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Wolff, Christian von: Der Anfangs-Gründe Aller Mathematischen Wiessenschaften. Bd. 3. Halle (Saale), 1710.

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Anfangs-Gründe
flexions-Winckel ECB dem Einfalls-Win-
ckel FCD gleich.

Anmerckung.

14. Vielleicht meinet ihr/ daß ich von einem ebe-
nen Spiegel unrecht auf andere schliesse/ die entwe-
der erhaben/ oder ausgehöhlet sind. Allein bedencket/
daß der Strahl einen sehr kleinen Raum auf der
Spiegel-Fläche einnimmet/ dergleichen so wol auf er-
habenen/ als hohlen Flächen für eben zu halten sind.
Wollet ihr daran zweifeln/ so haltet dergleichen
Spiegel gegen den einfallenden Strahl; die Er-
fahrung wird euch der Gewißheit bald überführen.

Die 3. Erfahrung.
Tab. I.
Fig.
3.

15. Füllet ein Conisches Glaß HKI
mit Wasser und lasset den Strahl LM/
in dem verfinsterten Orte schief darauf
fallen; so wird er nicht in einer gera-
den Linie in
N hinfahren; sondern/
wenn er aus dem Glase wieder in die
Luft kommet/ nach der Linie
MO fort-
gehen/ nicht anders als wenn er aus
P
kommen wäre.

Zusatz.

16. Wenn allso der Strahl des Lichtes aus
einer dichteren Materie in eine dünnere/ oder
aus einer dünneren in eine dichtere fähret;
so wird er gebrochen.

Die 4. Erklährung.

17. Dieses Brechen der Strahlen/ das
ist/ ihre Abweichung von der vorigen

Linie/

Anfangs-Gruͤnde
flexions-Winckel ECB dem Einfalls-Win-
ckel FCD gleich.

Anmerckung.

14. Vielleicht meinet ihr/ daß ich von einem ebe-
nen Spiegel unrecht auf andere ſchlieſſe/ die entwe-
der erhaben/ oder ausgehoͤhlet ſind. Allein bedencket/
daß der Strahl einen ſehr kleinen Raum auf der
Spiegel-Flaͤche einnimmet/ dergleichen ſo wol auf er-
habenen/ als hohlen Flaͤchen fuͤr eben zu halten ſind.
Wollet ihr daran zweifeln/ ſo haltet dergleichen
Spiegel gegen den einfallenden Strahl; die Er-
fahrung wird euch der Gewißheit bald uͤberfuͤhren.

Die 3. Erfahrung.
Tab. I.
Fig.
3.

15. Fuͤllet ein Coniſches Glaß HKI
mit Waſſer und laſſet den Strahl LM/
in dem verfinſterten Orte ſchief darauf
fallen; ſo wird er nicht in einer gera-
den Linie in
N hinfahren; ſondern/
wenn er aus dem Glaſe wieder in die
Luft kommet/ nach der Linie
MO fort-
gehen/ nicht anders als wenn er aus
P
kommen waͤre.

Zuſatz.

16. Wenn allſo der Strahl des Lichtes aus
einer dichteren Materie in eine duͤnnere/ oder
aus einer duͤnneren in eine dichtere faͤhret;
ſo wird er gebrochen.

Die 4. Erklaͤhrung.

17. Dieſes Brechen der Strahlen/ das
iſt/ ihre Abweichung von der vorigen

Linie/
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[6/0014] Anfangs-Gruͤnde flexions-Winckel ECB dem Einfalls-Win- ckel FCD gleich. Anmerckung. 14. Vielleicht meinet ihr/ daß ich von einem ebe- nen Spiegel unrecht auf andere ſchlieſſe/ die entwe- der erhaben/ oder ausgehoͤhlet ſind. Allein bedencket/ daß der Strahl einen ſehr kleinen Raum auf der Spiegel-Flaͤche einnimmet/ dergleichen ſo wol auf er- habenen/ als hohlen Flaͤchen fuͤr eben zu halten ſind. Wollet ihr daran zweifeln/ ſo haltet dergleichen Spiegel gegen den einfallenden Strahl; die Er- fahrung wird euch der Gewißheit bald uͤberfuͤhren. Die 3. Erfahrung. 15. Fuͤllet ein Coniſches Glaß HKI mit Waſſer und laſſet den Strahl LM/ in dem verfinſterten Orte ſchief darauf fallen; ſo wird er nicht in einer gera- den Linie in N hinfahren; ſondern/ wenn er aus dem Glaſe wieder in die Luft kommet/ nach der Linie MO fort- gehen/ nicht anders als wenn er aus P kommen waͤre. Zuſatz. 16. Wenn allſo der Strahl des Lichtes aus einer dichteren Materie in eine duͤnnere/ oder aus einer duͤnneren in eine dichtere faͤhret; ſo wird er gebrochen. Die 4. Erklaͤhrung. 17. Dieſes Brechen der Strahlen/ das iſt/ ihre Abweichung von der vorigen Linie/

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Zitationshilfe: Wolff, Christian von: Der Anfangs-Gründe Aller Mathematischen Wiessenschaften. Bd. 3. Halle (Saale), 1710. , S. 6. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/wolff_anfangsgruende03_1710/14>, abgerufen am 21.12.2024.