Anmelden (DTAQ)

DWDS dlexDB CLARIN-D

Wolff, Christian von: Der Anfangs-Gründe Aller Mathematischen Wissenschafften. Bd. 1. Halle (Saale), 1710.

Bild:

<< vorherige Seite

nächste Seite >>

Anfangs-Gründe

Tab. IV.Fig. 32.

Der 1. Lehrsatz.

54. Die beyden Winckel x und o, wel-
che eine Linie DC auf einer andern Li-
nie AB macht/ sind zusammen zweyen
rechten Winckeln gleich.

Beweiß.

Aus C kan auf der Linie AB ein halber
Circul beschrieben werden (§. 52). derowe-
gen haben die Winckel x und o zu ihrem
Maasse einen halben Circul (§. 14.)/ folgends
sind sie zusammen zwey rechten Winckeln
gleich (§. 53). W. Z. E.

Der 1. Zusatz.

55. Wenn allso einer von denselben ein
rechter Winckel ist/ so muß der andere auch
ein rechter Winckel seyn: und wenn beyde
einander gleich sind/ so muß jeder ein rechter
Winckel seyn.

Der 2. Zusatz.

56. Demnach machen diese beyde Win-
ckel/ ingleichen mehrere zusammen 180°. (§.
53)

Der 3. Zusatz.

57. Wenn man allso auf dem Felde zu
einem Winckel nicht kommen kan/ den man
messen soll; darf man nur den Neben-Win-
ckel (angulum contiguum) messen.

Tab. IV.Fig. 33.

Der 2. Lehrsatz.

58. Wenn eine Linie AB die andere

Anfangs-Gruͤnde

Tab. IV.Fig. 32.

Der 1. Lehrſatz.

54. Die beyden Winckel x und o, wel-
che eine Linie DC auf einer andern Li-
nie AB macht/ ſind zuſammen zweyen
rechten Winckeln gleich.

Beweiß.

Aus C kan auf der Linie AB ein halber
Circul beſchrieben werden (§. 52). derowe-
gen haben die Winckel x und o zu ihrem
Maaſſe einen halben Circul (§. 14.)/ folgends
ſind ſie zuſammen zwey rechten Winckeln
gleich (§. 53). W. Z. E.

Der 1. Zuſatz.

55. Wenn allſo einer von denſelben ein
rechter Winckel iſt/ ſo muß der andere auch
ein rechter Winckel ſeyn: und wenn beyde
einander gleich ſind/ ſo muß jeder ein rechter
Winckel ſeyn.

Der 2. Zuſatz.

56. Demnach machen dieſe beyde Win-
ckel/ ingleichen mehrere zuſammen 180°. (§.
53)

Der 3. Zuſatz.

57. Wenn man allſo auf dem Felde zu
einem Winckel nicht kommen kan/ den man
meſſen ſoll; darf man nur den Neben-Win-
ckel (angulum contiguum) meſſen.

Tab. IV.Fig. 33.

Der 2. Lehrſatz.

58. Wenn eine Linie AB die andere

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div>
        <div n="1">
          <div n="2">
            <div n="3">
              <pb facs="#f0136" n="116"/>
              <fw place="top" type="header"> <hi rendition="#b">Anfangs-Gru&#x0364;nde</hi> </fw><lb/>
              <note place="left"><hi rendition="#aq">Tab. <hi rendition="#i">IV.</hi>Fig.</hi> 32.</note>
            </div>
          </div><lb/>
          <div n="2">
            <head> <hi rendition="#b">Der 1. Lehr&#x017F;atz.</hi> </head><lb/>
            <p>54. <hi rendition="#fr">Die beyden Winckel</hi> <hi rendition="#aq">x</hi> <hi rendition="#fr">und</hi> <hi rendition="#aq">o,</hi> <hi rendition="#fr">wel-<lb/>
che eine Linie</hi> <hi rendition="#aq">DC</hi> <hi rendition="#fr">auf einer andern Li-<lb/>
nie</hi> <hi rendition="#aq">AB</hi> <hi rendition="#fr">macht/ &#x017F;ind zu&#x017F;ammen zweyen<lb/>
rechten Winckeln gleich.</hi></p><lb/>
            <div n="3">
              <head> <hi rendition="#b">Beweiß.</hi> </head><lb/>
              <p>Aus <hi rendition="#aq">C</hi> kan auf der Linie <hi rendition="#aq">AB</hi> ein halber<lb/>
Circul be&#x017F;chrieben werden (§. 52). derowe-<lb/>
gen haben die Winckel <hi rendition="#aq">x</hi> und <hi rendition="#aq">o</hi> zu ihrem<lb/>
Maa&#x017F;&#x017F;e einen halben Circul (§. 14.)/ folgends<lb/>
&#x017F;ind &#x017F;ie zu&#x017F;ammen zwey rechten Winckeln<lb/>
gleich (§. 53). W. Z. E.</p>
            </div><lb/>
            <div n="3">
              <head> <hi rendition="#b">Der 1. Zu&#x017F;atz.</hi> </head><lb/>
              <p>55. Wenn all&#x017F;o einer von den&#x017F;elben ein<lb/>
rechter Winckel i&#x017F;t/ &#x017F;o muß der andere auch<lb/>
ein rechter Winckel &#x017F;eyn: und wenn beyde<lb/>
einander gleich &#x017F;ind/ &#x017F;o muß jeder ein rechter<lb/>
Winckel &#x017F;eyn.</p>
            </div><lb/>
            <div n="3">
              <head> <hi rendition="#b">Der 2. Zu&#x017F;atz.</hi> </head><lb/>
              <p>56. Demnach machen die&#x017F;e beyde Win-<lb/>
ckel/ ingleichen mehrere zu&#x017F;ammen 180°. (§.<lb/>
53)</p>
            </div><lb/>
            <div n="3">
              <head> <hi rendition="#b">Der 3. Zu&#x017F;atz.</hi> </head><lb/>
              <p>57. Wenn man all&#x017F;o auf dem Felde zu<lb/>
einem Winckel nicht kommen kan/ den man<lb/>
me&#x017F;&#x017F;en &#x017F;oll; darf man nur den Neben-Win-<lb/>
ckel (<hi rendition="#aq">angulum contiguum</hi>) me&#x017F;&#x017F;en.</p><lb/>
              <note place="left"><hi rendition="#aq">Tab. <hi rendition="#i">IV.</hi>Fig.</hi> 33.</note>
            </div>
          </div><lb/>
          <div n="2">
            <head> <hi rendition="#b">Der 2. Lehr&#x017F;atz.</hi> </head><lb/>
            <p>58. <hi rendition="#fr">Wenn eine Linie</hi> <hi rendition="#aq">AB</hi> <hi rendition="#fr">die andere</hi><lb/>
<fw place="bottom" type="catch"><hi rendition="#aq">CD</hi></fw><lb/></p>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>

[116/0136] Anfangs-Gruͤnde Der 1. Lehrſatz. 54. Die beyden Winckel x und o, wel- che eine Linie DC auf einer andern Li- nie AB macht/ ſind zuſammen zweyen rechten Winckeln gleich. Beweiß. Aus C kan auf der Linie AB ein halber Circul beſchrieben werden (§. 52). derowe- gen haben die Winckel x und o zu ihrem Maaſſe einen halben Circul (§. 14.)/ folgends ſind ſie zuſammen zwey rechten Winckeln gleich (§. 53). W. Z. E. Der 1. Zuſatz. 55. Wenn allſo einer von denſelben ein rechter Winckel iſt/ ſo muß der andere auch ein rechter Winckel ſeyn: und wenn beyde einander gleich ſind/ ſo muß jeder ein rechter Winckel ſeyn. Der 2. Zuſatz. 56. Demnach machen dieſe beyde Win- ckel/ ingleichen mehrere zuſammen 180°. (§. 53) Der 3. Zuſatz. 57. Wenn man allſo auf dem Felde zu einem Winckel nicht kommen kan/ den man meſſen ſoll; darf man nur den Neben-Win- ckel (angulum contiguum) meſſen. Der 2. Lehrſatz. 58. Wenn eine Linie AB die andere CD

Suche im Werk

Informationen zum Werk

Titeldaten
Verfügbarkeit Text (TEI-XML-, HTML-, TCF-, E-Book-Fassung): CC BY-SA 4.0.
Nutzungsbedingungen

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ^?

Language Resource Switchboard^?

Resource/URL übermitteln

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.

Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk:	https://www.deutschestextarchiv.de/wolff_anfangsgruende01_1710
URL zu dieser Seite:	https://www.deutschestextarchiv.de/wolff_anfangsgruende01_1710/136
Zitationshilfe:	Wolff, Christian von: Der Anfangs-Gründe Aller Mathematischen Wissenschafften. Bd. 1. Halle (Saale), 1710. , S. 116. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/wolff_anfangsgruende01_1710/136>, abgerufen am 21.11.2024.

Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer Creative-Commons-Lizenz. Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken. Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.

Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.

2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften. Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de.

Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2024. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.