Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Wolff, Christian von: Der Anfangs-Gründe Aller Mathematischen Wiessenschaften. Bd. 2. Halle (Saale), 1710.

Bild:
<< vorherige Seite

Anfangs-Gründe
die es gleichfalls anstecken/ daß es mit in ei-
ner Flamme aufgehen muß. Jngleichen
wenn die Kohlen zu grob gewesen/ bleiben die
kleinen Theilgen zurück auf der Tafel/ weil
sie mit der Flamme nicht zugleich gehoben
werden/ oder sind auch dem Schwefel nicht
gnung incorporiret (§. 32). Jst der Salpe-
ter nicht gnung geläutert/ noch alles wohl ge-
stampfet und sattsam untereinander gemen-
get/ so schmeltzet der Salpeter und umbwie-
ckelt die Kohlen/ daß keines von beyden mit
der Flamme des Schwefels auffahren kan
(§. 30. 33). Derowegen bleibet sonderlich
in diesem Falle viel Unrath zurücke; welches
das andere war.

Anmerckung.

46. Es ist zu wiessen/ daß in den oben angeführten
Erklährungen der Salpeter und Schwefel ungeläu-
tert gewesen/ auch die Materien nicht mit solchem
Fleisse unter einander gemenget worden/ wie es in
Zubereitung des Pulvers geschiehet: damit durch die-
selben zugleich kund würde/ wie viel daran gelegen
sey/ daß man den Salpeter und Schwefel sorgfältig
läutere/ und die Materien auf das genaueste mit ein-
ander vereinige.

Die 2. Erklährung.

47. Die Stücke sind Geschütze/ dar-
aus man grosse eiserne/ bleyerne und
steinerne Kugeln in die Weite durch
die Gewalt des Pulvers treiben kan/
und zwar nach einem Orte/ der mit dem
Geschütze in einer geraden Linie lieget.

Die

Anfangs-Gruͤnde
die es gleichfalls anſtecken/ daß es mit in ei-
ner Flamme aufgehen muß. Jngleichen
wenn die Kohlen zu grob geweſen/ bleiben die
kleinen Theilgen zuruͤck auf der Tafel/ weil
ſie mit der Flamme nicht zugleich gehoben
werden/ oder ſind auch dem Schwefel nicht
gnung incorporiret (§. 32). Jſt der Salpe-
ter nicht gnung gelaͤutert/ noch alles wohl ge-
ſtampfet und ſattſam untereinander gemen-
get/ ſo ſchmeltzet der Salpeter und umbwie-
ckelt die Kohlen/ daß keines von beyden mit
der Flamme des Schwefels auffahren kan
(§. 30. 33). Derowegen bleibet ſonderlich
in dieſem Falle viel Unrath zuruͤcke; welches
das andere war.

Anmerckung.

46. Es iſt zu wieſſen/ daß in den oben angefuͤhrten
Erklaͤhrungen der Salpeter und Schwefel ungelaͤu-
tert geweſen/ auch die Materien nicht mit ſolchem
Fleiſſe unter einander gemenget worden/ wie es in
Zubereitung des Pulvers geſchiehet: damit durch die-
ſelben zugleich kund wuͤrde/ wie viel daran gelegen
ſey/ daß man den Salpeter und Schwefel ſorgfaͤltig
laͤutere/ und die Materien auf das genaueſte mit ein-
ander vereinige.

Die 2. Erklaͤhrung.

47. Die Stuͤcke ſind Geſchuͤtze/ dar-
aus man groſſe eiſerne/ bleyerne und
ſteinerne Kugeln in die Weite durch
die Gewalt des Pulvers treiben kan/
und zwar nach einem Orte/ der mit dem
Geſchuͤtze in einer geraden Linie lieget.

Die
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <div n="3">
            <p><pb facs="#f0024" n="22"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#b">Anfangs-Gru&#x0364;nde</hi></fw><lb/>
die es gleichfalls an&#x017F;tecken/ daß es mit in ei-<lb/>
ner Flamme aufgehen muß. Jngleichen<lb/>
wenn die Kohlen zu grob gewe&#x017F;en/ bleiben die<lb/>
kleinen Theilgen zuru&#x0364;ck auf der Tafel/ weil<lb/>
&#x017F;ie mit der Flamme nicht zugleich gehoben<lb/>
werden/ oder &#x017F;ind auch dem Schwefel nicht<lb/>
gnung incorporiret (§. 32). J&#x017F;t der Salpe-<lb/>
ter nicht gnung gela&#x0364;utert/ noch alles wohl ge-<lb/>
&#x017F;tampfet und &#x017F;att&#x017F;am untereinander gemen-<lb/>
get/ &#x017F;o &#x017F;chmeltzet der Salpeter und umbwie-<lb/>
ckelt die Kohlen/ daß keines von beyden mit<lb/>
der Flamme des Schwefels auffahren kan<lb/>
(§. 30. 33). Derowegen bleibet &#x017F;onderlich<lb/>
in die&#x017F;em Falle viel Unrath zuru&#x0364;cke; welches<lb/>
das andere war.</p>
          </div><lb/>
          <div n="3">
            <head> <hi rendition="#b">Anmerckung.</hi> </head><lb/>
            <p>46. Es i&#x017F;t zu wie&#x017F;&#x017F;en/ daß in den oben angefu&#x0364;hrten<lb/>
Erkla&#x0364;hrungen der Salpeter und Schwefel ungela&#x0364;u-<lb/>
tert gewe&#x017F;en/ auch die Materien nicht mit &#x017F;olchem<lb/>
Flei&#x017F;&#x017F;e unter einander gemenget worden/ wie es in<lb/>
Zubereitung des Pulvers ge&#x017F;chiehet: damit durch die-<lb/>
&#x017F;elben zugleich kund wu&#x0364;rde/ wie viel daran gelegen<lb/>
&#x017F;ey/ daß man den Salpeter und Schwefel &#x017F;orgfa&#x0364;ltig<lb/>
la&#x0364;utere/ und die Materien auf das genaue&#x017F;te mit ein-<lb/>
ander vereinige.</p>
          </div>
        </div><lb/>
        <div n="2">
          <head> <hi rendition="#b">Die 2. Erkla&#x0364;hrung.</hi> </head><lb/>
          <p>47. <hi rendition="#fr">Die Stu&#x0364;cke &#x017F;ind Ge&#x017F;chu&#x0364;tze/ dar-<lb/>
aus man gro&#x017F;&#x017F;e ei&#x017F;erne/ bleyerne und<lb/>
&#x017F;teinerne Kugeln in die Weite durch<lb/>
die Gewalt des Pulvers treiben kan/<lb/>
und zwar nach einem Orte/ der mit dem<lb/>
Ge&#x017F;chu&#x0364;tze in einer geraden Linie lieget.</hi></p>
        </div><lb/>
        <fw place="bottom" type="catch">Die</fw><lb/>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[22/0024] Anfangs-Gruͤnde die es gleichfalls anſtecken/ daß es mit in ei- ner Flamme aufgehen muß. Jngleichen wenn die Kohlen zu grob geweſen/ bleiben die kleinen Theilgen zuruͤck auf der Tafel/ weil ſie mit der Flamme nicht zugleich gehoben werden/ oder ſind auch dem Schwefel nicht gnung incorporiret (§. 32). Jſt der Salpe- ter nicht gnung gelaͤutert/ noch alles wohl ge- ſtampfet und ſattſam untereinander gemen- get/ ſo ſchmeltzet der Salpeter und umbwie- ckelt die Kohlen/ daß keines von beyden mit der Flamme des Schwefels auffahren kan (§. 30. 33). Derowegen bleibet ſonderlich in dieſem Falle viel Unrath zuruͤcke; welches das andere war. Anmerckung. 46. Es iſt zu wieſſen/ daß in den oben angefuͤhrten Erklaͤhrungen der Salpeter und Schwefel ungelaͤu- tert geweſen/ auch die Materien nicht mit ſolchem Fleiſſe unter einander gemenget worden/ wie es in Zubereitung des Pulvers geſchiehet: damit durch die- ſelben zugleich kund wuͤrde/ wie viel daran gelegen ſey/ daß man den Salpeter und Schwefel ſorgfaͤltig laͤutere/ und die Materien auf das genaueſte mit ein- ander vereinige. Die 2. Erklaͤhrung. 47. Die Stuͤcke ſind Geſchuͤtze/ dar- aus man groſſe eiſerne/ bleyerne und ſteinerne Kugeln in die Weite durch die Gewalt des Pulvers treiben kan/ und zwar nach einem Orte/ der mit dem Geſchuͤtze in einer geraden Linie lieget. Die

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/wolff_anfangsgruende02_1710
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/wolff_anfangsgruende02_1710/24
Zitationshilfe: Wolff, Christian von: Der Anfangs-Gründe Aller Mathematischen Wiessenschaften. Bd. 2. Halle (Saale), 1710. , S. 22. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/wolff_anfangsgruende02_1710/24>, abgerufen am 21.11.2024.