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Wolff, Christian von: Der Anfangs-Gründe Aller Mathematischen Wiessenschaften. Bd. 2. Halle (Saale), 1710.

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Anfangs-Gründe
chet wird/ als es die Kraft niederdrücket;
so muß diese der Schweere desselben gleich
seyn. Die Kraft aber/ welche das volle Ge-
fässe in der Luft erhält/ ist auch seiner Schwee-
re gleich. Derowegen muß auch die Kraft/
welche das leere Gefässe biß zu der Linie AC
in dem Wasser niederdrücken kan/ der
Schweere des vollen Gefässes gleich seyn.
W. Z. E.

Der 7. Lehrsatz.

56. Die flüßige Materie wird umb so
viel schweerer als der unter getauchete
Cörper von seiner Schweere in dersel-
ben verlieret.

Beweiß.

Wenn der Cörper untergetauchet ist/ so
wird so viel von seiner Schweere von dem
Wasser getragen/ als er in demselben verlie-
ret/ wie aus dem Beweise des 3 Lehrsa-
tzes
erhellet (§. 24). Da nun dieser Theil
der Schweere zu gleich mit dem Wasser un-
ter und ober ihm in einem Cylinder dem
umbstehenden Wasser die Wage hält; muß
es auch zu gleich mit dem Wasser auf den
Boden des Gefässes drucken und allso mit
jhm wiegen. W. Z. E.

Der 1. Zusatz.

57. Aus eben diesem Beweise ist klahr/
daß die Kraft/ welche angewendet wird einen

Cör-

Anfangs-Gruͤnde
chet wird/ als es die Kraft niederdruͤcket;
ſo muß dieſe der Schweere deſſelben gleich
ſeyn. Die Kraft aber/ welche das volle Ge-
faͤſſe in der Luft erhaͤlt/ iſt auch ſeiner Schwee-
re gleich. Derowegen muß auch die Kraft/
welche das leere Gefaͤſſe biß zu der Linie AC
in dem Waſſer niederdruͤcken kan/ der
Schweere des vollen Gefaͤſſes gleich ſeyn.
W. Z. E.

Der 7. Lehrſatz.

56. Die fluͤßige Materie wird umb ſo
viel ſchweerer als der unter getauchete
Coͤrper von ſeiner Schweere in derſel-
ben verlieret.

Beweiß.

Wenn der Coͤrper untergetauchet iſt/ ſo
wird ſo viel von ſeiner Schweere von dem
Waſſer getragen/ als er in demſelben verlie-
ret/ wie aus dem Beweiſe des 3 Lehrſa-
tzes
erhellet (§. 24). Da nun dieſer Theil
der Schweere zu gleich mit dem Waſſer un-
ter und ober ihm in einem Cylinder dem
umbſtehenden Waſſer die Wage haͤlt; muß
es auch zu gleich mit dem Waſſer auf den
Boden des Gefaͤſſes drucken und allſo mit
jhm wiegen. W. Z. E.

Der 1. Zuſatz.

57. Aus eben dieſem Beweiſe iſt klahr/
daß die Kraft/ welche angewendet wird einen

Coͤr-
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[376/0408] Anfangs-Gruͤnde chet wird/ als es die Kraft niederdruͤcket; ſo muß dieſe der Schweere deſſelben gleich ſeyn. Die Kraft aber/ welche das volle Ge- faͤſſe in der Luft erhaͤlt/ iſt auch ſeiner Schwee- re gleich. Derowegen muß auch die Kraft/ welche das leere Gefaͤſſe biß zu der Linie AC in dem Waſſer niederdruͤcken kan/ der Schweere des vollen Gefaͤſſes gleich ſeyn. W. Z. E. Der 7. Lehrſatz. 56. Die fluͤßige Materie wird umb ſo viel ſchweerer als der unter getauchete Coͤrper von ſeiner Schweere in derſel- ben verlieret. Beweiß. Wenn der Coͤrper untergetauchet iſt/ ſo wird ſo viel von ſeiner Schweere von dem Waſſer getragen/ als er in demſelben verlie- ret/ wie aus dem Beweiſe des 3 Lehrſa- tzes erhellet (§. 24). Da nun dieſer Theil der Schweere zu gleich mit dem Waſſer un- ter und ober ihm in einem Cylinder dem umbſtehenden Waſſer die Wage haͤlt; muß es auch zu gleich mit dem Waſſer auf den Boden des Gefaͤſſes drucken und allſo mit jhm wiegen. W. Z. E. Der 1. Zuſatz. 57. Aus eben dieſem Beweiſe iſt klahr/ daß die Kraft/ welche angewendet wird einen Coͤr-

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Zitationshilfe: Wolff, Christian von: Der Anfangs-Gründe Aller Mathematischen Wiessenschaften. Bd. 2. Halle (Saale), 1710. , S. 376. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/wolff_anfangsgruende02_1710/408>, abgerufen am 21.11.2024.