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Wolff, Christian von: Der Anfangs-Gründe Aller Mathematischen Wissenschafften. Bd. 1. Halle (Saale), 1710.

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Anfangs-Gründe
Anmerckung.

309. Das Gesimse des Balcon-Fensters kan von
Pilastern getragen werden/ weil es nach Proportion
des Fensters grösser ist als die Gesimse der übriegen.
Jn das Giebel-Feld/ oder wenn man kein Fronton
hat/ auf das Gesimse pfleget man das Wappen/ inglei-
chen Statuen zu setzen. Auch kan das Fenster/ weil
es breit ist/ oben mit einem Bogen geschlossen werden.
(§. 291).

Die 5. Erklährung.

310. Die Thüre ist eine Eröfnung
in der Maure/ dadurch man in das Ge-
bäude oder in dessen Zimmer und Ge-
mächer gehen kan.

Der 1. Zusatz.

311. Derowegen muß keine Thüre unter
der Höhe eines rechten Mannes/ und allso
nicht unter 6' seyn.

Der 2. Zusatz.

312. Weil aber der Mensch nicht halb so
breit als lang ist/ so reimet sich am besten für
die Breite zur Länge der Thüre die Propor-
tion wie 1 zu 2 (§. 21. 25).

Anmerckung.

313. Es lässet sich für die Thüren über-
haupt keine determinirte Breite vorschreiben/
weil die Größe des Baues die Beschaffenheit des Bau-
Herrns und die Dinge/ welche man ein und aus zu
tragen hat/ viele Veränderungen geben. Doch pfleget
man die Hauptthüren in kleinen Gebäuden wenig-
stens 4' bis 41/2; in mittelmäßigen 5' bis 6'; in gar

grossen
Anfangs-Gruͤnde
Anmerckung.

309. Das Geſimſe des Balcon-Fenſters kan von
Pilaſtern getragen werden/ weil es nach Proportion
des Fenſters groͤſſer iſt als die Geſimſe der uͤbriegen.
Jn das Giebel-Feld/ oder wenn man kein Fronton
hat/ auf das Geſimſe pfleget man das Wappen/ inglei-
chen Statuen zu ſetzen. Auch kan das Fenſter/ weil
es breit iſt/ oben mit einem Bogen geſchloſſen werden.
(§. 291).

Die 5. Erklaͤhrung.

310. Die Thuͤre iſt eine Eroͤfnung
in der Maure/ dadurch man in das Ge-
baͤude oder in deſſen Zimmer und Ge-
maͤcher gehen kan.

Der 1. Zuſatz.

311. Derowegen muß keine Thuͤre unter
der Hoͤhe eines rechten Mannes/ und allſo
nicht unter 6′ ſeyn.

Der 2. Zuſatz.

312. Weil aber der Menſch nicht halb ſo
breit als lang iſt/ ſo reimet ſich am beſten fuͤr
die Breite zur Laͤnge der Thuͤre die Propor-
tion wie 1 zu 2 (§. 21. 25).

Anmerckung.

313. Es laͤſſet ſich fuͤr die Thuͤren uͤber-
haupt keine determinirte Breite vorſchreiben/
weil die Groͤße des Baues die Beſchaffenheit des Bau-
Herrns und die Dinge/ welche man ein und aus zu
tragen hat/ viele Veraͤnderungen geben. Doch pfleget
man die Hauptthuͤren in kleinen Gebaͤuden wenig-
ſtens 4′ bis 4½; in mittelmaͤßigen 5′ bis 6′; in gar

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[406/0538] Anfangs-Gruͤnde Anmerckung. 309. Das Geſimſe des Balcon-Fenſters kan von Pilaſtern getragen werden/ weil es nach Proportion des Fenſters groͤſſer iſt als die Geſimſe der uͤbriegen. Jn das Giebel-Feld/ oder wenn man kein Fronton hat/ auf das Geſimſe pfleget man das Wappen/ inglei- chen Statuen zu ſetzen. Auch kan das Fenſter/ weil es breit iſt/ oben mit einem Bogen geſchloſſen werden. (§. 291). Die 5. Erklaͤhrung. 310. Die Thuͤre iſt eine Eroͤfnung in der Maure/ dadurch man in das Ge- baͤude oder in deſſen Zimmer und Ge- maͤcher gehen kan. Der 1. Zuſatz. 311. Derowegen muß keine Thuͤre unter der Hoͤhe eines rechten Mannes/ und allſo nicht unter 6′ ſeyn. Der 2. Zuſatz. 312. Weil aber der Menſch nicht halb ſo breit als lang iſt/ ſo reimet ſich am beſten fuͤr die Breite zur Laͤnge der Thuͤre die Propor- tion wie 1 zu 2 (§. 21. 25). Anmerckung. 313. Es laͤſſet ſich fuͤr die Thuͤren uͤber- haupt keine determinirte Breite vorſchreiben/ weil die Groͤße des Baues die Beſchaffenheit des Bau- Herrns und die Dinge/ welche man ein und aus zu tragen hat/ viele Veraͤnderungen geben. Doch pfleget man die Hauptthuͤren in kleinen Gebaͤuden wenig- ſtens 4′ bis 4½; in mittelmaͤßigen 5′ bis 6′; in gar groſſen

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Zitationshilfe: Wolff, Christian von: Der Anfangs-Gründe Aller Mathematischen Wissenschafften. Bd. 1. Halle (Saale), 1710. , S. 406. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/wolff_anfangsgruende01_1710/538>, abgerufen am 21.11.2024.