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Winkler, Johann Heinrich: Gedanken von den Eigenschaften, Wirkungen und Ursachen der Electricität. Leipzig, 1744.

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von der Electricität.
man einen eisernen Stab auf blauseidne
Schnüre legt, mit einem hölzernen Stabe
auf das seidne Netz tritt, und ihn gegen den
electrisiten hält. Greift man mit der einen Hand
an den eisernen Stab: so entstehet kein Licht.

§. 232.

Warum aber zwo electrische Ma-
terien kein Licht weiter erwecken, so bald sie
mit gleicher Stärke gegen einander wirken;
das scheint folgende Ursachen zu haben.

Erstlich hat unter den Theilen dieser bey-
den Atmosphären keine mehr die Kraft, in der
andern noch einige aufzulösen. Zum andern
sind zween Körper in dem Augenblicke, da sie
gleich stark in einander wirken, ohne Bewe-
gung. Weil demnach in den Theilen dieser
electrischen Atmosphären keine weitere Auf-
lösung geschiehet; so fehlt die Bewegung, wo-
durch das Licht erregt wird; so lange die bey-
den electrischen Atmosphären in dem Zustande
bleiben, daß sie mit gleicher Stärke in einan-
der wirken.

§. 232.

Das electrische Licht im luftleeren
Raume scheinet demnach aus zwoen Ursachen
zu entstehen und fortzudauren.

Die

von der Electricitaͤt.
man einen eiſernen Stab auf blauſeidne
Schnuͤre legt, mit einem hoͤlzernen Stabe
auf das ſeidne Netz tritt, und ihn gegen den
electriſiten haͤlt. Greift man mit der einen Hand
an den eiſernen Stab: ſo entſtehet kein Licht.

§. 232.

Warum aber zwo electriſche Ma-
terien kein Licht weiter erwecken, ſo bald ſie
mit gleicher Staͤrke gegen einander wirken;
das ſcheint folgende Urſachen zu haben.

Erſtlich hat unter den Theilen dieſer bey-
den Atmoſphaͤren keine mehr die Kraft, in der
andern noch einige aufzuloͤſen. Zum andern
ſind zween Koͤrper in dem Augenblicke, da ſie
gleich ſtark in einander wirken, ohne Bewe-
gung. Weil demnach in den Theilen dieſer
electriſchen Atmoſphaͤren keine weitere Auf-
loͤſung geſchiehet; ſo fehlt die Bewegung, wo-
durch das Licht erregt wird; ſo lange die bey-
den electriſchen Atmoſphaͤren in dem Zuſtande
bleiben, daß ſie mit gleicher Staͤrke in einan-
der wirken.

§. 232.

Das electriſche Licht im luftleeren
Raume ſcheinet demnach aus zwoen Urſachen
zu entſtehen und fortzudauren.

Die
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[167/0199] von der Electricitaͤt. man einen eiſernen Stab auf blauſeidne Schnuͤre legt, mit einem hoͤlzernen Stabe auf das ſeidne Netz tritt, und ihn gegen den electriſiten haͤlt. Greift man mit der einen Hand an den eiſernen Stab: ſo entſtehet kein Licht. §. 232. Warum aber zwo electriſche Ma- terien kein Licht weiter erwecken, ſo bald ſie mit gleicher Staͤrke gegen einander wirken; das ſcheint folgende Urſachen zu haben. Erſtlich hat unter den Theilen dieſer bey- den Atmoſphaͤren keine mehr die Kraft, in der andern noch einige aufzuloͤſen. Zum andern ſind zween Koͤrper in dem Augenblicke, da ſie gleich ſtark in einander wirken, ohne Bewe- gung. Weil demnach in den Theilen dieſer electriſchen Atmoſphaͤren keine weitere Auf- loͤſung geſchiehet; ſo fehlt die Bewegung, wo- durch das Licht erregt wird; ſo lange die bey- den electriſchen Atmoſphaͤren in dem Zuſtande bleiben, daß ſie mit gleicher Staͤrke in einan- der wirken. §. 232. Das electriſche Licht im luftleeren Raume ſcheinet demnach aus zwoen Urſachen zu entſtehen und fortzudauren. Die

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Zitationshilfe: Winkler, Johann Heinrich: Gedanken von den Eigenschaften, Wirkungen und Ursachen der Electricität. Leipzig, 1744, S. 167. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/winkler_gedanken_1744/199>, abgerufen am 21.11.2024.