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Wolff, Christian von: Der Anfangs-Gründe Aller Mathematischen Wiessenschaften. Bd. 2. Halle (Saale), 1710.

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der Artillerie.
ein/ doch daß die Körner nicht zerdrucket
werden/ weil sonst das Pulver etwas von
seiner Kraft verlieret.
2. Durch das Zündloch treibet eine Zünd-
Röhre und füllet sie mit einem guten Zun-
der von Salpeter/ Schwefel und Mehl-
Pulver/ die in der Proportion wie 2.1.6.
mit einander vermiescht worden.
3. Wenn die Petarde biß auf einen Zoll
voll ist/ so stopfet Werck hinein und ver-
spündet sie mit einem höltzernen Spunde/
der gnau mit ihr schliesset.
4. Leget darüber ein Leinen-Tuch und über-
giesset es mit Terpentin.
5. Endlich verbindet sie noch mit einem an-
deren Tuche und überpichet es.

So ist die Petarde geschieckt/ daß man sie in
das Matrill-Bret einsetzen kan.

Anmerckung.

170. Surirey de Saint Remy part. 2. p. m. 315.
316 hat noch eine weitläuftigere Manier die Petar-
den zu laden.

Die 18. Erklährung.

171. Die Minen find unter der Er-
de gegrabene Keller/ die man mit etli-
chen Tonnen oder
Säcken Pulver fül-
let/ umb die auf dem Keller liegende
Last in die Luft zu sprengen/ wenn
man das
Pulver anzündet.

Die
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der Artillerie.
ein/ doch daß die Koͤrner nicht zerdrucket
werden/ weil ſonſt das Pulver etwas von
ſeiner Kraft verlieret.
2. Durch das Zuͤndloch treibet eine Zuͤnd-
Roͤhre und fuͤllet ſie mit einem guten Zun-
der von Salpeter/ Schwefel und Mehl-
Pulver/ die in der Proportion wie 2.1.6.
mit einander vermieſcht worden.
3. Wenn die Petarde biß auf einen Zoll
voll iſt/ ſo ſtopfet Werck hinein und ver-
ſpuͤndet ſie mit einem hoͤltzernen Spunde/
der gnau mit ihr ſchlieſſet.
4. Leget daruͤber ein Leinen-Tuch und uͤber-
gieſſet es mit Terpentin.
5. Endlich verbindet ſie noch mit einem an-
deren Tuche und uͤberpichet es.

So iſt die Petarde geſchieckt/ daß man ſie in
das Matrill-Bret einſetzen kan.

Anmerckung.

170. Surirey de Saint Remy part. 2. p. m. 315.
316 hat noch eine weitlaͤuftigere Manier die Petar-
den zu laden.

Die 18. Erklaͤhrung.

171. Die Minen find unter der Er-
de gegrabene Keller/ die man mit etli-
chen Tonnen oder
Saͤcken Pulver fuͤl-
let/ umb die auf dem Keller liegende
Laſt in die Luft zu ſprengen/ wenn
man das
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Die
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[71/0079] der Artillerie. ein/ doch daß die Koͤrner nicht zerdrucket werden/ weil ſonſt das Pulver etwas von ſeiner Kraft verlieret. 2. Durch das Zuͤndloch treibet eine Zuͤnd- Roͤhre und fuͤllet ſie mit einem guten Zun- der von Salpeter/ Schwefel und Mehl- Pulver/ die in der Proportion wie 2.1.6. mit einander vermieſcht worden. 3. Wenn die Petarde biß auf einen Zoll voll iſt/ ſo ſtopfet Werck hinein und ver- ſpuͤndet ſie mit einem hoͤltzernen Spunde/ der gnau mit ihr ſchlieſſet. 4. Leget daruͤber ein Leinen-Tuch und uͤber- gieſſet es mit Terpentin. 5. Endlich verbindet ſie noch mit einem an- deren Tuche und uͤberpichet es. So iſt die Petarde geſchieckt/ daß man ſie in das Matrill-Bret einſetzen kan. Anmerckung. 170. Surirey de Saint Remy part. 2. p. m. 315. 316 hat noch eine weitlaͤuftigere Manier die Petar- den zu laden. Die 18. Erklaͤhrung. 171. Die Minen find unter der Er- de gegrabene Keller/ die man mit etli- chen Tonnen oder Saͤcken Pulver fuͤl- let/ umb die auf dem Keller liegende Laſt in die Luft zu ſprengen/ wenn man das Pulver anzuͤndet. Die E 4

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Zitationshilfe: Wolff, Christian von: Der Anfangs-Gründe Aller Mathematischen Wiessenschaften. Bd. 2. Halle (Saale), 1710. , S. 71. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/wolff_anfangsgruende02_1710/79>, abgerufen am 21.11.2024.