit ihr ihn beqvem halten koͤnnet.
2. Uberſtreuet das ſteinerne Modell (§. 36) mit
angefeuchtetem Sande/ nachdem ihr den
Stein ſelbſt mit Waſſer wohl befeuchtet/
und reibet darauf den Spiegel aus.
3. Wenn er gnung ausgerieben/ ſo waſchet
den Sand-ſtein/ daraus euer Modell ver-
fertiget worden/ ab und feuchtet ihn fleißig
an. Reibet auf demſelben euren Spie-
gel/ ſo lange bis er zum Polieren geſchieckt
wird.
4. Uberkleidet ihn/ wenn er wieder trocken
worden (oder einen anderen/ von gleicher
Art/ Geſtalt und Groͤſſe/ wenn ihr nicht ſo
lange warten koͤnnet) mit ſtaꝛckem Papiere/
dergleichen das groſſe Frantzoͤſiſche iſt.
Das Papier bereibet mit Tripol und ge-
ſchlemmeter Zinn-Aſche. Reibet da-
rauf den Spiegel/ bis er einen recht hellen
Glantz bekommet. So iſt er polieret.
Zu-
(3) E
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <div n="3">
            <pb facs="#f0067" n="57"/>
            <fw place="top" type="header"> <hi rendition="#b">der Catoptrick.</hi> </fw><lb/>
            <div n="4">
              <head> <hi rendition="#b">Anmerckung.</hi> </head><lb/>
              <p>38. Weil dergleichen Spiegel/ wenn &#x017F;ie &#x017F;auber po-<lb/>
lieret werden/ wie polierter Stahl aus&#x017F;ehen; &#x017F;o pfleget<lb/>
man &#x017F;ie insgemein <hi rendition="#fr">Sta&#x0364;hlerne Spiegel</hi> zu nen-<lb/>
nen.</p>
            </div>
          </div><lb/>
          <div n="3">
            <head> <hi rendition="#b">Die 6. Aufgabe.</hi> </head><lb/>
            <p>39. <hi rendition="#fr">Einen &#x017F;ta&#x0364;hlernen Spiegel zu polie-<lb/>
ren.</hi></p><lb/>
            <div n="4">
              <head> <hi rendition="#b">Auflo&#x0364;&#x017F;ung.</hi> </head><lb/>
              <list>
                <item>1. Ku&#x0364;ttet den Spiegel mit Pech an ein Holtz/<lb/>
damit ihr ihn beqvem halten ko&#x0364;nnet.</item><lb/>
                <item>2. Uber&#x017F;treuet das &#x017F;teinerne Modell (§. 36) mit<lb/>
angefeuchtetem Sande/ nachdem ihr den<lb/>
Stein &#x017F;elb&#x017F;t mit Wa&#x017F;&#x017F;er wohl befeuchtet/<lb/>
und reibet darauf den Spiegel aus.</item><lb/>
                <item>3. Wenn er gnung ausgerieben/ &#x017F;o wa&#x017F;chet<lb/>
den Sand-&#x017F;tein/ daraus euer Modell ver-<lb/>
fertiget worden/ ab und feuchtet ihn fleißig<lb/>
an. Reibet auf dem&#x017F;elben euren Spie-<lb/>
gel/ &#x017F;o lange bis er zum Polieren ge&#x017F;chieckt<lb/>
wird.</item><lb/>
                <item>4. Uberkleidet ihn/ wenn er wieder trocken<lb/>
worden (oder einen anderen/ von gleicher<lb/>
Art/ Ge&#x017F;talt und Gro&#x0364;&#x017F;&#x017F;e/ wenn ihr nicht &#x017F;o<lb/>
lange warten ko&#x0364;nnet) mit &#x017F;ta&#xA75B;ckem Papiere/<lb/>
dergleichen das gro&#x017F;&#x017F;e Frantzo&#x0364;&#x017F;i&#x017F;che i&#x017F;t.<lb/>
Das Papier bereibet mit Tripol und ge-<lb/>
&#x017F;chlemmeter Zinn-A&#x017F;che. Reibet da-<lb/>
rauf den Spiegel/ bis er einen recht hellen<lb/>
Glantz bekommet. So i&#x017F;t er polieret.</item>
              </list>
            </div><lb/>
            <fw place="bottom" type="sig">(3) E</fw>
            <fw place="bottom" type="catch">Zu-</fw><lb/>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[57/0067] der Catoptrick. Anmerckung. 38. Weil dergleichen Spiegel/ wenn ſie ſauber po- lieret werden/ wie polierter Stahl ausſehen; ſo pfleget man ſie insgemein Staͤhlerne Spiegel zu nen- nen. Die 6. Aufgabe. 39. Einen ſtaͤhlernen Spiegel zu polie- ren. Aufloͤſung. 1. Kuͤttet den Spiegel mit Pech an ein Holtz/ damit ihr ihn beqvem halten koͤnnet. 2. Uberſtreuet das ſteinerne Modell (§. 36) mit angefeuchtetem Sande/ nachdem ihr den Stein ſelbſt mit Waſſer wohl befeuchtet/ und reibet darauf den Spiegel aus. 3. Wenn er gnung ausgerieben/ ſo waſchet den Sand-ſtein/ daraus euer Modell ver- fertiget worden/ ab und feuchtet ihn fleißig an. Reibet auf demſelben euren Spie- gel/ ſo lange bis er zum Polieren geſchieckt wird. 4. Uberkleidet ihn/ wenn er wieder trocken worden (oder einen anderen/ von gleicher Art/ Geſtalt und Groͤſſe/ wenn ihr nicht ſo lange warten koͤnnet) mit ſtaꝛckem Papiere/ dergleichen das groſſe Frantzoͤſiſche iſt. Das Papier bereibet mit Tripol und ge- ſchlemmeter Zinn-Aſche. Reibet da- rauf den Spiegel/ bis er einen recht hellen Glantz bekommet. So iſt er polieret. Zu- (3) E

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/wolff_anfangsgruende03_1710
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/wolff_anfangsgruende03_1710/67
Zitationshilfe: Wolff, Christian von: Der Anfangs-Gründe Aller Mathematischen Wiessenschaften. Bd. 3. Halle (Saale), 1710. , S. 57. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/wolff_anfangsgruende03_1710/67>, abgerufen am 30.12.2024.