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Wöllner, Johann Christoph von: Die Aufhebung der Gemeinheiten in der Marck Brandenburg. Berlin, 1766.

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tur dieses Baums, ob es gleich viel Forst-
bücher anrathen.

Anmerkung. Es ist diese Methode bei
allen Holzarten verwerflich, weil bei zunehmen-
den Wachsthum das Oberholz gleichsam eine
Decke über das Unterholz ziehet, und selbiges
der zum Wachsthum nöthigen freien Luft be-
raubt. Die einzige Haselstaude kann mit
Nutzen zum Unterholz gezogen werden.

XIII.
Buchwälder.

Hier würde ich anrathen auf die Erzie-
hung sehr starker Buchen und selbst gewis-
sermassen auf die davon zu erhaltende
Mastung Verzicht zu thun; selbige in
vier
und zwanzig bis dreißig Schläge einzu-
theilen, und übrigens wie die Birken zu
behandeln.

Anmerkung. Der Gebrauch der starken
Buchen zu Bauholz ist wegen des schwer her-
auszubringenden Saftes nicht sehr vortheilhaft.
Die Mastung selbst kann nicht so viel einbrin-
gen, als der starke Zuwachs der jungen Bu-
chen, wenn man sie als Schlapholz betrachtet.
Ueberdem aber trägt eine Buche vom zwanzig-
sten Jahre an auch schon Mast, und dreißig

Jahre

tur dieſes Baums, ob es gleich viel Forſt-
buͤcher anrathen.

Anmerkung. Es iſt dieſe Methode bei
allen Holzarten verwerflich, weil bei zunehmen-
den Wachsthum das Oberholz gleichſam eine
Decke uͤber das Unterholz ziehet, und ſelbiges
der zum Wachsthum noͤthigen freien Luft be-
raubt. Die einzige Haſelſtaude kann mit
Nutzen zum Unterholz gezogen werden.

XIII.
Buchwaͤlder.

Hier wuͤrde ich anrathen auf die Erzie-
hung ſehr ſtarker Buchen und ſelbſt gewiſ-
ſermaſſen auf die davon zu erhaltende
Maſtung Verzicht zu thun; ſelbige in
vier
und zwanzig bis dreißig Schlaͤge einzu-
theilen, und uͤbrigens wie die Birken zu
behandeln.

Anmerkung. Der Gebrauch der ſtarken
Buchen zu Bauholz iſt wegen des ſchwer her-
auszubringenden Saftes nicht ſehr vortheilhaft.
Die Maſtung ſelbſt kann nicht ſo viel einbrin-
gen, als der ſtarke Zuwachs der jungen Bu-
chen, wenn man ſie als Schlapholz betrachtet.
Ueberdem aber traͤgt eine Buche vom zwanzig-
ſten Jahre an auch ſchon Maſt, und dreißig

Jahre
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[152/0170] tur dieſes Baums, ob es gleich viel Forſt- buͤcher anrathen. Anmerkung. Es iſt dieſe Methode bei allen Holzarten verwerflich, weil bei zunehmen- den Wachsthum das Oberholz gleichſam eine Decke uͤber das Unterholz ziehet, und ſelbiges der zum Wachsthum noͤthigen freien Luft be- raubt. Die einzige Haſelſtaude kann mit Nutzen zum Unterholz gezogen werden. XIII. Buchwaͤlder. Hier wuͤrde ich anrathen auf die Erzie- hung ſehr ſtarker Buchen und ſelbſt gewiſ- ſermaſſen auf die davon zu erhaltende Maſtung Verzicht zu thun; ſelbige in vier und zwanzig bis dreißig Schlaͤge einzu- theilen, und uͤbrigens wie die Birken zu behandeln. Anmerkung. Der Gebrauch der ſtarken Buchen zu Bauholz iſt wegen des ſchwer her- auszubringenden Saftes nicht ſehr vortheilhaft. Die Maſtung ſelbſt kann nicht ſo viel einbrin- gen, als der ſtarke Zuwachs der jungen Bu- chen, wenn man ſie als Schlapholz betrachtet. Ueberdem aber traͤgt eine Buche vom zwanzig- ſten Jahre an auch ſchon Maſt, und dreißig Jahre

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Zitationshilfe: Wöllner, Johann Christoph von: Die Aufhebung der Gemeinheiten in der Marck Brandenburg. Berlin, 1766, S. 152. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/woellner_aufhebung_1766/170>, abgerufen am 26.04.2024.