Wolff, Christian von: Der Anfangs-Gründe Aller Mathematischen Wissenschafften. Bd. 1. Halle (Saale), 1710.Anfangs-Gründe 2. Nagelt an die Balcken Latten so nahe an einander/ als möglich ist. 3. Berohret die Latten/ dergestalt daß ihr ie- des Rohr mit einem ausgeglüeten Dra- the an etlichen Orten umbschlinget und an nagelt: Denn solchergestalt wird das Rohr theils an seiner Stelle befestiget/ daß es aus derselben nicht weichen kan/ theils auch durch den Drath mit dem Rohre zur Seiten verbunden. 4. Endlich traget den Gyps auf/ und 5. Theilet die platte Decke durch Gyps- Rahmen in ihre Felder (§. 322. seqq.) Anders. 1. Stecket den Raum zwieschen den Balcken mit gespaltenem Holtze aus. 2. Uberkleibet die Decke mit Leime/ darun- ter viel Stroh gemenget. 3. Stecket hin und wieder/ indem sie noch naß ist/ kleine eckichte Stücke Ziegel. 4. Wenn die Decke getrocknet/ so traget den Gyps auf/ und 5. Theilet sie durch Gyps-Rahmen/ wie vor- hin in ihre Felder. Anmerckung. 329. Jn die Felder gehören Gemählde. Damit sie Die
Anfangs-Gruͤnde 2. Nagelt an die Balcken Latten ſo nahe an einander/ als moͤglich iſt. 3. Berohret die Latten/ dergeſtalt daß ihr ie- des Rohr mit einem ausgegluͤeten Dra- the an etlichen Orten umbſchlinget und an nagelt: Denn ſolchergeſtalt wird das Rohr theils an ſeiner Stelle befeſtiget/ daß es aus derſelben nicht weichen kan/ theils auch durch den Drath mit dem Rohre zur Seiten verbunden. 4. Endlich traget den Gyps auf/ und 5. Theilet die platte Decke durch Gyps- Rahmen in ihre Felder (§. 322. ſeqq.) Anders. 1. Stecket den Raum zwieſchen den Balcken mit geſpaltenem Holtze aus. 2. Uberkleibet die Decke mit Leime/ darun- ter viel Stroh gemenget. 3. Stecket hin und wieder/ indem ſie noch naß iſt/ kleine eckichte Stuͤcke Ziegel. 4. Wenn die Decke getrocknet/ ſo traget den Gyps auf/ und 5. Theilet ſie durch Gyps-Rahmen/ wie vor- hin in ihre Felder. Anmerckung. 329. Jn die Felder gehoͤren Gemaͤhlde. Damit ſie Die
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Anfangs-Gruͤnde
2. Nagelt an die Balcken Latten ſo nahe an
einander/ als moͤglich iſt.
3. Berohret die Latten/ dergeſtalt daß ihr ie-
des Rohr mit einem ausgegluͤeten Dra-
the an etlichen Orten umbſchlinget und
an nagelt: Denn ſolchergeſtalt wird das
Rohr theils an ſeiner Stelle befeſtiget/
daß es aus derſelben nicht weichen kan/
theils auch durch den Drath mit dem
Rohre zur Seiten verbunden.
4. Endlich traget den Gyps auf/ und
5. Theilet die platte Decke durch Gyps-
Rahmen in ihre Felder (§. 322. ſeqq.)
Anders.
1. Stecket den Raum zwieſchen den Balcken
mit geſpaltenem Holtze aus.
2. Uberkleibet die Decke mit Leime/ darun-
ter viel Stroh gemenget.
3. Stecket hin und wieder/ indem ſie noch naß
iſt/ kleine eckichte Stuͤcke Ziegel.
4. Wenn die Decke getrocknet/ ſo traget den
Gyps auf/ und
5. Theilet ſie durch Gyps-Rahmen/ wie vor-
hin in ihre Felder.
Anmerckung.
329. Jn die Felder gehoͤren Gemaͤhlde. Damit ſie
dauerhaft ſind/ muͤſſen ſie in den Gyps gemahlet wer-
den/ weil er noch naß iſt: welches die Jtaliaͤner al freſ-
co mahlen nennen. Nachdem das Gemaͤhlde ein-
mal trocken worden/ muß nichts darinnnen geaͤndert
werden/ weil die Farben nicht mehr ſo helle bleiben/
wie die vorigen.
Die
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Zitationshilfe: | Wolff, Christian von: Der Anfangs-Gründe Aller Mathematischen Wissenschafften. Bd. 1. Halle (Saale), 1710. , S. 426. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/wolff_anfangsgruende01_1710/558>, abgerufen am 22.02.2025. |