Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Wolff, Christian von: Der Anfangs-Gründe Aller Mathematischen Wiessenschaften. Bd. 3. Halle (Saale), 1710.

Bild:
<< vorherige Seite
Anfangs-Gründe
2. Wenn die Sonne in einem Nordischen
Zeichen ist/ so addiret die Ascensional-Dif-
ferentz zu 90°; wenn sie aber in einem Sü-
dischen Zeichen ist/ subtrahiret sie von 90°.
3. Was in beydem Falle heraus kommet/ ver-
wandelt (§. 112. 115) in Sonnen-Stunden:
so habet ihr die halbe Tages-Länge.
Beweiß.

Es sey AQ der AEquator, R der Pol/ IP und
Tab. II.
Fig.
11.
LN die halbe Tage-Bogen der Sonnen.
Jndem der Bogen IP durch den Meridia-
num
gehet/ so gehet der Bogen des AEqua-
toris AS
durch eben denselben. Und in dem
der Bogen LN den Meridianum durchstrei-
chet/ so durchstreichet auch der Bogen des AE-
quatoris AT
denselben. Nun ist der Bo-
gen AO 90° (§. 26)/ die Bogen TO und OS
aber sind die Ascensional-Differentz (§. 109).
Derowegen wenn ihr OS zu dem Qvadran-
ten AO addiret/ oder TO von ihm subtra-
hiret/ so kommet der Bogen des AEquatoris
heraus/ welcher durch den Meridianum ge-
het/ biß die Sonne von dem Horizont in den-
selben kommet. Wenn ihr allso diesen Bo-
gen AS oder AT in Stunden und Minuten
verwandelt; so bekommet ihr die halbe Ta-
ges-Länge. W. Z. E.

Z. E.
Anfangs-Gruͤnde
2. Wenn die Sonne in einem Nordiſchen
Zeichen iſt/ ſo addiret die Aſcenſional-Dif-
ferentz zu 90°; wenn ſie aber in einem Suͤ-
diſchen Zeichen iſt/ ſubtrahiret ſie von 90°.
3. Was in beydem Falle heraus kommet/ ver-
wandelt (§. 112. 115) in Sonnen-Stunden:
ſo habet ihr die halbe Tages-Laͤnge.
Beweiß.

Es ſey AQ der Æquator, R der Pol/ IP und
Tab. II.
Fig.
11.
LN die halbe Tage-Bogen der Sonnen.
Jndem der Bogen IP durch den Meridia-
num
gehet/ ſo gehet der Bogen des Æqua-
toris AS
durch eben denſelben. Und in dem
der Bogen LN den Meridianum durchſtrei-
chet/ ſo durchſtreichet auch der Bogen des Æ-
quatoris AT
denſelben. Nun iſt der Bo-
gen AO 90° (§. 26)/ die Bogen TO und OS
aber ſind die Aſcenſional-Differentz (§. 109).
Derowegen wenn ihr OS zu dem Qvadran-
ten AO addiret/ oder TO von ihm ſubtra-
hiret/ ſo kommet der Bogen des Æquatoris
heraus/ welcher durch den Meridianum ge-
het/ biß die Sonne von dem Horizont in den-
ſelben kommet. Wenn ihr allſo dieſen Bo-
gen AS oder AT in Stunden und Minuten
verwandelt; ſo bekommet ihr die halbe Ta-
ges-Laͤnge. W. Z. E.

Z. E.
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <div n="3">
            <div n="4">
              <pb facs="#f0226" n="202"/>
              <fw place="top" type="header"> <hi rendition="#b">Anfangs-Gru&#x0364;nde</hi> </fw><lb/>
              <list>
                <item>2. Wenn die Sonne in einem Nordi&#x017F;chen<lb/>
Zeichen i&#x017F;t/ &#x017F;o addiret die A&#x017F;cen&#x017F;ional-Dif-<lb/>
ferentz zu 90°; wenn &#x017F;ie aber in einem Su&#x0364;-<lb/>
di&#x017F;chen Zeichen i&#x017F;t/ &#x017F;ubtrahiret &#x017F;ie von 90°.</item><lb/>
                <item>3. Was in beydem Falle heraus kommet/ ver-<lb/>
wandelt (§. 112. 115) in Sonnen-Stunden:<lb/>
&#x017F;o habet ihr die halbe Tages-La&#x0364;nge.</item>
              </list>
            </div><lb/>
            <div n="4">
              <head> <hi rendition="#b">Beweiß.</hi> </head><lb/>
              <p>Es &#x017F;ey <hi rendition="#aq">AQ</hi> der <hi rendition="#aq">Æquator, R</hi> der Pol/ <hi rendition="#aq">IP</hi> und<lb/><note place="left"><hi rendition="#aq">Tab. II.<lb/>
Fig.</hi> 11.</note><hi rendition="#aq">LN</hi> die halbe Tage-Bogen der Sonnen.<lb/>
Jndem der Bogen <hi rendition="#aq">IP</hi> durch den <hi rendition="#aq">Meridia-<lb/>
num</hi> gehet/ &#x017F;o gehet der Bogen des <hi rendition="#aq">Æqua-<lb/>
toris AS</hi> durch eben den&#x017F;elben. Und in dem<lb/>
der Bogen <hi rendition="#aq">LN</hi> den <hi rendition="#aq">Meridianum</hi> durch&#x017F;trei-<lb/>
chet/ &#x017F;o durch&#x017F;treichet auch der Bogen des <hi rendition="#aq">Æ-<lb/>
quatoris AT</hi> den&#x017F;elben. Nun i&#x017F;t der Bo-<lb/>
gen <hi rendition="#aq">AO</hi> 90° (§. 26)/ die Bogen <hi rendition="#aq">TO</hi> und <hi rendition="#aq">OS</hi><lb/>
aber &#x017F;ind die A&#x017F;cen&#x017F;ional-Differentz (§. 109).<lb/>
Derowegen wenn ihr <hi rendition="#aq">OS</hi> zu dem Qvadran-<lb/>
ten <hi rendition="#aq">AO</hi> addiret/ oder <hi rendition="#aq">TO</hi> von ihm &#x017F;ubtra-<lb/>
hiret/ &#x017F;o kommet der Bogen des <hi rendition="#aq">Æquatoris</hi><lb/>
heraus/ welcher durch den <hi rendition="#aq">Meridianum</hi> ge-<lb/>
het/ biß die Sonne von dem Horizont in den-<lb/>
&#x017F;elben kommet. Wenn ihr all&#x017F;o die&#x017F;en Bo-<lb/>
gen <hi rendition="#aq">AS</hi> oder <hi rendition="#aq">AT</hi> in Stunden und Minuten<lb/>
verwandelt; &#x017F;o bekommet ihr die halbe Ta-<lb/>
ges-La&#x0364;nge. W. Z. E.</p><lb/>
              <fw place="bottom" type="catch">Z. E.</fw><lb/>
            </div>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[202/0226] Anfangs-Gruͤnde 2. Wenn die Sonne in einem Nordiſchen Zeichen iſt/ ſo addiret die Aſcenſional-Dif- ferentz zu 90°; wenn ſie aber in einem Suͤ- diſchen Zeichen iſt/ ſubtrahiret ſie von 90°. 3. Was in beydem Falle heraus kommet/ ver- wandelt (§. 112. 115) in Sonnen-Stunden: ſo habet ihr die halbe Tages-Laͤnge. Beweiß. Es ſey AQ der Æquator, R der Pol/ IP und LN die halbe Tage-Bogen der Sonnen. Jndem der Bogen IP durch den Meridia- num gehet/ ſo gehet der Bogen des Æqua- toris AS durch eben denſelben. Und in dem der Bogen LN den Meridianum durchſtrei- chet/ ſo durchſtreichet auch der Bogen des Æ- quatoris AT denſelben. Nun iſt der Bo- gen AO 90° (§. 26)/ die Bogen TO und OS aber ſind die Aſcenſional-Differentz (§. 109). Derowegen wenn ihr OS zu dem Qvadran- ten AO addiret/ oder TO von ihm ſubtra- hiret/ ſo kommet der Bogen des Æquatoris heraus/ welcher durch den Meridianum ge- het/ biß die Sonne von dem Horizont in den- ſelben kommet. Wenn ihr allſo dieſen Bo- gen AS oder AT in Stunden und Minuten verwandelt; ſo bekommet ihr die halbe Ta- ges-Laͤnge. W. Z. E. Tab. II. Fig. 11. Z. E.

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/wolff_anfangsgruende03_1710
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/wolff_anfangsgruende03_1710/226
Zitationshilfe: Wolff, Christian von: Der Anfangs-Gründe Aller Mathematischen Wiessenschaften. Bd. 3. Halle (Saale), 1710. , S. 202. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/wolff_anfangsgruende03_1710/226>, abgerufen am 21.12.2024.