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Wolff, Christian von: Der Anfangs-Gründe Aller Mathematischen Wissenschafften. Bd. 1. Halle (Saale), 1710.

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der Bau-Kunst.
beren Ordnung dem verdünten Stam-
me der unteren gleich gemacht werden.

Beweiß.

Eine iede Stütze muß auf einem festen
Grunde ruhen (§. 77.) Da nun die Säu-
len und Pfeiler Stützen sind (§. 72. 73.)
müssen auch sie fest gegründet seyn. Dero-
wegen muß die obere Ordnung gantz aufste-
hen: und also kan ihr Untersatz über den ver-
dünten Stamm keine Ausladung haben/ auch
müssen die oberen Säulen recht über die un-
teren gesetzt werden/ folgends beyder Axen in
einer Fläche fortgehen. W. Z. E.

Anmerckung.

223. Es ist aber wohl zu mercken/ daß es nicht nö-
thi[g] sey/ daß die Axen in einer Linie fortgehen. Denn
so nüste iederzeit die Auslaufung des Untersatzes oder
(welches gleich viel ist) des Würsels den halben Dia-
meier des verdünten Schaftes in der unteren Säule
gleich seyn: welches meistentheils das Gebäude un-
proportionirlich machen/ und allso im Wercke nicht
angehen würde.

Ende des Ersten Theils.

Der
A a 3

der Bau-Kunſt.
beren Ordnung dem verduͤnten Stam-
me der unteren gleich gemacht werden.

Beweiß.

Eine iede Stuͤtze muß auf einem feſten
Grunde ruhen (§. 77.) Da nun die Saͤu-
len und Pfeiler Stuͤtzen ſind (§. 72. 73.)
muͤſſen auch ſie feſt gegruͤndet ſeyn. Dero-
wegen muß die obere Ordnung gantz aufſte-
hen: und alſo kan ihr Unterſatz uͤber den ver-
duͤnten Stam̃ keine Ausladung haben/ auch
muͤſſen die oberen Saͤulen recht uͤber die un-
teren geſetzt werden/ folgends beyder Axen in
einer Flaͤche fortgehen. W. Z. E.

Anmerckung.

223. Es iſt aber wohl zu mercken/ daß es nicht noͤ-
thi[g] ſey/ daß die Axen in einer Linie fortgehen. Denn
ſo nuͤſte iederzeit die Auslaufung des Unterſatzes oder
(welches gleich viel iſt) des Wuͤrſels den halben Dia-
meier des verduͤnten Schaftes in der unteren Saͤule
gleich ſeyn: welches meiſtentheils das Gebaͤude un-
proportionirlich machen/ und allſo im Wercke nicht
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Ende des Erſten Theils.

Der
A a 3
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[373/0505] der Bau-Kunſt. beren Ordnung dem verduͤnten Stam- me der unteren gleich gemacht werden. Beweiß. Eine iede Stuͤtze muß auf einem feſten Grunde ruhen (§. 77.) Da nun die Saͤu- len und Pfeiler Stuͤtzen ſind (§. 72. 73.) muͤſſen auch ſie feſt gegruͤndet ſeyn. Dero- wegen muß die obere Ordnung gantz aufſte- hen: und alſo kan ihr Unterſatz uͤber den ver- duͤnten Stam̃ keine Ausladung haben/ auch muͤſſen die oberen Saͤulen recht uͤber die un- teren geſetzt werden/ folgends beyder Axen in einer Flaͤche fortgehen. W. Z. E. Anmerckung. 223. Es iſt aber wohl zu mercken/ daß es nicht noͤ- thig ſey/ daß die Axen in einer Linie fortgehen. Denn ſo nuͤſte iederzeit die Auslaufung des Unterſatzes oder (welches gleich viel iſt) des Wuͤrſels den halben Dia- meier des verduͤnten Schaftes in der unteren Saͤule gleich ſeyn: welches meiſtentheils das Gebaͤude un- proportionirlich machen/ und allſo im Wercke nicht angehen wuͤrde. Ende des Erſten Theils. Der A a 3

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Zitationshilfe: Wolff, Christian von: Der Anfangs-Gründe Aller Mathematischen Wissenschafften. Bd. 1. Halle (Saale), 1710. , S. 373. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/wolff_anfangsgruende01_1710/505>, abgerufen am 21.11.2024.