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Wolff, Christian von: Der Anfangs-Gründe Aller Mathematischen Wissenschafften. Bd. 1. Halle (Saale), 1710.

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Anfangs-Gründe
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[Formel 1] 3105
690


10005

Alsdenn sindet man (§. 112. Arithm.,) 3331/2 Pariser-
Schuhe. Es ist aber wohl zu mercken/ daß nicht an
allen Orten die Ruthen und Schuhe auf gleiche Art
eingetheilet werden. Denn das Rheinländische
Maaß wird immer in 12 getheilet/ da hingegen das
Grometrische nur 10 Theile hat. Darnach man
sich in Verwandlung eines Maasses in das andere
zu achten.

Die 3. Anmerckung.

8. Unerachtet aber die Länge ohne die Breite und
Dicke niemals irrgendswo zu finden; so ist es doch
nöthig und nützlich/ daß man dieselbe allein betrach-
tet. Nöthig ist es/ weil unser Verstand nicht viel
Sachen auf einmal dencken kan und daher in Gedan-
cken von einander trennen muß/ was in der Natur
ungeschieden gefunden wird: nützlich aber/ weil un-
gehlich viel Fälle vorkommen/ da man nur die eine
Abmessung eines Cörpers erkennen wil/ Z. E. die
Höhe eines Thurmes/ ohne seine Breite und Dicke;
die Breite eines Flusses ohne seine Tiefe und Länge.

Die 4. Erklährung.

9. Unter den krummen Linien ist die
bekanteste und zur Zeit die nutzlichste

Tab. I.
Fig.
2.
die Circul-Linie. Es wird aber ein
Circul beschrieben/ wenn eine grade Li-
nie
CA sich umb einen festen Punct C be-
weget.

Anmerckung.

10. Auf dem Papiere wird dieses mit einem beson-

deren

Anfangs-Gruͤnde
30 — 29 — 345
29


[Formel 1] 3105
690


10005

Alsdenn ſindet man (§. 112. Arithm.,) 333½ Pariſer-
Schuhe. Es iſt aber wohl zu mercken/ daß nicht an
allen Orten die Ruthen und Schuhe auf gleiche Art
eingetheilet werden. Denn das Rheinlaͤndiſche
Maaß wird immer in 12 getheilet/ da hingegen das
Grometriſche nur 10 Theile hat. Darnach man
ſich in Verwandlung eines Maaſſes in das andere
zu achten.

Die 3. Anmerckung.

8. Unerachtet aber die Laͤnge ohne die Breite und
Dicke niemals irrgendswo zu finden; ſo iſt es doch
noͤthig und nuͤtzlich/ daß man dieſelbe allein betrach-
tet. Noͤthig iſt es/ weil unſer Verſtand nicht viel
Sachen auf einmal dencken kan und daher in Gedan-
cken von einander trennen muß/ was in der Natur
ungeſchieden gefunden wird: nuͤtzlich aber/ weil un-
gehlich viel Faͤlle vorkommen/ da man nur die eine
Abmeſſung eines Coͤrpers erkennen wil/ Z. E. die
Hoͤhe eines Thurmes/ ohne ſeine Breite und Dicke;
die Breite eines Fluſſes ohne ſeine Tiefe und Laͤnge.

Die 4. Erklaͤhrung.

9. Unter den krummen Linien iſt die
bekanteſte und zur Zeit die nůtzlichſte

Tab. I.
Fig.
2.
die Circul-Linie. Es wird aber ein
Circul beſchrieben/ wenn eine grade Li-
nie
CA ſich umb einen feſten Punct C be-
weget.

Anmerckung.

10. Auf dem Papiere wird dieſes mit einem beſon-

deren
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[106/0126] Anfangs-Gruͤnde 30 — 29 — 345 29 [FORMEL] 3105 690 10005 Alsdenn ſindet man (§. 112. Arithm.,) 333½ Pariſer- Schuhe. Es iſt aber wohl zu mercken/ daß nicht an allen Orten die Ruthen und Schuhe auf gleiche Art eingetheilet werden. Denn das Rheinlaͤndiſche Maaß wird immer in 12 getheilet/ da hingegen das Grometriſche nur 10 Theile hat. Darnach man ſich in Verwandlung eines Maaſſes in das andere zu achten. Die 3. Anmerckung. 8. Unerachtet aber die Laͤnge ohne die Breite und Dicke niemals irrgendswo zu finden; ſo iſt es doch noͤthig und nuͤtzlich/ daß man dieſelbe allein betrach- tet. Noͤthig iſt es/ weil unſer Verſtand nicht viel Sachen auf einmal dencken kan und daher in Gedan- cken von einander trennen muß/ was in der Natur ungeſchieden gefunden wird: nuͤtzlich aber/ weil un- gehlich viel Faͤlle vorkommen/ da man nur die eine Abmeſſung eines Coͤrpers erkennen wil/ Z. E. die Hoͤhe eines Thurmes/ ohne ſeine Breite und Dicke; die Breite eines Fluſſes ohne ſeine Tiefe und Laͤnge. Die 4. Erklaͤhrung. 9. Unter den krummen Linien iſt die bekanteſte und zur Zeit die nůtzlichſte die Circul-Linie. Es wird aber ein Circul beſchrieben/ wenn eine grade Li- nie CA ſich umb einen feſten Punct C be- weget. Tab. I. Fig. 2. Anmerckung. 10. Auf dem Papiere wird dieſes mit einem beſon- deren

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Zitationshilfe: Wolff, Christian von: Der Anfangs-Gründe Aller Mathematischen Wissenschafften. Bd. 1. Halle (Saale), 1710. , S. 106. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/wolff_anfangsgruende01_1710/126>, abgerufen am 21.11.2024.