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Wolff, Christian von: Der Anfangs-Gründe Aller Mathematischen Wiessenschaften. Bd. 2. Halle (Saale), 1710.

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Anfangs-Gründe
Kohlen setzet/ oder sonst ein Feuer machet/
so wird das Wasser in M heraus springen.

Beweiß.

Denn durch die Wärme wird die Elasti-
sche Kraft der Luft in dem Gefässe CF ge-
waltig vermehret (§. 55 Aerom). Da sie
nun durch die Röhre IK stärcker auf das
Wasser in dem Gefässe AD/ als die äussere
Luft durch die Röhre LM drucket; so wird
das Wasser durch gedachte Röhre hinaus
getrieben. W. Z. E.

Die 1. Anmerckung.

42. Damit die Elastische Kraft zulänglich von der
Wärme vermehret werden kan/ müsset ihr Anfangs
die Röhre ML mit einem Hahne verschliessen.

Die 2. Anmerckung.
Tab. I.
Fig.
16.

43. Wenn ihr die Gläserne Kugel CD mit Was-
ser biß über die Helfte gefüllet und sie hernach in
warmes oder gar siedendes Wasser setzet (wie wol
ihr das Glaß erst über dem Dampfe nach und nach
müsset warm werden lassen); so wird das Wasser
gleichfals durch die Röhre AD heraus springen.

Die 3. Anmerckung.

44. Dieser Erfindung bedieneten sich die Egypti-
schen Priester das arme unverständige Volck bey ih-
ren Götzen-Opfern zu betrügen; in dem sie dadurch
zu wege brachten/ daß von den Statuen der Götzen
die Altäre mit Wein/ Oele/ Milch oder einer an-
deren flüßigen Materie besprietzet worden: wovon
Kircher in seinem Oedipo AEgyptiaco Tom. 2
part, 2 class. 8 cap.
3 nachgelesen werden kan. Un-

ter

Anfangs-Gruͤnde
Kohlen ſetzet/ oder ſonſt ein Feuer machet/
ſo wird das Waſſer in M heraus ſpringen.

Beweiß.

Denn durch die Waͤrme wird die Elaſti-
ſche Kraft der Luft in dem Gefaͤſſe CF ge-
waltig vermehret (§. 55 Aërom). Da ſie
nun durch die Roͤhre IK ſtaͤrcker auf das
Waſſer in dem Gefaͤſſe AD/ als die aͤuſſere
Luft durch die Roͤhre LM drucket; ſo wird
das Waſſer durch gedachte Roͤhre hinaus
getrieben. W. Z. E.

Die 1. Anmerckung.

42. Damit die Elaſtiſche Kraft zulaͤnglich von der
Waͤrme vermehret werden kan/ muͤſſet ihr Anfangs
die Roͤhre ML mit einem Hahne verſchlieſſen.

Die 2. Anmerckung.
Tab. I.
Fig.
16.

43. Wenn ihr die Glaͤſerne Kugel CD mit Waſ-
ſer biß uͤber die Helfte gefuͤllet und ſie hernach in
warmes oder gar ſiedendes Waſſer ſetzet (wie wol
ihr das Glaß erſt uͤber dem Dampfe nach und nach
muͤſſet warm werden laſſen); ſo wird das Waſſer
gleichfals durch die Roͤhre AD heraus ſpringen.

Die 3. Anmerckung.

44. Dieſer Erfindung bedieneten ſich die Egypti-
ſchen Prieſter das arme unverſtaͤndige Volck bey ih-
ren Goͤtzen-Opfern zu betruͤgen; in dem ſie dadurch
zu wege brachten/ daß von den Statuen der Goͤtzen
die Altaͤre mit Wein/ Oele/ Milch oder einer an-
deren fluͤßigen Materie beſprietzet worden: wovon
Kircher in ſeinem Oedipo Ægyptiaco Tom. 2
part, 2 clasſ. 8 cap.
3 nachgeleſen werden kan. Un-

ter
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[444/0478] Anfangs-Gruͤnde Kohlen ſetzet/ oder ſonſt ein Feuer machet/ ſo wird das Waſſer in M heraus ſpringen. Beweiß. Denn durch die Waͤrme wird die Elaſti- ſche Kraft der Luft in dem Gefaͤſſe CF ge- waltig vermehret (§. 55 Aërom). Da ſie nun durch die Roͤhre IK ſtaͤrcker auf das Waſſer in dem Gefaͤſſe AD/ als die aͤuſſere Luft durch die Roͤhre LM drucket; ſo wird das Waſſer durch gedachte Roͤhre hinaus getrieben. W. Z. E. Die 1. Anmerckung. 42. Damit die Elaſtiſche Kraft zulaͤnglich von der Waͤrme vermehret werden kan/ muͤſſet ihr Anfangs die Roͤhre ML mit einem Hahne verſchlieſſen. Die 2. Anmerckung. 43. Wenn ihr die Glaͤſerne Kugel CD mit Waſ- ſer biß uͤber die Helfte gefuͤllet und ſie hernach in warmes oder gar ſiedendes Waſſer ſetzet (wie wol ihr das Glaß erſt uͤber dem Dampfe nach und nach muͤſſet warm werden laſſen); ſo wird das Waſſer gleichfals durch die Roͤhre AD heraus ſpringen. Die 3. Anmerckung. 44. Dieſer Erfindung bedieneten ſich die Egypti- ſchen Prieſter das arme unverſtaͤndige Volck bey ih- ren Goͤtzen-Opfern zu betruͤgen; in dem ſie dadurch zu wege brachten/ daß von den Statuen der Goͤtzen die Altaͤre mit Wein/ Oele/ Milch oder einer an- deren fluͤßigen Materie beſprietzet worden: wovon Kircher in ſeinem Oedipo Ægyptiaco Tom. 2 part, 2 clasſ. 8 cap. 3 nachgeleſen werden kan. Un- ter

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Zitationshilfe: Wolff, Christian von: Der Anfangs-Gründe Aller Mathematischen Wiessenschaften. Bd. 2. Halle (Saale), 1710. , S. 444. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/wolff_anfangsgruende02_1710/478>, abgerufen am 21.11.2024.